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05.12.2016 10:30

Die Zukunft der Energie - Türöffner für Großprojekte

Dr. Norbert Aschenbrenner Corporate Communications, Corporate Technology
Siemens AG

    Große Bauprojekte für Offshore-Windparks oder Gaskraftwerke verschlingen leicht eine Milliarde Euro oder mehr. Damit solche Projekte überhaupt realisiert werden können, steigt Siemens Financial Services mit eigenem Kapital ein – und hilft somit auch, einem nachhaltigen Energiesystem ein Stück weit näher zu kommen.

    Groß, größer, Gemini: 85 Kilometer vor der niederländischen Küste entsteht unter diesem Namen derzeit einer der größten Offshore-Windparks weltweit. 150 Windkraftanlagen vom Typ Siemens SWT-4.0-130 auf einer Fläche von 68 Quadratkilometern sollen ab dem kommenden Jahr etwa 785.000 Haushalte mit Strom versorgen. So gewaltig wie die technischen Herausforderungen sind auch die Kosten: Auf 2,8 Milliarden Euro veranschlagt das Gemini-Konsortium den Bau. Führer des Konsortiums ist das kanadische Versorgungsunternehmen Northland Power mit einem Anteil von 60 Prozent, den Rest steuern weitere Investoren bei, darunter Siemens.

    Siemens geht voran
    Dass in der Liste der Investoren immer häufiger auch Siemens – genauer gesagt: Siemens Financial Services (SFS) – auftaucht, ist kein Zufall. Denn Energieversorger oder Banken allein sind nicht mehr in der Lage, so viel Kapital aufzubringen. So war es auch bei Gemini: SFS ist dort mit 20 Prozent des gesamten Beteiligungskapitals eingestiegen und hat geholfen, die anderen Investoren mitzuziehen. Beim Offshore-Windpark Butendiek in der deutschen Nordsee, der seit 2015 Strom für etwa 370.000 Haushalte liefert, ist SFS mit 22,5 Prozent des Kapitals am Investment von 1,3 Milliarden Euro beteiligt. „Gemini, Butendiek und einige weitere Großprojekte in der Energieerzeugung sind wichtige strategische Investments für SFS“, sagt Kirk Edelman, Global CEO Energy Finance bei Siemens Financial Services.

    Starkes Signal an die Banken
    Selbst wenn nach wie vor weltweit Windparks und Kraftwerke mit Siemens-Technik auch ohne die Unterstützung von SFS gebaut werden, so ist das Engagement von SFS oft der entscheidende Türöffner. „Wenn wir einsteigen, ist das ein starkes Signal an die Banken, dass wir von dem Projekt überzeugt sind“, sagt Robert Haight, Vice President für Energy Finance Equity Nord- und Südamerika. In welchem Stadium eines Projekts SFS ins Spiel kommt, ist unterschiedlich. Wenn es nach den Investoren geht, bedeutet das häufig: so früh wie möglich. Meist steigt SFS schon in der Entwicklungsphase ein. Dass damit Siemens als Technikausrüster gesetzt ist, ist klar und letztlich das Ziel dieses Engagements.

    Früher Einstieg bei unabhängigen Projekten
    Manchmal muss SFS noch früher Farbe bekennen. Wie beim Lordstown Energy Center, einem neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk mit 940 Megawatt, das in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio gebaut wird und im Sommer 2018 in Betrieb gehen soll. Siemens liefert ein schlüsselfertiges Kraftwerk mit zwei H-Klasse-Gasturbinen, einer Dampfturbine sowie drei Generatoren an den Kunden Clean Energy Future. Lordstown ist ein „unabhängiges“ Kraftwerksprojekt. Die Initiative geht dabei nicht von einem Energieversorgungsunternehmen aus, sondern von einem Projektentwickler, der das Kraftwerk plant, einen Standort sucht, Genehmigungen einholt und mit Netzbetreibern über die Abnahme des Stroms verhandelt.

