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Blutanalyse, Stammzellnische und Magnetpflaster: Wissenschaftler und Mediziner des Universitätsklinikums Jena stellen auf der Erfindermesse iENA und der MEDICA aus
Mit gleich drei medizinischen Neuerungen ist das Universitätsklinikum Jena (UKJ) auf der diesjährigen Internationalen Erfindermesse in Nürnberg vertreten. Die aus interdisziplinären Kooperationsprojekten entstandenen Innovationen zielen auf die Verbesserung der Diagnostik auf der Intensivstation und der Behandlungsmöglichkeiten chronischer Wunden und Stammzelltransplantationen. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Unterstützung des PATON Patentmanagement Thüringer Hochschulen zum Patent angemeldet.
Vollblutanalyse in einer Stunde
Mit der Anordnung für eine individualisierte Patientenblutanalyse wollen Intensivmediziner des UKJ zusammen mit Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien IPHT insbesondere auf der Intensivstation schnell ein aussagekräftiges Ergebnis liefern. „Mit derzeitigen Methoden muss für fast jeden Parameter ein anderer, teilweise aufwändiger Analyseschritt durchgeführt werden“, so Prof. Dr. Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die neuartige Probenkartusche vereint ein Holografie-Modul für das klassische Blutbild, ein Ramanspektroskopie-Modul, das den Aktivierungszustand der Zellen erfasst, und ein Fluoreszenzmodul zur Konzentrationsmessung wichtiger Biomarker im Blut. Das Analyseergebnis liegt nach nur einer Stunde vor.
Nachbau für Stammzellfabriken
Die Kinderonkologen des UKJ stellen erneut die Nachbildung einer Blutstammzellnische vor, die sie gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Ilmenau entwickelt haben. Damit bauen sie die spezielle Konstruktion der Gewebefabriken im Knochenmark nach, in denen sich die Blutstammzellen bilden. „Patienten profitieren bei einer Stammzelltransplantation von hohen Stammzellmengen, die leider oft nicht zur Verfügung stehen, und Blutstammzellen lassen sich unter den bisherigen in-vitro-Bedingungen kaum vermehren“, so Prof. Dr. James Beck, Direktor der Jenaer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. In der nachgebildeten Stammzellnische wachsen die Zellen nachweislich gut heran.
Magnetpflaster fördert Heilung chronischer Wunden
Prof. Dr. Ingrid Hilger entwickelte eine beliebig formbare Wundauflage, in die magnetische Materialien eingebettet sind. „Diese Eisen-Nanopartikel lassen sich im äußeren Magnetfeld zur Wärmefreisetzung anregen. Das geschieht punktgenau und in einem individuellen zeitlichen Therapieregime“, so die Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Radiologie. Die gezielte Wärme fördert die Gefäßneubildung und kann so die Heilung chronischer Wunden unterstützen. In das biokompatible und biologisch abbaubare Trägermaterial lassen sich zudem antiseptische oder Wachstum fördernde Wirkstoffe einbringen. Das innovative Verbandmaterial lässt sich bei äußeren Wunden, aber auch bei chirurgischen Eingriffen als Implantat oder Nahtmaterial verwenden.
Die magnetische Wundauflage wird auch auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen im November auf der MEDICA in Düsseldorf präsentiert.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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