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Wissenschaft
Nicht öffentlicher Workshop im Hamburger Institut für Sozialforschung am 6. Januar 2017
Anfang 2017 findet im Hamburger Institut für Sozialforschung der Workshop "Nicht Krieg – Nicht Frieden – Zur Konzeptualisierung von Normalität" statt. Mit dieser Veranstaltung wird eine Diskussion fortgesetzt, die mit einem ersten Workshop im Juli 2016 im Institut begonnen wurde.
Ausgangslage war die Beobachtung, dass die Begriffe Krieg und Frieden unterscheidbare politische und kulturelle Ordnungssysteme suggerieren, gegenwärtig aber eine verbindliche Unterscheidung zwischen Kriegs- und Friedenszuständen immer schwieriger gerät. Statt nur nach dem Charakter der sogenannten Neuen Kriege zu fragen, wurde über Zwischenzonen diskutiert, in denen friedliche und kriegerische Normen, Praktiken und Ordnungssysteme ineinander greifen. Ein Drittes, ein ‚Dazwischen’ zwischen Krieg und Frieden, - so das Ergebnis des ersten Workshops – lässt sich jedoch als eigenständige Kategorie nicht fassen.
Der zweite Workshop setzt an exakt diesem Punkt an und stellt zur Diskussion, inwiefern Formen von Nicht-Krieg, Nicht-Frieden als historische, anthropologische, politische und soziologische Normalität erfasst werden müssen. Die Herausforderung liegt darin, die Kategorien Krieg und Frieden nicht weiter zu verflüssigen, sondern politische Probleme der Gegenwart mit dem Anspruch einer analytischen Systematisierung zu verbinden. Neuere Befunde, wonach sich Kriege und Gewaltkonflikte endemisch ausweiten und sich Friedenszustände oder -prozesse zunehmend nur noch fragmentiert beobachten lassen, können nicht befriedigen. Ebenso wenig wie die Ergebnisse empirischer Studien, nach denen zeitliche Anfangs- und Endpunkte von Kriegen und deren exakte räumliche Ausbreitung nicht bestimmt werden können.
Die Historikerin Claudia Kemper und die Ethnologin Nadja Maurer haben beide Workshops konzipiert. Sie wollen mit ihren Gästen aus unterschiedlichen Disziplinen über die Gründe der Größenverschiebungen zwischen Krieg und Frieden diskutieren, damit verbunden ist die Frage, ob die traditionell spiegelbildlich aufeinander bezogenen Kategorien neu justiert werden müssen und wie sich dies analytisch, theoretisch, erzählerisch und visuell erfassen lässt. Es gilt, die Dynamik und Veränderung der Übergänge und Überlagerungen friedlicher und kriegerischer Lebensformen sowie das Verständnis von Normalität und Normativität zu berücksichtigen.
Sind Sie an einem Gespräch mit PD Dr. Claudia Kemper oder Dr. Nadja Maurer interessiert oder haben Sie Rückfragen? Dann wenden Sie sich gerne an:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Dr. Regine Klose-Wolf
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Tel. 040-414097-12
presse@his-online.de
http://www.his-online.de/ueber-uns/mitarbeiter/aktuell/person/kemper-claudia/det... mehr Informationen über PD Dr. Claudia Kemper
http://www.his-online.de/ueber-uns/mitarbeiter/aktuell/person/maurer-nadja/detai... mehr Informationen über Dr. Nadja Maurer
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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