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Konflikte um die Bedeutung von Religion prägen Gesellschaften heute wie damals. Sie betreffen dabei auch Menschen, die die Existenz eines Gottes verneinen. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Atheisten und Freidenkern in den letzten 500 Jahren diskutieren Historiker, Ethnologen sowie Kultur- und Religionswissenschaftler aus dem In- und Ausland am 13. und 14. Januar 2017 an der Universität Heidelberg. Zu der Tagung „Verfolgter Unglaube: Gesellschaftliche Exklusionsgründe und Ausschlusspraktiken für Nichtreligiöse in Europa und Asien“ lädt das Historische Seminar der Ruperto Carola ein. Ein öffentlicher Vortrag am 13. Januar beschäftigt sich mit der Situation in Indien.
Pressemitteilung
Heidelberg, 3. Januar 2017
Internationale Tagung zur Verfolgung von „Gottlosen“
Wissenschaftler diskutieren gesellschaftlichen Umgang mit Atheismus in historischer Perspektive – Öffentlicher Vortrag zur Situation in Indien
Konflikte um die Bedeutung von Religion prägen Gesellschaften heute wie damals. Sie betreffen dabei auch Menschen, die die Existenz eines Gottes verneinen. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Atheisten und Freidenkern in den letzten 500 Jahren diskutieren Historiker, Ethnologen sowie Kultur- und Religionswissenschaftler aus dem In- und Ausland am 13. und 14. Januar 2017 an der Universität Heidelberg. Zu der Tagung „Verfolgter Unglaube: Gesellschaftliche Exklusionsgründe und Ausschlusspraktiken für Nichtreligiöse in Europa und Asien“ lädt das Historische Seminar der Ruperto Carola ein. Ein öffentlicher Vortrag am 13. Januar beschäftigt sich mit der Situation in Indien.
„Wir beobachten, dass die Diffamierung, Bedrohung und Verfolgung von Nichtreligiösen auf der ganzen Welt wieder zunimmt. Freiheiten wie die Glaubensfreiheit, aber eben auch die Freiheit von einem Glauben sind zunehmend gefährdet“, sagt die wissenschaftliche Leiterin der Tagung, Privatdozentin Dr. Susan Richter vom Historischen Seminar. Sie verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass Atheisten und Freidenkern in mehr als 20 Staaten Haftstrafe und in einigen sogar die Todesstrafe droht. Während der Tagung soll unter anderem danach gefragt werden, wo die Wurzeln der Verfolgung von „Gottlosen“ liegen: Gab es theologische oder juristische Grundlagen, „Gottesleugner“ zu verurteilen und zu bestrafen? Und wie gingen Gesellschaften außerhalb Europas – etwa in Ostasien – mit dem Thema Unglauben um? In insgesamt 13 Vorträgen nehmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insbesondere den Zeitraum zwischen dem Mittelalter und dem 20. Jahrhundert in den Blick.
Im Rahmen der Tagung wird Prof. Dr. Johannes Quack von der Universität Zürich einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Die wissenschaftliche und politische Verfolgung des Unglaubens in Indien“ halten. Der Ethnologe beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit religiösen Bewegungen und kulturellen Bedeutungssystemen. Sein regionaler Fokus liegt auf Südasien, Indien sowie auf Europa. Die Veranstaltung findet am Freitag, 13. Januar, im Säulensaal des Musikwissenschaftlichen Seminars, Augustinergasse 7, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Die Tagung im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) richtet sich nicht nur an Wissenschaftler und Studierende, sondern auch an wissenschaftlich Interessierte. Eine Anmeldung ist bis zum 11. Januar 2017 an susan.richter@zegk.uni-heidelberg.de möglich.
Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. Susan Richter
Historisches Seminar
Tel. +49 6221 54-2269
susan.richter@zegk.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle
Tel. +49 6221 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Recht, Religion
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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