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03.11.2016 10:00

„Teilen statt Besitzen“ in der Wohnungswirtschaft weit verbreitet

Luise Puffert Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt und das Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens der Bergischen Universität Wuppertal veröffentlichen die Ergebnisse einer bundesweiten Online-Befragung von Wohnungsunternehmen im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts „Nachhaltige Konsummodelle der Share Economy in der Wohnungswirtschaft“.

    Im Rahmen der im ersten Halbjahr 2016 durchgeführten bundesweiten Befragung wurden erstmalig rund 2.000 Mitgliedsunternehmen des GdW - Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und seiner Regionalverbände zu ihren Angeboten zu Share Economy, dem Teilen, gemeinsamen Nutzen und Organisation gemeinschaftlicher Aktivitäten, befragt. Das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt und das Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens der Bergischen Universität Wuppertal veröffentlichen diese Ergebnisse der bundesweiten Online-Befragung im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts „Nachhaltige Konsummodelle der Share Economy in der Wohnungswirtschaft“ (kurz: KoSEWo).

    Ältere und Familien sind Hauptzielgruppen der Sharing-Angebote. Der Trend des Teilens, gemeinsamen Nutzens sowie die Organisation gemeinschaftlicher Aktivitäten sind in der Wohnungswirtschaft bereits seit langem etabliert. Dabei werden, entgegen dem aktuellen kommerziellen Trend von Sharing-Plattformen, in der Wohnungswirtschaft nicht nur jüngere Zielgruppen angesprochen. Laut Aussagen der Wohnungsunternehmen richten sich die Angebote in den Quartieren vermehrt an ältere Bewohner, aber auch an Familien. Insbesondere einkommensschwache Haushalte können durch entsprechende Angebote, wie bspw. Gemeinschaftsräume und Car-Sharing, die eigenen Kosten reduzieren. Positive Effekte sind Imageverbesserung, Nachbarschaftsstärkung und Kostenreduktion.

    Auch Wohnungsunternehmen profitieren vom breiten Spektrum der Sharing-Angebote, die von gemeinschaftlich genutzten Gärten über Gemeinschafts- und Veranstaltungsräume oder gemeinschaftlichen Wohnformen bis hin zu innovativen Mobilitätsangeboten wie E-Car-Sharing oder E-Bike-Verleih reichen. Zu den positiven Haupteffekten zählen dabei laut der befragten Wohnungsunternehmen die Imageverbesserung, die Stärkung der Nachbarschaften vor Ort sowie die Reduzierung der Kosten. „Diese Effekte sind interessant für die Debatte um bezahlbares Wohnen und damit für einkommensschwache Haushalte“, so Professorin Heidi Sinning, Projektleiterin vom Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt. „Bedeutsam wäre eine breite Diskussion mit der Wohnungswirtschaft, denn für den derzeit stattfindenden umfangreichen neuen Wohnungsbau, aber auch für die zu sanierenden Bestandsgebäude, sollte überprüft werden, welche Sharing-Ansätze dort berücksichtig werden können.“

    Traditionelle Dienstleistungsangebote sind verbreitet, innovative Sharing-Angebote sind noch unterrepräsentiert. In den zehn abgefragten Bereichen der potentiellen Sharing-Ansätze ergab sich, dass erwartungsgemäß ein hoher Anteil der befragten Wohnungsunternehmen Mieter- und Gemeinschaftsgärten sowie dazugehörige Infrastruktur anbietet (71 %). Relativ weit verbreitet sind auch verschiedene Formen von Veranstaltungs- und Gemeinschaftsräumen (62,1 %), gemeinschaftliche Wohnformen (51,7 %) sowie Mobilitätsangebote (51,1 %).

    Bei vielen der abgefragten Angebote handelt es sich um traditionelle Servicedienstleistungen für die Mieter, wie Wasch- und Trockenräume, Gästewohnungen oder auch Stellplätze für Fahrräder, Kinderwagen oder ähnlichem, die gleichzeitig Angebote einer Share Economy darstellen. Seltener sind bislang noch innovative Angebote im Bereich Tausch- und Leihbörsen, Ernährung oder Wissen.

    Der vollständige Befragungsbericht 2016 ist online auf der Website des Forschungsinstituts ISP unter: http://www.fh-erfurt.de/isp/forschung/projekte/kosewo als Download verfügbar.


    Ansprechpartner:
    Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt
    (Verbundkoordination, siehe auch http://www.fh-erfurt.de/isp):
    Prof. Dr. Heidi Sinning, sinning@fh-erfurt.de, Mobil 0173 260 905 (Projektleitung)
    Luciana Löbe, M.Sc., luciana.loebe@fh-erfurt.de, Tel. 0361 6700-374
    Marie-Luise Baldin, M.A., marie-luise.baldin@fh-erfurt.de, Tel. 0361 6700-783

    Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens der Bergische Universität Wuppertal:
    Prof. Dr.-Ing. Guido Spars, spars@uni-wuppertal.de; Tel. 0202 439-4323
    Dipl.-Ing. Michael Heinze, heinze@uni-wuppertal.de, Tel. 0202 439-4324


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-erfurt.de/isp/forschung/projekte/kosewo Link zum vollständigen Forschungsbericht
    http://www.fh-erfurt.de/isp Link zur Website des Forschungsinstitus ISP


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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