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07.04.2017 10:09

Historisch: Zwei neue Professorinnen im Fachbereich Chemie & Biologie der Hochschule Fresenius

Alexander Pradka Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Fresenius

    Der Bachelorstudiengang Biosciences – Angewandte Biologie für Medizin und Pharmazie am Fachbereich Chemie & Biologie der Hochschule Fresenius in Idstein hat mit Prof. Dr. Iris Hermanns und Prof. Dr. Monika Burg-Roderfeld zwei neue Professorinnen. Prof. Dr. Thomas Knepper, Dekan des Fachbereichs und Vizepräsident der Hochschule, sprach anlässlich der Berufung von einer „historischen Begebenheit“. Erstmals seien gleichzeitig zwei Frauen berufen worden. Die Antrittsvorlesungen der Professorinnen beschäftigten sich beide mit dem Thema "Blut".

    Ein weiteres Novum: Ausgeschrieben war nur eine offene Stelle, insgesamt hätten sich darauf 50 Anwärter beworben. „Im Rahmen des Auswahlverfahrens, in dem Kandidatinnen und Kandidaten eine Gastvorlesung gehalten haben, konnten wir uns zwischen Iris Hermanns und Monika Burg-Roderfeld nicht entscheiden, weil beide derart überzeugend waren“, berichtete Knepper. „Der Fachbereich habe daher beschlossen, beide einzustellen.“ Knepper hob die „außerordentliche wissenschaftliche Spezifikation“ der neuen Professorinnen hervor und unterstrich, dass sie „aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen und der gesellschaftlichen Relevanz der Forschungsschwerpunkte“ ausgezeichnet zur Hochschule Fresenius passen. Die Antrittsvorlesungen beschäftigten sich beide mit dem Thema „Blut“. Laut Knepper fügen sich die angesprochenen Forschungsprojekte und Aspekte sehr gut in das weite Feld der Forensik ein, einem wichtigen Schwerpunkt des Fachbereichs Chemie & Biologie. „Viele Interessenten entscheiden sich wegen dieser Fokussierung für die Hochschule Fresenius“, merkte Knepper an.

    Im Vortrag von Prof. Dr. Iris Hermanns stand die Sepsis im Fokus: Dass eine Blutvergiftung gefährlich sein kann, ist bekannt – was viele aber nicht wissen: Es handelt sich um die dritthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik. Jährlich sterben ca.68.000 Menschen an einer Sepsis, das entspricht 186 am Tag. Dabei sind alle Mikroorganismen in der Lage, eine Sepsis auszulösen. Häufig wird sie durch multiresistente Keime verursacht, da hier die Antibiose versagt. Die Diagnose „Sepsis” beruht auf einem Mosaik von klinischen und laborchemischen Parametern. Ein wesentlicher Faktor bei der Behandlung einer Sepsis ist die Zeit. Mit jeder Stunde verschlechtert sich die Prognose. Schon innerhalb der ersten Stunden nach der Invasion von Mikroorganismen in den Blutstrom kann ein lebensbedrohlicher Zustand entstehen, der sich mit einer frühzeitigen Therapie meist vermeiden lässt Hermanns veranschaulichte die Abläufe im Körper - von der Infektion über das Gelangen von Erregern und Pathogenen in den Blutkreislauf, der Schädigung der die Blutgefäße auskleidenden Zellen bis hin zur Bildung von Mikrothromben und zum Organversagen. Außerdem stellte sie Diagnose- und Behandlungsmethoden vor.

    In der Vorlesung von Prof. Dr. Burg-Roderfeld ging es um mögliche Komplikationen während der Schwangerschaft. Im Rahmen ihrer Forschung und bisherigen Berufstätigkeit konzentrierte sie sich auf eine spezielle Form der Blutunverträglichkeit: Thrombozyten, die kleinsten Zellen des Blutes, können eine Mutter-Kind-Inkompatibilität aufweisen. So genannte Alloantikörper der Mutter können während der Schwangerschaft die Thrombozyten des Kindes zerstören. Die Häufigkeit liegt bei 1:1.000 Geburten. Die meisten Formen verlaufen völlig unproblematisch oder sind gut behandelbar. Typische, durch Spontanblutungen verursachte rote Flecken verschwinden nach einigen Tagen oder Wochen. Problematisch wird es, wenn Hirnblutungen auftreten, bei denen mit schweren Folgeschäden oder mit Todesfällen gerechnet werden muss. Burg-Roderfeld zeigte verschiedene Screeningverfahren, wobei der Nachweis von Alloantikörpern durch Oberflächenplasmenresonanz (SPR) am effizientesten ist. Neueste Forschungen zeigen eine Endothelbeteiligung bei Fällen mit Hirnblutungen, die weitere Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Künftig werde unter anderem die Erforschung neuer Immuntherapien als Prophylaxe im Fokus stehen.

    Über die Hochschule Fresenius

    Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und den Studienzentren in Berlin, Düsseldorf und New York ist mit knapp 12.000 Studierenden die größte private Präsenzhochschule in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 168- jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurde insbesondere ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt.

    Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: http://www.hs-fresenius.de


    Bilder

    Prof. Dr. Thomas Knepper überreicht Prof. Dr. Iris Hermanns die Berufungsurkunde
    Prof. Dr. Thomas Knepper überreicht Prof. Dr. Iris Hermanns die Berufungsurkunde
    Quelle: Hochschule Fresenius

    Prof. Dr. Thomas Knepper überreicht Prof. Dr. Monika Burg-Roderfeld die Berufungsurkunde
    Prof. Dr. Thomas Knepper überreicht Prof. Dr. Monika Burg-Roderfeld die Berufungsurkunde
    Quelle: Hochschule Fresenius


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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