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Wissenschaft
PM 89/2003
Vor zehn Jahren begann sich das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Greifswald durch mehrere Berufungen neu auszurichten; neben Community Medicine/Dentistry kam als Schwerpunkt die Prävention. Zahlreiche Kooperationen entstanden mit Ländern, die in der oralen Prävention bereits über große Erfahrungen verfügten. Zum zehnjährigen Jubiläum der Zusammenarbeit mit der Universität Minnesota, Minneapolis, in der jeden Sommer Prof. Kathleen Newell (Leiterin der Dentalhygiene-Schule Minneapolis) mit großem Erfolg zwei Kurse hält, gibt es am 18. und 19. Juli 2003 im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald ein Symposium zur präventiven Zahnheilkunde. Kathleen Newell wird hier die Rolle und Zukunft der Dentalhygienikerin (DH) in den USA vorstellen. Ausbildung und verbreiteter Einsatz dieser Spezialisten für orale Prävention hat in den USA das Bewußtsein für die verschiedenen Erkrankungen der Mundhöhle geschärft. Die Kariesrate ist in den letzten Jahrzehnten in den USA je nach Altersstufe um 30 bis 80% gesunken; dennoch ist die Nachfrage dort nach Dentalhygienikerinnen unverändert hoch (ca. 200 Ausbildungsstätten bei ca. 50 Universitäten mit Zahnmedizinausbildung!). Dieses Wissen ist inzwischen auch in die Zahnmedizin in Greifswald eingeflossen: zusammen mit der Zahnärztekammer gibt es eine Ausbildung zur Prophylaxeassistentin; bisher vier Helferinnen der Zahnklinik durchliefen diese Zusatzausbildung erfolgreich. Auch Patientenbehandlung und studentische Lehre sind um den präventiven Bereich erweitert.
Aktuelle interdisziplinäre Aspekte der Prävention beleuchtet Susan Dittmar (Lehr-DH) in einem Vortrag über den Einfluß der allgemeinmedizinischen Anamnese und von Grunderkrankungen auf Krankheitsentwicklung und Vorsorge im Mund. Prof. Thomas Kocher (Greifswald) beschäftigt sich mit der Spiel zwischen Parodontitis und Herzkreislauferkrankungen. Prof. Roland Mausberg (Göttingen) zeigt, was parodontologische Betreuung von Transplantationspatienten bewirkt, wobei die Reduktion der hämatogenen Keimstreuung und Progression von Parodontalerkrankungen unter Immunsuppression im Vordergrund stehen. Zu Prävention, Risikofaktoren und Frühdiagnostik von Mundschleimhauterkrankungen und Tumoren der Mundhöhle wird sich Prof. Wolfgang Sümnig (Greifswald) sprechen, und Prof. Georg Meyer (Greifswald) zeigt, wie wichtig die funktionelle Prävention in der Parodontologie ist. Am Ende geht es um die Umsetzung dieser präventiven Maßnahmen in der Praxis: altersgerechte Prävention (PD Dr. Christian Splieth, Greifswald), die an die unterschiedlichen Lebenslagen und Prävalenzen der oralen Erkrankungen angepaßt ist, und individuelle Motivierung (Vorträge: DH Sarah Verville, Minnesota; DH Jutta Plötz, Greifswald) sind für den Erfolg gleich wichtig.
Interessierte sind herzlich eingeladen (Auskunft: OÄ Dr. Jutta Fanghänel, ZZMK, Tel. 03834/867128).
http://www.dental.uni-greifswald.de/abteilung/kons/
Pardon: Prof. Mausberg heisst vornaemlich Rainer.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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