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Wissenschaft
Die Anzahl der vor Krieg und Gewalt Geflohenen, die im Dauerzustand des humanitären Notstands – etwa in Flüchtlingslagern – nur notdürftig untergebracht sind, stieg im letzten Jahr dramatisch an. Das Thema Flucht mit mehreren Forschungsprojekten stellte im Zeitraum 2015 / 2016 einen Schwerpunkt des Friedens- und Konfliktforschungsinstituts BICC (Internationales Konversionszentrum Bonn) dar. Weitere Top-Themen des Jahresberichts sind die Forschung und Beratung zur Kleinwaffenkontrolle sowie die Untersuchung von Gewaltakteuren und deren soziale Einbindung.
https://www.bicc.de/publications/publicationpage/publication/annual-report-2016-...
„Unser ganzheitlicher Ansatz ermöglicht es, das gesamte Spektrum der Flucht – von Fluchtursachen über den Prozess der Flucht bis hin zur Integration und Rückwanderung von Geflohenen – zu betrachten“, erläutert Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des BICC, diesen inhaltlichen Schwerpunkt. Der Jahresbericht enthält auch erste Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojekts „Protected rather than protracted“ zu langfristigen Lösungsansätzen für andauernde Fluchtsituationen, das vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gefördert wird.
In seinem Themencluster „Rüstung und Rüstungskontrolle“ hat das BICC weiterhin einen starken Fokus auf die Kontrolle von Kleinwaffen in der Sahelregion, im Maghreb und in Westafrika. In diesen Regionen, die durch Bürgerkriege und Gewalt geprägt sind, führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BICC, gefördert vom Auswärtige Amt, nicht nur Workshops und Trainings zur Kleinwaffenkontrolle vor Ort durch, sondern leisteten auch direkte Beratung für nationale Regierungen wie regionale Organisationen.
Die Untersuchung von Gewaltakteuren, etwa in der Ukraine oder in Afghanistan, stellt einen weiteren Schwerpunkt der aktuellen Arbeit des BICC dar. „Die zentralen Fragestellungen des BICC sind gegenwärtig, einerseits die Mobilisierung von Milizen besser zu verstehen und andererseits zu analysieren, wie Gewaltakteure wieder in Nachkriegsgesellschaften integriert werden können“, unterstreicht Conrad Schetter.
„Das BICC verbindet in innovativer Weise empirische Forschung in Konfliktregionen mit direkter politischer und technischer Beratung vor Ort“, beschreibt Conrad Schetter die Arbeitsweise des Instituts, das sein friedens- und konfliktwissenschaftliches Engagement im letzten Jahr auch international deutlich ausweiten konnte. So forschten und berieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BICC im Berichtszeitraum 2015/16 zum Beispiel in Äthiopien, Afghanistan, DR Kongo, Irak, Iran, Jordanien, Kenia, Kirgisistan, Mali, Marokko, Myanmar, Nigeria, Somalia, Sudan, Südsudan, Tadschikistan, Thailand, Tschad und der Ukraine.
Sie finden den zweisprachigen Jahresbericht (barrierefrei auf Deutsch und Englisch) als pdf unter:
https://www.bicc.de/publications/publicationpage/publication/annual-report-2016-...
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BICC ist ein außeruniversitärer Think Tank mit einem internationalen Mitarbeiterstab. Es wurde 1994 gegründet und ist Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft. Der Forschungsdirektor des BICC hat eine Professur für Friedens- und Konfliktforschung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn inne. Das Zentrum erhält eine jährliche Grundfinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu seinen Drittmittelgebern gehören deutsche und internationale Forschungsinstitutionen, Bundesministerien wie auch internationale Organisationen.
Weitere Informationen:
Susanne Heinke
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)228/911 96-44 / -0,
E-Mail: pr@bicc.de
https://twitter.com/BICC_Bonn
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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