idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.01.2017 10:21

Feierliche Kick-off-Veranstaltung für das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut in Bogotá

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Eröffnung der Veranstaltung zum Start des Projekts Instituto CAPAZ durch Bundesaußen-minister Dr. Frank-Walter Steinmeier und seine kolumbianische Amtskollegin María Ángela Holguín Cuéllar – Erster wissenschaftlicher Workshop der kolumbianischen und deutschen Partner zu zentralen Fragen des Friedensprozesses

    In Kolumbien stehen die Zeichen auf Hoffnung, seit das Friedensabkommen zwischen der Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos und den Rebellengruppen der FARC am 24. November 2016 unterzeichnet wurde. Ein Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) soll künftig die Expertise in wichtigen Fragen der Friedensforschung, Vergan-genheitsbewältigung und Erinnerungskultur, Konfliktprävention und Gestaltung einer Post-Konflikt-Gesellschaft entwickeln, bündeln und vermitteln. Dabei werden die konkrete Beratung der politischen Entscheidungsträger auf allen Ebenen wie auch die Einbindung zivilge-sellschaftlicher Akteure in den Konfliktregionen eine zentrale Rolle spielen. Der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die als Konsortialführerin eines Verbundes deutscher und kolumbi-anischer Universitäten den Aufbau und die Entwicklung des Instituts leiten wird, kommt eine besondere Funktion in dem Projekt zu.

    Im Anschluss an einen wissenschaftlichen Workshop mit den kolumbianischen und deutschen Konsortialpartnern am 12. Januar 2017 zum Austausch über zentrale Handlungsfelder findet am Folgetag im feierlichen Rahmen der offizielle Auftakt zum Projekt, das als Instituto CAPAZ (Instituto Colombo-Alemán para la Paz) firmiert, in der kolumbianischen Hauptstadt statt. Im Zentrum der Veranstaltung in Bogotá steht eine mit hochkarätigen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft besetzte Podiumsdiskussion zu Perspektiven und Herausforderungen des kolumbianischen Friedensprozesses und seiner Unterstützung im Rahmen der deutsch-kolumbianischen Zusammenarbeit.

    Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier lässt es sich nicht nehmen, in den voraus-sichtlich letzten Tagen seiner Tätigkeit im Vorfeld der Bundesversammlung am 12. Februar 2017, in der er für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren wird, gemeinsam mit seiner kolumbianischen Amtskollegin María Ángela Holguín Cuéllar persönlich den Startschuss zu geben, um das wegweisende Projekt auf den Weg zu bringen. Im Anschluss an die Grußworte der beiden Außenminister stellt Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Vizepräsident des DAAD, das Konzept und die Ziele des deutsch-kolumbianischen Friedensinstituts als Forschungs-, Studien- und Beratungseinrichtung mit Sitz in Kolumbien vor.

    Projektleiter ist Prof. Dr. Thilo Marauhn, der die Professur für Öffentliches Recht und Völker-recht an der JLU innehat. Deutsche Partner sind die Freie Universität Berlin, die Georg-August-Universität Göttingen, das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main, sowie als assoziierter Partner die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Auf kolumbianischer Seite wird das Projekt durch die sogenannte Universitätsallianz für den Frieden unter der Federführung der Universidad Nacional in Bogotá getragen; auch weitere Universitäten und insbesondere Hochschulen aus den besonders vom Konflikt betroffenen Regionen des Landes sollen eingebunden werden.

    „Bereits seit den 1960-er Jahren pflegt unsere Universität enge wissenschaftliche Beziehungen zu unseren kolumbianischen Partnern. Wir hoffen, dass ein dauerhafter Frieden dem Land die Chance gibt, seine großen wissenschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Potenziale endlich vollständig entfalten zu können“, erklärt Prof. Marauhn. Das Konsortium sei exzellent vorbereitet und sehr motiviert: „Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns wissenschaftlich mit der völkerrechtlichen Einhegung bewaffneter Konflikte und mit der Aus-gestaltung von Post-Konflikt-Gesellschaften. Es ist Privileg und Herausforderung zugleich, mit Mitteln des Wissenstransfers zum Friedensprozess in Kolumbien beizutragen“, so Prof. Marauhn weiter.

    Kolumbien: Strategische Partnerregion der JLU

    Kolumbien ist die strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika. Die JLU wird sich daher als Konsortialführerin des Instituto CAPAZ auf vertrautem Terrain bewegen. Bereits 1967 wurde mit der Universidad de Los Andes die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation festgeschrieben. Eine biologische Außenstation der JLU in Santa Marta wurde bereits 1963 eingerichtet. Man kann also auf die Erfahrungen aus einer mehr als 50-jährigen erfolgreichen Zusammenarbeit aufbauen. Seit 2010 fördert der DAAD zudem das deutsch-kolumbianische meereswissenschaftliche Exzellenzzentrum CEMarin, an dem die JLU maßgeblich beteiligt ist. Vor dem Hintergrund dieser jahrzehntelangen Kooperationsgeschichte einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung einer friedvollen Zukunft des Partnerlandes leisten zu dürfen, ist für die JLU eine Auszeichnung, bedeutet aber auch eine große gesellschaftliche Verantwortung.

    Kontakt

    Prof. Dr. Thilo Marauhn; Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht
    Licher Straße 76, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-21151; Fax: 0641 99-21159
    E-Mail: Thilo.Marauhn@recht.uni-giessen.de

    Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veteri-närmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlich-keiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/internationales


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Politik, Recht
    überregional
    Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).