    Beim Lordstown-Projekt hat Siemens den Stein mit einem Entwicklungsdarlehen ins Rollen gebracht. Nach Abschluss der Finanzierung hat SFS 125 Millionen US-Dollar Kapital für 26 Prozent Beteiligung investiert. Der Rest kommt von Macquarie Infrastructure and Real Assets, einem Fonds, der in große Infrastrukturvorhaben investiert. Üblicherweise bewegt sich der Anteil von Siemens zwischen 20 und 49 Prozent des Beteiligungskapitals.

    Risiken abwägen
    Für Siemens ist Lordstown das erste schlüsselfertige Gaskraftwerk seit langer Zeit in den USA. Und dank langfristiger Stromlieferverträge und eines Servicevertrags mit erweiterter Fernüberwachungs- und Diagnosesoftware ist auch der Cashflow gesichert, durch den sich die Investition amortisiert. Risiken? „Die gibt es natürlich“, bestätigt Kirk Edelman. „Manchmal erweisen sich gut aufgestellte Projekte als weniger erfolgreich und das betrifft dann auch unser Investment. Zum Glück sind solche Projekte selten und unsere Investitionstätigkeit ist sehr erfolgreich.“

    Chancen gibt es derzeit genug. Mit den Lordstown-Entwicklern hat Siemens gerade zwei neue Kraftwerksprojekte in den USA in der Planung. Auch anderswo auf der Welt mischt SFS mit, etwa bei Anlagen zur Umwandlung von importiertem Flüssiggas in Chile oder auf Malta. Und im Mittleren Osten und in Afrika ist SFS an neuen Gaskraftwerken beteiligt.

    Anreize fürs Energiesparen
    Siemens Financial Services engagiert sich auch beim Energiespar-Contracting. Dabei handelt es sich um Finanzierungslösungen, mit deren Hilfe Modernisierungsmaßnahmen und der Einsatz energieeffizienter Technologien ganz oder teilweise durch die so erzielten Energieeinsparungen gedeckt werden können. Eine Vereinbarung, die nur Gewinner hat, und bei der vor allem die Umwelt profitiert. So hat SFS Energiesparmaßnahmen am Mercedes-Benz Superdome in New Orleans im Wert von sieben Millionen US-Dollar vorgenommen. Sollten die garantierten Energieeinsparungen in irgendeinem Jahr während der zehnjährigen Vertragslaufzeit nicht erreicht werden, darf der Betreiber die Rückzahlungen an Siemens entsprechend kürzen – es ist das erste Projekt dieser Art im Bundesstaat Louisiana. In dem 41 Jahre alten Stadion, das unter anderem Austragungsort von sieben NFL Super Bowls war, hat Siemens Building Technologies moderne LED-Leuchten installiert, außerdem neue Kühlanlagen sowie eine Software zum Gebäudemanagement. Louisiana Stadium and Exposition District als Betreiber spart so über zehn Jahre geschätzte 6,5 Millionen US-Dollar an Energie- und Betriebskosten. Die Finanzierungsmodelle von SFS sparen nicht nur Kosten, sie leisten einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges Energiesystem. Dave Hopping, Präsident von Siemens Building Technologies in Nordamerika: „Mit unseren Modernisierungen machen wir den Superdome grüner, sicherer und komfortabler für die Fans.“

    Kontakt:
    Sebastian Webel
    Redaktion
    Siemens AG
    sebastian.webel@siemens.com

    Originalartikel im Internet:
    https://www.siemens.com/innovation/de/home/pictures-of-the-future/energie-und-ef...

    Pictures of the Future
    https://www.siemens.com/innovation/de/home/pictures-of-the-future.html


    Bilder

    Beim Offshore-Windpark Butendiek, der seit 2015 Strom für etwa 370.000 Haushalte liefert, ist SFS mit 22,5 Prozent des Kapitals am Investment von 1,3 Milliarden Euro beteiligt.
    Beim Offshore-Windpark Butendiek, der seit 2015 Strom für etwa 370.000 Haushalte liefert, ist SFS mi ...

    Eine von zwei SGT6-8000H-Gasturbinen, die im Kraftwerk in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio eingebaut werden. Nach Fertigstellung wird das Kraftwerk bis zu 800.000 Haushalte mit Strom versorgen.
    Eine von zwei SGT6-8000H-Gasturbinen, die im Kraftwerk in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio eingebaut ...


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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