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Wissenschaft
Testreihe zeigt: Im Orgelbau ist CFK eine fortschrittliche Alternative zu Holz
Viele Orgelbauer sind besorgt: Die Holzart Haselfichte, die sie seit jeher für ihre Instrumente verwenden, wird immer seltener und teurer. Zusammen mit der Firma Baumgartner Orgelbau aus Neudrossenfeld hat das Fraunhofer IPA in Bayreuth nach Alternativen geforscht. Bei einer Testreihe überzeugt kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK) auf ganzer Linie.
Traditionelle Orgelbauer verwenden Haselfichte, um daraus Abstrakte zu fertigen. Das sind schmale Holzleisten, die die Tasten und das Ventil der Orgelpfeifen verbinden. An diesem Material schätzen die Hersteller vor allem seine typischen Eigenschaften. »In Kirchen oder Konzertsälen treten je nach Jahreszeit Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen auf. Während sich andere Holzarten verformen, bleibt Haselfichte stabil«, weiß Projektleiterin Melanie Klein vom Fraunhofer IPA. Außerdem sei das Holz lange haltbar und ermögliche mit seinem geringen Gewicht ein leichtgängiges Orgelspiel.
Haselfichte ist selten, teuer und schwierig zu beschaffen
Allerdings wird es für Orgelbauer immer teurer und aufwendiger, an das Material heranzukommen. Der Baum wächst nur in vereinzelten Regionen Südtirols und Nordsloweniens und noch dazu sehr langsam. Um ihr Holz auszuwählen, müssen Hersteller einen langen Reiseweg auf sich nehmen. Daneben treiben der Verschnitt und die mühevolle Handverlesung die Kosten in die Höhe. Die Firma Baumgartner Orgelbau GbR, die seit 35 Jahren Mechanikteile für Pfeifenorgeln fertigt, hat deshalb die Projektgruppe Regenerative Produktion des Fraunhofer IPA in Bayreuth beauftragt, eine Alternative zu suchen. »Das Substitutionsmaterial sollte leicht zu beschaffen sein, preislich konstant bleiben und Stabilität bei Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen aufweisen«, betont Richard Baumgartner, Inhaber von Baumgartner Orgelbau.
Für diese Aufgabe haben die IPA-Wissenschaftler im ersten Schritt die Charakteristika der Haselfichte analysiert. Nachdem sie das Material vermessen haben, bestimmten sie ein geeignetes Substitutionsmaterial. »Wir haben uns für CFK mit unidirektionalem Laminataufbau entschieden, das der Haselfichte im Aufbau und den Eigenschaften ähnelt, dabei aber preiswerter und leichter zugänglich ist«, so Klein. Nun galt es herauszufinden, wie sich die CFK-Abstrakten beim Orgelspielen verhalten. Nachdem Baumgartner die Bauteile gefertigt und in die Referenzorgel integriert hatte, wurden Testreihen mit Holz- und CFKAbstrakten an der Orgel der Bayreuther Stadtkirche durchgeführt. Mit Beschleunigungssensoren und Dehnungsmessstreifen zeichneten sie sämtliche Eigenschaften der Abstrakten auf, z. B. Verformung, Beschleunigung, Schwingungsverhalten oder Temperaturund Feuchtigkeitsschwankungen.
Ramona Hönl | Telefon +49 711 970-1638 | ramona.hoenl@ipa.fraunhofer.de
Melanie Klein | Telefon +49 921 78516-312 | melanie.klein@ipa.fraunhofer.de
http://www.ipa.fraunhofer.de/zukunftsmusik.html
Um herauszufinden, ob sich CFK als Alternative zu Haselfichte im Orgelbau eignet, führten die IPA-Wi ...
Quelle: Fraunhofer IPA
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Für ihre Testreihe stellten die Wissenschaftler traditionelle Abstrakten aus Haselfichte (außen) der ...
Quelle: Fraunhofer IPA
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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