idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.03.2017 14:29

Neues Schiff für die Fischerei- und Meeresforschung

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt für das Bundesland-wirtschaftsministerium den Bau eines neuen Fischereiforschungsschiffs. Es soll die bisherige „Walther Herwig III“ ersetzen, interdisziplinäre Forschung erleichtern und neue Standards beim Umweltschutz setzen.

    Am 22. März 2017 wurde in Hamburg der Vertrag über den Neubau eines hochseetauglichen und multidisziplinären Fischereiforschungsschiffes unterzeichnet. Ab 2020 soll es das dann fast 27 Jahre alte Flaggschiff der Bundes-Fischereiforschung, die „Walther Herwig III“, ersetzen. Das neue Schiff wird eines der weltweit modernsten und leistungsfähigsten Schiffe für die Fischereiforschung sein mit dem Ziel, die nachhaltige Nutzung der lebenden Meeresressourcen und den Schutz der marinen Ökosysteme in Einklang zu bringen.

    Haupteinsatzgebiete der neuen Walther Herwig werden die Nord- und Ostsee sowie der Nordatlantik von den Subtropen bis Grönland sein. Monitoring wichtiger Fischbestände, meeresökologische Untersuchungen mit modernsten Methoden, aber auch meereschemische und physikalische Messungen sowie die Untersuchung von Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresumwelt werden im Zentrum zukünftiger Expeditionen stehen.

    Der Bund investiert rund 85 Millionen Euro in den Bau des neuen Fischereiforschungsschiffes. Drei Bundesbehörden – die BLE als Auftraggeber und Betreiber, das Thünen-Institut als Nutzer sowie die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) für die Planung und Baubetreuung – haben dieses ambitionierte Neubauprojekt gemeinsam für das Bundeslandwirtschaftsministerium geplant. „Mit dem Neubau der Walther Herwig leisten wir einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Bis 2030 soll die Nachhaltigkeit der Nahrungsmittelproduktion sichergestellt und ein Beitrag zum Erhalt der Ökosysteme geleistet werden. Die an Bord durchgeführten Bestandsuntersuchungen ermöglichen Empfehlungen für die Fischereipolitik auf Basis modernster ökologischer, ökonomischer und technologischer Forschung. Zudem übertrifft das Schiff mit der neuen Technik die zu erfüllenden Umweltstandards“, erklärte BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden bei der Vertragsunterzeichnung.

    Auftragnehmer für das Projekt ist die niederländische Werft DAMEN Shipyards Gorinchem, die Bauausführung erfolgt bei DAMEN Shipyards Galati in Rumänien. Das Design stammt von der norwegischen Skipsteknisk A/S.

    Mehr Platz und bessere Ausstattung

    Der rund 85 Meter lange und 17 Meter breite Neubau bietet Platz für 26 Besatzungsmitglieder und 26 Wissenschaftler. Zur Ausrüstung gehören unter anderem zwei große Seitenhangars, diverse Nass- und Trockenlabore und Stellplätze für Labor- und Transportcontainer. Wissenschaftliche Winden, Arbeitskrane und Aussetzvorrichtungen komplettieren die Ausrüstung. Ein etwa 300 Quadratmeter großes Fischerei- und Arbeitsdeck bietet die Möglichkeit, ohne Zeitverzug von der Bodenfischerei auf Schwarmfischfänge umzustellen. Der Neubau wird über Manövriereinrichtungen zur dynamischen Positionierung verfügen, also automatisch die exakte Position im Stationsbetrieb halten können. Eine hoch moderne hydroakustische Ausstattung zur nicht-invasiven Erfassung von Fischen und anderen Meeresorganismen ergänzt die wissenschaftliche Ausrüstung. Die vorgesehenen Winden ermöglichen Arbeiten bis zu einer Wassertiefe von 6.000 Metern.

    Der dieselelektrische Antrieb an Bord genügt hohen Umweltstandards. Eine Kombination aus SCR-Katalysator und Partikelfilter reduziert in großem Maß den Ausstoß von Stickoxiden (NOx) und Rußpartikeln. Damit übertrifft es neueste Abgasvorschriften. Während der Hafenliegezeiten stellt eine Landstromversorgung die nötige Energie für den Schiffsbetrieb bereit. Auf See wird das Schiff so leise sein, dass es selbst geräuschempfindliche Fische nicht verscheucht (Unterwasser-Schallemissionen nach DNV GL Silent(R) sowie ICES CRR 209).

    Kontakt:
    Dr. Gerd Kraus
    Thünen-Institut für Seefischerei, Hamburg
    Tel.: 040 38905-177
    E-Mail: gerd.kraus@thuenen.de


    Bilder

    Computer-Visualisierung der neuen "Walther Herwig" vor der Kulisse Bremerhavens
    Computer-Visualisierung der neuen "Walther Herwig" vor der Kulisse Bremerhavens
    (© DAMEN/Skipsteknisk)
    None

    Nach Vertragsunterzeichnung: Vertreter der beauftragten Werft DAMEN Shipyards, des Thünen-Instituts, der BLE und der BAW
    Nach Vertragsunterzeichnung: Vertreter der beauftragten Werft DAMEN Shipyards, des Thünen-Instituts, ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).