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Wissenschaft
Neue Ausstellung der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena wird am 30. November eröffnet
Dem ungeschulten Auge bleibt oft verborgen, was der Mineraloge bei der Untersuchung natürlicher Materialien auf den ersten Blick erkennt: Gestein ist nicht gleich Gestein – selbst ähnlich aussehendes oder verwandtes kann ganz unterschiedlich zusammengesetzt sein und dementsprechend aus verschiedenen Bestandteilen bestehen. Um nicht nur Wissenschaftlern, sondern auch dem interessierten Laien Minerale als Bausteine der Gesteine näherzubringen, werden diese ab dem 30. November in einer neuen Sonderausstellung der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena genauer unter die Lupe genommen.
Gestein und Minerale im Mittelpunkt
Die Ausstellung mit dem prägnanten Titel „Ich baue dich auf!“ sei etwas ganz Besonderes, berichtet Dr. Birgit Kreher-Hartmann. Die Kustodin der Mineralogischen Sammlung erklärt: „In der Regel stellen wir eher Minerale aus, doch dieses Mal möchten wir Gestein und Minerale gemeinsam in den Mittelpunkt rücken.“ Denn zwischen Gestein und Mineral gibt es große Unterschiede. Granit sei zum Beispiel ein Gestein, das mineralisch aus zwei Feldspäten, Quarz und einem dunklen Mineral – häufig Glimmer – besteht, die darum neben- und miteinander ausgestellt werden, erläutert Kreher-Hartmann. Insgesamt wird die Exposition etwa 50 Gesteine und ihre Zusammensetzung aus verschiedenen Mineralen veranschaulichen. Ergänzend werden Dünnschliffbilder gezeigt. Diese mit Polarisationsmikroskopen erstellten Aufnahmen sorgen neben der Vertiefung des Wissenserwerbs vor allem für eines: „Es wird bunt“, verspricht Kreher-Hartmann.
Dafür sorge beispielsweise auch der Eklogit – Ausstellungsfavorit der Mineralogin, der zugleich zu den gezeigten Exoten gehört. Jenes rot-grüne Gestein besteht aus Granat und Omphacit, die für die Färbung verantwortlich sind, sowie weiteren Mineralen. „Der Eklogit ist sehr selten, weil er aus Basalt entsteht, wenn dieser in der Tiefe versenkt und hohem Druck ausgesetzt wird. Vor allem in Norwegen oder den Alpen ist er anzutreffen“, erläutert die Kustodin. Es gibt aber auch eine deutsche Fundstelle, die vorgestellt wird.
Ausstellung für die Öffentlichkeit und die Lehre
In den sieben Vitrinen werden diesmal keinerlei Leihgaben gezeigt, alles stammt aus der Jenaer Sammlung. Insbesondere freut sich Kreher-Hartmann über den interaktiven Charakter der Ausstellung, die im laufenden Semester auch für die Lehre eine Rolle spielt. So werden die rund 100 Erstsemester der Geowissenschaften Übungen in der Sammlung absolvieren und anhand freiliegender Exponate im wahrsten Sinne (be-)greifen können, aus welchen Mineralen bestimmte Gesteine bestehen.
Die Ausstellung in der Mineralogischen Sammlung (Sellierstraße 6) wird am 30. November um 18 Uhr durch Birgit Kreher-Hartmann eröffnet. Zur musikalisch umrahmten Vernissage ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Vom 1. Dezember 2016 bis 3. April 2017 kann sie montags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr besucht werden, der Eintritt ist frei. An je einem Sonntag im Monat stehen die Türen der Mineralogischen Sammlung ebenfalls offen, Details unter: www.minsmlg.uni-jena.de.
Einen Höhepunkt stellt zudem der für Januar 2017 angekündigte Gastvortrag über Systematik, Bestimmung und Entstehung von Gesteinen des Petrologen Dr. Hans-Peter Schertl von der Uni Bochum dar. Der konkrete Termin wird noch bekanntgegeben
Kontakt:
Dr. Birgit Kreher-Hartmann
Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Mineralogische Sammlung
Sellierstraße 6, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 948714
E-Mail: birgit.kreher[at]uni-jena.de
http://www.minsmlg.uni-jena.de
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