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Wissenschaft
Der Internationale Deutschlehrerverband (IDV) tagt vom 24.-28. Juli an der Universität Jena
Einladung zur Pressekonferenz am 24. Juli, 14.00 Uhr
Jena (26.07.03) Während Englisch in die Grundschule Einzug hält, geraten zweite Fremdsprachen in vielen Ländern unter Druck. Davon sind vor allem Deutsch und Französisch betroffen. "Spanisch dagegen ist im Trend", bringt es Prof. Dr. Hans Barkowski von der Universität Jena auf den Punkt. Deutsch habe zudem den Ruf einer besonders schwer zu erlernenden Sprache und gerate damit, durchaus auch mit negativen Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft, ins Hintertreffen, befürchtet Barkowski. Wie man der deutschen Sprache wieder mehr Gewicht geben kann, wird eines der Themen des diesjährigen Arbeitstreffens des Internationalen Deutschlehrerverbandes (IDV) sein. Über 80 Verbandsvorsitzende aus ebenso vielen Ländern werden dazu vom 24.-28. Juli an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erwartet.
"Es gibt keine deutsche Sprachenpolitik", kritisiert Prof. Dr. Hermann Funk. "In Frankreich ist Sprache eine Aufgabe der Politik, in Deutschland gibt es dafür eine Verwaltungsstelle", verdeutlicht der Jenaer Auslandsgermanist, der die Arbeitstagung gemeinsam mit seinem Kollegen Barkowski organisiert hat. "Das ist falsche Bescheidenheit, die fatale Folgen haben kann", meint Prof. Barkowski. "Um den Erhalt der Bedeutung des Deutschen als zweite Fremdsprache muss gekämpft werden", fordert deswegen der Direktor des Jenaer Uni-Instituts für Auslandsgermanistik - Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Er meint dies durchaus im Sinne der europäischen Mehrsprachigkeitspolitik und ohne dabei die Rolle des Englischen als weltweit dominierender Lingua Franca prinzipiell in Frage stellen zu wollen. "Es ist z. B. nicht einzusehen", ergänzt Prof. Funk "dass deutsche Politiker die deutsche Sprache im Ausland nicht ebenso selbstbewusst verwenden, wie ihre französischen Amtskollegen ihre Muttersprache, erst recht nicht, wenn sie, wie so manche, das Englische noch dazu eher mangelhaft beherrschen."
Bei derzeit weltweit rund 20 Millionen Deutschlernern lohnt es sich, etwas für den Erhalt des Deutschen als Fremdsprache zu tun. Die Unterstützung und Verbreitung von deutscher Kultur und Sprache ist daher ein grundsätzliches Anliegen der IDV-Tagung. In Jena wird dazu das Konzept einer modernen und internationalen Deutsch-Olympiade erarbeitet. "Die Idee des Wettbewerbs ist gut angenommen", weiß Prof. Funk. Auch die Verbesserung eines gemeinsamen weltweiten Internetauftritts soll der deutschen Sprache zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Bei der Realisierung dieser Mammutaufgabe sollen nicht zuletzt die Erfahrungen des Multimediazentrums der Jenaer Universität helfen. Eine weitere Sektion wird Möglichkeiten zur regionalen Förderung des Deutsch-Unterrichts diskutieren. Und schließlich wird die inhaltliche und organisatorische Planung der kommenden Internationalen Deutschlehrer-Tagung, die im Jahr 2005 im österreichischen Graz stattfindet, die Teilnehmer beschäftigen.
Das Treffen in Jena wird ausgerichtet von den beiden deutschen Mitgliederverbänden des IDV, der Fachgruppe Deutsch als Fremdsprache im Fachverband Moderner Fremdsprachen (FMF) und dem "Fachverband Deutsch als Fremdsprache" (FaDaF). Finanziell gefördert wird die Tagung auch vom Goethe-Institut - in dessen Beirat Sprache sowohl Prof. Barkowski als auch Prof. Funk berufen sind - und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Teilnehmen wird auch die Präsidentin des Internationalen Verbandes Prof. Dr. Helena Hanuljaková. Die Slowakin wird ebenso wie die Vorsitzenden der nationalen Verbände am Rande der Konferenz für Interviews zur Verfügung stehen. Sie alle können aus erster Hand Auskunft geben über die Situation der deutschen Sprache in ihren Ländern und zu aktuellen Trends.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans Barkowski/Prof. Dr. Hermann Funk
Institut für Auslandsgermanistik - Deutsch als Fremd und Zweitsprache der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944350 oder 944368
Fax: 03641 / 944352
E-Mail: Hans.Barkowski@uni-jena.de und Hermann.Funk@uni-jena.de
Hinweis für die Medien:
Zur Eröffnung der Internationalen Deutschlehrertagung laden wir Sie zu einer Pressekonferenz ein. Sie findet statt am 24. Juni um 14.00 Uhr im Blauen Salon im Frommannschen Haus (Fürstengraben 18). Ihre Teilnahme melden Sie bitte an unter Telefon 03641 / 931030 oder per Mail an: presse@uni-jena.de.
Gelegenheit zu Gesprächen mit einzelnen Vertretern der nationalen Deutschlehrerverbände bieten zudem die Eröffnungsveranstaltung im Senatssaal der Friedrich-Schiller-Universität am 24. Juli um 18.00 Uhr - mit anschließendem Abendessen - sowie eine kulturelle Veranstaltung mit Autorenlesung durch Tanja Dückers am 25. Juli um 18.30 Uhr im Normannenhaus (Forstweg). Zu beiden Veranstaltungen sind Medienvertreter herzlich eingeladen.
Die Pressekonferenz findet natürlich am 24. Juli um 14.00 Uhr im Blauen Salon im Frommannschen Haus (Fürstengraben 18) der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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