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Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering IESE präsentierte am 24.11.2016 in Kaiserslautern die Ergebnisse aus dem Citizen-Science-Projekt »Digitale Dörfer«. Im Rahmen dieses Projekts evaluierte das Fraunhofer IESE in den letzten zwei Jahren in den »Digitalen Dörfern«, den beiden rheinland-pfälzischen Testregionen Betzdorf und Eisenberg / Göllheim, Konzepte für die Vernetzung der Bürger durch digitale Technik im Sinne einer modernen Nachbarschaftshilfe. Unter den geladenen Gästen befand sich auch Staatssekretär Randolf Stich als Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz, der die Fortführung des Projekts in Aussicht stellte.
Staatssekretär Randolf Stich: „Auch in Zukunft dürfen wir uns nicht nur auf die Ballungszentren konzentrieren. Mit dem Projekt »Digitale Dörfer« haben wir den richtigen Weg eingeschlagen, das Leben auf dem Land mithilfe digitaler Lösungen attraktiver zu machen. Wir forschen mit und für die Menschen und sehen die Digitalisierung als Motor für unsere ländlichen Regionen. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass das Projekt weitergeht.“
Eines der Ziele der heutigen Veranstaltung war es, andere Gemeinden an den Ergebnissen teilhaben zu lassen und ihnen die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen. Am Fraunhofer IESE konnten die Gäste die in den Digitalen Dörfern getestete Plattform und die zugehörigen Apps ausprobieren und sich mit den Forschern sowie den Bürgermeistern und Gemeindevertretern aus Betzdorf und Eisenberg/Göllheim austauschen. In Zukunft soll es in Kooperation mit dem Fraunhofer IESE eine Anlaufstelle geben, an die sich interessierte Gemeinden wenden können.
Das Fraunhofer IESE hat die Digitale Dörfer Plattform entwickelt, auf der diverse Angebote online zur Verfügung stehen. Nach Ansicht des Projektleiters Steffen Hess vom Fraunhofer IESE ist bei der Etablierung einer digitalen regionalen Plattform das Ziel, den Bürgern der ländlichen Regionen ein breites Spektrum an nutzenbringenden Diensten anzubieten. Das ideale Zukunftsszenario ist eine Plattform für alle relevanten Dienste der Gemeinschaft, über die sich Bürger, Unternehmen und die Kommune miteinander vernetzen. Dafür muss man die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen schaffen und die Bürger involvieren, um Nachhaltigkeit zu erzielen. Als Teil des Projekts entwickelte das Fraunhofer IESE ferner mehrere Apps für die Bürger der teilnehmenden Verbandsgemeinden, über welche sich die Bürger untereinander vernetzen konnten.
In mehreren Testphasen hatten die regionalen Händler die Möglichkeit, ihre Waren auf der Digitale Dörfer Plattform online anzubieten. Es zeigte sich, dass im Online-Shop der lokalen Einzelhändler (BestellBar) die Bürger am liebsten lokale Produkte bestellten. Freiwillige Bürger übernahmen die Lieferung der bestellten Produkte. Was wohin zu liefern war, konnten sie über die LieferBar-App auf ihrem Smartphone einsehen und sich melden, wenn sie einen freiwilligen Transport zum Besteller oder zu einer Paketstation übernehmen wollten. Hinzu kam in der letzten Testphase die TauschBar-App, mit deren Hilfe zum Beispiel das Ausleihen von Werkzeugen oder Dienstleistungen wie Mitfahrgelegenheiten angeboten, gesucht oder getauscht werden konnten. Als Belohnung für freiwillige Leistungen gab es virtuelle DigiTaler; beanspruchte man eine Leistung, setzte man diese ebenfalls ein. Neben diesen neu entwickelten Anwendungen wurden auf der Digitale Dörfer Plattform auch etablierte Angebote wie die Online-Sprechstunde eines örtlichen Hausarztes (HeilBar) oder CarUnity von Opel zur Autovermietung integriert. Die LieferBar-App und die TauschBar-App gibt es für Android, iOS und als Webapp für weitere Plattformen.
Die Testphasen haben gezeigt, dass die Bereitschaft, sich über digitale Lösungen zu vernetzen und sich in der Gemeinschaft unentgeltlich einzubringen, ausgesprochen groß ist. Durch die Vernetzung der Bürger mittels der Plattform kommt es zu Bewegung in allen Bereichen. Das Projekt »Digitale Dörfer« hat bewiesen: Die Digitalisierung bewegt das Land – heute und in Zukunft.
Das Projekt »Digitale Dörfer« ist ein gemeinsames Projekt des Fraunhofer IESE, der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. und der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden Betzdorf und Eisenberg/Göllheim.
Kontakt:
Claudia Reis
Pressereferentin
Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Telefon +49 631 6800-2296
Fax +49 631 6800-9-2296
Claudia.Reis@iese.fraunhofer.de
Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Das Fraunhofer IESE in Kaiserslautern gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Software- und Systementwicklungsmethoden. Die Produkte seiner Kooperationspartner werden wesentlich durch Software bestimmt. Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen über Automatisierung und Anlagenbau, Energiemanagement, Informationssysteme und Gesundheitswesen bis hin zu Softwaresystemen für den öffentlichen Sektor. Die Lösungen sind flexibel skalierbar. Damit ist das Institut der kompetente Technologiepartner für Firmen jeder Größe – vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern.
Unter der Leitung von Prof. Peter Liggesmeyer und Prof. Dieter Rombach trägt das Fraunhofer IESE seit nunmehr 20 Jahren maßgeblich zur Stärkung des aufstrebenden IT-Standorts Kaiserslautern bei. Im Fraunhofer-Verbund für Informations- und Kommunikationstechnik engagiert es sich gemeinsam mit weiteren Fraunhofer-Instituten für richtungsweisende Schlüsseltechnologien von morgen.
Das Fraunhofer IESE ist eines von 68 Instituten und Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft. Zusammen gestalten sie die angewandte Forschung in Europa wesentlich mit und tragen zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei.
http://www.iese.fraunhofer.de - Homepage des Fraunhofer IESE
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Verkehr / Transport
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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