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16.11.2016 09:33

Familienmodelle im historischen Wandel

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Ringvorlesung „Between Rigor & Relevance“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) am 24. November 2016

    Dr. Désirée Waterstradt wird am 24. November 2016 mit ihrem Vortrag „Familienmodelle im historischen Wandel“ die Vortragsreihe „Between Rigor & Relevance“ im Wintersemester 2016 eröffnen. Dr. Waterstradt ist assoziiertes Mitglied im Bereich Soziologie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

    Entsprechend ihrer vielfältigen Anforderungen entwickeln Gesellschaften sehr unterschiedliche Familienmodelle, in denen sich zugrundeliegende Einflussfaktoren wiederspiegeln – ob Agrarbedingungen, Religion oder Arbeitsorganisation. Dabei verändern sich Familienmodelle meist relativ langsam in langfristigen Prozessen. Wenn wir heute an ‚Familie‘ denken, fällt es uns schwer, mehr als ein paar Generationen zurückzudenken. Doch unsere Familienmodelle sind keineswegs geschichtslos, sondern haben wichtige Wurzeln in der Antike und mehr noch im Mittelalter. Das zeigt sich gerade auch in Modellen, auf deren Grundlage sich Familienunternehmen entwickelt haben. Der europäische Sonderweg der Entwicklung von Sozialsystemen hat im Mittelalter zu einer paradoxen Evolution geführt: Familienbeziehungen dienten als Vorbild, um neue Formen von Solidarbeziehungen und Institutionen auszubilden. Dies führte wiederum zu einer außergewöhnlichen Flexibilität und Offenheit des Sozial- und Verwandtschaftssystems, das heißt zu einer relativen „Entfamiliarisierung“ und Ökonomisierung. Die heutigen Familienmodelle der westlichen Welt haben sich auf dieser Basis entwickelt und spiegeln dies bis heute in vielen Aspekten wieder, die uns oft kaum bewusst sind. Der Vortrag beleuchtet frühere Familienmodelle und deren Transformation bis heute.

    „In der Entwicklung liegen nicht nur zahlreiche Entwicklungschancen begründet, sondern zugleich diverse Ambivalenzen und Spannungsachsen“, erklärt Dr. Waterstradt. „Diese zu kennen und in Strategien sowie Unternehmensalltag angemessen zu berücksichtigen, bietet Verantwortungsträgern in Familienunternehmen und Forschern vielversprechende neue Ansatzpunkte.“

    Dr. Désirée Waterstradt ist Beraterin für Unternehmenskommunikation in München mit dem Schwerpunkt „strategische Kommunikation in Change- und Krisenprozessen“. Ihre Karriere führte sie vom Journalismus über das Marketing und Produktmanagement in die Unternehmenskommunikation. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in unterschiedlichsten Branchen – unter anderem Industrie, Healthcare, Energie, Telekommunikation, IT und Bildungswesen. Neben ihrer beratenden Tätigkeit engagiert sie sich als assoziiertes Mitglied im Bereich Soziologie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, ehrenamtlich in der prozessorientierten Erforschung von Elternschaft und zugehörigen Themenfeldern. Sie hat Kommunikationswissenschaft und Sozialpsychologie studiert und in Soziologie promoviert.

    Die Ringvorlesung ist seit 2009 fester Bestandteil des WIFU-Veranstaltungskalenders und findet regelmäßig drei Mal pro Semester statt.
    „Die breite Diskussion der Forschungsergebnisse zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, Professionen und in der unternehmerischen Praxis hat am WIFU eine lange Tradition“, so Prof. Dr. Arist von Schlippe, akademischer Direktor des WIFU. „Wissenschaftliche Genauigkeit und unternehmerische Relevanz können sich ergänzen und müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

    Der Vortrag findet am 24. November 2016 um 18 Uhr im Senatsraum (1.151) der Universität Witten/Herdecke statt. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.

    Weitere Information erhalten Sie unter www.wifu.de oder bei Jessika Koentjoro (jessika.koentjoro@uni-wh.de, +49 (0) 2302 / 926-506).

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von 75 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell 18 Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit achtzehn Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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