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07.12.2016 10:50

Hoher Dokumentationsaufwand: Qualitätssicherung bei Gelenk-OPs braucht Zeit

Janina Wetzstein - AE-Pressestelle (Thieme-PR) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.

    Freiburg/Berlin – Rund 400.000 künstliche Gelenke setzen Operateure jährlich in Deutschland in Hüfte und Knie ein. Die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) nutzt ihr 20-jähriges Bestehen für ein Resumee darüber, wie sich die Endoprothetik in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie hohe Qualität in der Behandlung – von der Entscheidung für oder gegen eine OP bis hin zur optimalen Nachsorge – weiterhin gesichert werden kann. Bei ihrer Pressekonferenz am 8. Dezember in Berlin setzten sich Endoprothetik-Experten kritisch mit verschiedenen Instrumenten der Qualitätssicherung auseinander und untermauern ihre Forderung nach einem verpflichtenden Endoprothesenregister.

    Pressekonferenz der
    Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE) anlässlich des 18. AE-Jubiläumskongresses – 20 Jahre AE
    und des
    Gesundheitspolitischen Symposiums „Patientenversorgung durch Endoprothetik – Analyse eines Gruppenerfolges"
    veranstaltet durch die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE),
    die Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
    und den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)

    Termin: Donnerstag, der 8. Dezember 2016, 10.30 bis 11.30 Uhr
    Ort: Repräsentanz des Hauses Bertelsmann, EG, Kleiner Konferenzraum
    Adresse: Unter den Linden 1, Berlin

    Hoher Dokumentationsaufwand
    Qualitätssicherung bei Gelenk-OPs braucht Zeit

    Freiburg/Berlin – Rund 400.000 künstliche Gelenke setzen Operateure jährlich in Deutschland in Hüfte und Knie ein. Die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) nutzt ihr 20-jähriges Bestehen für ein Resumee darüber, wie sich die Endoprothetik in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie hohe Qualität in der Behandlung – von der Entscheidung für oder gegen eine OP bis hin zur optimalen Nachsorge – weiterhin gesichert werden kann. Bei ihrer Pressekonferenz am 8. Dezember in Berlin setzten sich Endoprothetik-Experten kritisch mit verschiedenen Instrumenten der Qualitätssicherung auseinander und untermauern ihre Forderung nach einem verpflichtenden Endoprothesenregister.

    Für die Patienten bedeutet ein neues Gelenk weniger Schmerz und mehr Mobilität. Um die Qualität in der Endoprothetik zu erhalten und stetig zu verbessern, ist eine flächendeckende Qualitätssicherung entscheidend. „Hier setzen wir insbesondere auf Register wie das Endoprothesenregister Deutschlands (EPRD), die die Standzeit und mittelfristig auch die Funktion der implantierten Prothesen vergleichen und es uns somit erlauben, die beste Implantatwahl für jeden Patienten zu realisieren“, so Professor Dr. med Carsten Perka, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité –Universitätsmedizin Berlin. Daher fordert die AE schon seit geraumer Zeit eine verpflichtende Teilnahme an dem EPRD für alle Kliniken, die Gelenkprothesen einsetzen.

    Die Qualität eines Registers hängt darüber hinaus von weiteren Faktoren ab: „Wir müssen zahlreiche Daten erfassen, um die richtigen Schlüsse daraus ziehen zu können“, sagt Perka, Präsident der AE und Kongresspräsident des diesjährigen Kongresses. Eine Prothese könne beispielsweise zwar eher locker werden, dies aber Ergebnis einer weit intensiveren Nutzung durch den Patienten sein. „Wir dürfen nicht dem Trend zum einfachen, aber robusten Implantat nachgeben“, so der Endoprothetik-Experte. Entscheidend sei, welche Prothese zu welchem Patienten passt, das heißt welche Aktivitäten die Prothese dem Patienten erlaubt – und das könne der Arzt nur auf Basis einer soliden Datengrundlage entscheiden.

    Ein weiterer, entscheidender Faktor für die Ergebnisqualität eines Registers ist die Sorgfalt bei der Dateneingabe. Perka bezweifelt, dass der behandelnde Arzt die zusätzliche Datenpflege mit hoher Qualität leisten kann. „Bei steigenden Fallzahlen pro Arzt und Klinik muss der einzelne Arzt mehr Patienten versorgen. Zusätzliche administrative Aufgaben wie die Pflege eines Registers sind kaum denkbar“, ergänzt auch Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE. „Daher fordern wir ein verpflichtendes und umfassendes Register – ohne aber die ökonomischen Zwänge außer Acht zu lassen, denen Mediziner in Kliniken ausgesetzt sind.“ Ein verpflichtendes Endoprothesenregister verspreche ein Mehr an Qualität, verursache aber auch ein Mehr an Aufwand, das durch zusätzliches Personal ausgeglichen werden müsse.

    ***********************************************************************

    Programm der Pressekonferenz:

    Brauchen wir wirklich 400.000 Knie- und Hüftendoprothesen pro Jahr? Wie wir vermeidbare Eingriffe frühzeitig erkennen können
    Professor Dr. med Carsten Perka
    Präsident der AE, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie, Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Patientenversorgung durch Endoprothetik – Analyse eines Gruppenerfolges
    Professor Dr. med. Wolfhart Puhl
    Sprecher der AE-Akademie, Ofterschwang

    Ökonomisierung der Medizin: Wie aktuelle Gesetzgebung und wirtschaftlicher Druck die Patientenversorgung in der Endoprothetik beeinflussen
    Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller
    Generalsekretär der AE, Chefarzt der Orthopädischen Klinik Braunschweig

    Nutzen unsere Qualitätssicherungsinitiativen unseren Patienten? – Sicht eines Klinikdirektors
    Professor Dr. med. Henning Windhagen (angefragt)
    Pastpräsident DGOU und DGOOC, Direktor der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im Annastift

    Moderation: Dr. Adelheid Liebendörfer, Pressestelle der AE, Stuttgart

    Pressekontakt für Rückfragen:
    Pressestelle
    Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e.V. (AE)
    Janina Wetzstein
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 89 31-457
    Fax: 0711 89 31-167
    E-Mail: wetzstein@medizinkommunikation.org
    www.ae-germany.com/


    Weitere Informationen:

    http://www.ae-germany.com/
    http://www.dgou.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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