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08.02.2017 09:49

Bremer Mikrobiologen publizieren Forschungsergebnisse in renommierter Fachzeitschrift aus Oxford

Eberhard Scholz Pressestelle
Universität Bremen

    Jessica Döring und Dr. Thomas Hurek von der Universität Bremen haben Wirkungsweise von verzweigten Ribonukleinsäuren bei Mutationen strukturell untersucht.

    Jahrelang haben sie im Labor experimentiert und geforscht. Mit Höhepunkten und Niederlagen und immer geduldig. Nun feiern die Biologin Jessica Döring und ihr Kollege Dr. Thomas Hurek vom Zentrum für Biomolekulare Interaktionen der Universität Bremen einen großen Erfolg. Das renommierte Fachmagazin „Nucleic Acids Research“ (Nukleinsäureforschung) veröffentlicht auf 18 Seiten ihre Arbeitsergebnisse. Die wissenschaftliche Zeitschrift wird vom Oxford University Press-Verlag herausgegeben und gewährt ihren Lesern kostenfreien Zugang zu den Artikeln (Open Access). Publiziert werden Forschungsartikel, die sich mit physikalischen, chemischen, biochemischen und biologischen Aspekten ausschließlich von Nukleinsäuren beschäftigen. Damit können sich die beiden Bremer Forscher sicher sein, dass die Fachwelt ihre Ergebnisse wahrnehmen und diskutieren wird.

    „Reverse Transkriptasen“: Wenn RNA in DNA umgeschrieben wird

    Jessica Döring und Thomas Hurek haben „Die Interaktion zwischen einer Reversen Transkriptase und einem verzweigten Ribonukleinsäure-Strang“ untersucht. Reverse Transkriptasen sind Enzyme, die nach einer Ribonukleinsäure (RNA)-Vorlage eine Desoxyribonukleinsäure (DNA) aufbauen können. Normalerweise geht der Informationsfluss des Erbgutes in der Zelle in die andere Richtung: Von der DNA zur RNA und dann zum Protein. Die Reverse Transkriptase ist zum Beispiel für die rasche Vermehrung von HIV-Viren bedeutend. Das Enzym schreibt das RNA-Genom der Viren einfach in DNA um, damit es sich in das Erbgut der Zelle einbauen und die Herstellung von sehr vielen Viren veranlassen kann. Doch wie funktioniert das genau? Die beiden Bremer Mikrobiologen haben mithilfe von synthetischen RNA-Strängen die Struktur der vermuteten Verzweigungspunkte im HIV-Genom in den Fokus genommen, an denen die Reverse Transkriptase wirkt und an denen die Mutationen beginnen. Das ging an unterschiedlichen Armen der Verzweigungspunkte, die aus einer Kette von Nukleotiden, den Grundbausteinen von Nukleinsäuren bestehen, auch unterschiedlich vonstatten. Dies konnten sie mit einer in der Mikrobiologie üblichen Methode sichtbar machen, dem Southern Blot. Bei dem Hybridisierungsverfahren werden Gensequenzen in einem komplexen Gemisch mithilfe von farbigen Leuchtmarkierungen erkennbar.

    Forschungsartikel aus Bremen ist online

    „Unsere Forschung ist Grundlagenforschung“, sagt Jessica Döring. Es sei ein kleiner Schritt, um Mechanismen in den Zellen besser zu verstehen und Störungen im Erbgut zu erkennen. Die Mikrobiologin wird weiter an dem Thema dranbleiben und auch ihre Promotion dazu verfassen. Der Artikel aus der Universität Bremen ist bereits online und wird auch in einer gedruckten Ausgabe der „Nucleic Acid Research“ erscheinen.

    Link zum online-Beitrag: https://academic.oup.com/nar/article/2970148/Arm-specific-cleavage-and-mutation-...

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Fachbereich Biologie/Chemie
    Centre for Biomolecular Interactions Bremen (CBIB)
    Jessica Döring
    E-Mail: je_do@uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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