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Wissenschaft
Diplomarbeit schafft wissenschaftliche Grundlagen für besseres Verständnis und Kontrolle von Prozess-Struktur-Eigenschaftsbeziehungen beim Spritzgießen
Yvonne Spörer erhielt für ihre Diplomarbeit „Morphologiebildung und Eigenschaftsprofil in spritzgegossenen Polyethylenformteilen mit und ohne Bindenaht“ den diesjährigen Wilfried-Ensinger-Preis des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der Universitäts-Professoren der Kunst-stofftechnik (WAK). Übergeben wurde der Preis am 21. Oktober im Forum des europäischen Branchenverbandes Plastics Europe auf der Kunststoffmesse K 2016 in Düsseldorf.
In ihrer Diplomarbeit hat Frau Spörer untersucht, wie sich die prozessbedingte kristalline Morphologie auf das mechanische Versagensverhalten des Werkstoffs Polyethylen auswirkt. Betreut wurde die Graduierungsarbeit am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. von Frau Dr.-Ing. Ines Kühnert (IPF) und an der Technischen Universität Dresden von Herrn Junior-Prof. Dr.-Ing. Sven Wießner (Technische Universität Dresden, TUD).
Da es in der kunststoffverarbeitenden Industrie, die von immer kürzeren Zyklen bei der Einführung von neuen Produkten geprägt ist, weithin an fundierten, wissenschaftlich gesicherten Kenntnissen zu Prozess-Struktur-Eigenschaftsbeziehungen mangelt, treffen Arbeiten wie die von Yvonne Spörer oder auch die des WAK-Oechsler-Preisträgers von 2015, Matthieu Fischer - ebenfalls aus der Gruppe von Dr. Ines Kühnert - auf großes Interesse in der preisstiftenden Kunststofftechnik-Branche.
Yvonne Spörer entwickelte am Beispiel des Polyethylens eine neue Methodik, um die Heraus-bildung lokaler kristalliner Strukturen in Spritzgussteilen in Abhängigkeit von Prozessgestaltung und Werkzeug- sowie Maschinenkonfiguration besser zu beschreiben. Anhand mikroskopischer Untersuchungen konnte sie sehr anschaulich die Relevanz der kristallinen Morphologie für das mechanische Versagensverhalten von Bauteilen mit und ohne Bindenaht verdeutlichen. So hat sie etwa sehr gut den Zusammenhang zwischen strömungs- und abkühlbedingter Entstehung von kristallinen Morphologien in klassischen Standardprobekörpern dargestellt und berücksichtigt dabei auch die Grenzen dieser Probekörper als Referenz für reale Bauteile.
Mit ihrer Arbeit hat Yvonne Spörer essenzielle Grundlagen geschaffen, die eine Übertragung der Zusammenhänge auf neue technische Kunststoffe erlauben und somit ermöglichen, das tatsächliche Potenzial eines Stoffes in Produktanwendungen noch besser auszureizen.
Der Wissenschaftliche Arbeitskreis der Universitäts-Professoren der Kunststofftechnik WAK prämiert jährlich die deutschlandweit besten wissenschaftlichen Arbeiten der Kunststofftechnik. Ziel ist es, sowohl wichtige Fortschritte in Wissenschaft und Technologie der Kunststoffe zu dokumentieren als auch junge Ingenieurinnen und Ingenieure in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu motivieren und zu unterstützen. Die Preise orientieren sich an den drei Schwerpunkten kunststofftechnischer Forschung und Ausbildung: Werkstoff, Konstruktion und Verarbeitung. Zudem wurde 2015 erstmals der Sonderpreis Hybride Werkstoffe, Systeme und Prozess verliehen. Die Preise werden von innovativen Unternehmen der Kunststofftechnik zur Verfügung gestellt (Ensinger GmbH, Oechsler AG und Georg Franz & Brose GmbH, Röchling SE & Co. KG).
Direkter fachlicher Kontakt:
Dr. Ines Kühnert, kuehnert@ipfdd.de, 0351 4658-368
Yvonne Spörer mit Klaus Ensinger, Geschäftsführer des preisstiftenden Unternehmens (2.v.l.) sowie u ...
Foto: Philipp Zimmermann
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Mikroskopieaufnahmen des Bindenahtbereichs eines spritzgegossenen Polyethylenformteils
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Personalia
Deutsch
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