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07.04.2017 15:44

Ed Hurt erhält ERC Advanced Grant

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Der Biochemiker Prof. Dr. Ed Hurt erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC), einen ERC Advanced Grant für Spitzenforscher in Europa. Der ERC fördert damit über einen Zeitraum von fünf Jahren ein Vorhaben, das sich mit der Entstehung von Ribosomen beschäftigt. Die Heidelberger Wissenschaftler um Prof. Hurt wollen die Prozesse untersuchen, die in der Anfangsphase der Herstellung dieser Protein-Fabriken der Zellen ablaufen und noch weitgehend unerforscht sind. Die Ergebnisse sollen zu einem besseren Verständnis von Ribosomopathien beitragen – Krankheiten, die durch Fehler bei der Ribosomen-Entstehung verursacht werden.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 7. April 2017

    Ed Hurt erhält ERC Advanced Grant
    Europäischer Forschungsrat fördert Projekt des Biochemikers mit rund zwei Millionen Euro

    Der Biochemiker Prof. Dr. Ed Hurt erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC), einen ERC Advanced Grant für Spitzenforscher in Europa. Der ERC fördert damit über einen Zeitraum von fünf Jahren ein Vorhaben, das sich mit der Entstehung von Ribosomen beschäftigt. Die Heidelberger Wissenschaftler um Prof. Hurt wollen die Prozesse untersuchen, die in der Anfangsphase der Herstellung dieser Protein-Fabriken der Zellen ablaufen und noch weitgehend unerforscht sind. Die Ergebnisse sollen zu einem besseren Verständnis von Ribosomopathien beitragen – Krankheiten, die durch Fehler bei der Ribosomen-Entstehung verursacht werden. Für die Forschungsarbeiten, die 2018 beginnen sollen, stellt der ERC rund zwei Millionen Euro zur Verfügung. Ed Hurt lehrt und forscht am Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH).

    In dem vom ERC geförderten Projekt „Encapsulated Eukaryotic Ribosome Assembly“ beschäftigen sich Prof. Hurt und sein Team mit der frühesten bekannten ribosomalen Vorstufe, dem 90S Prä-Ribosom. Wie ihre bisherigen Forschungen gezeigt haben, wird die kleinere der beiden Untereinheiten, aus denen ein Ribosom besteht, während ihrer Entstehung von einer Art Schale umschlossen. Sie soll den reibungslosen und zielgerichteten Zusammenbau der Protein-Fabriken ermöglichen. Die Heidelberger Forschungsergebnisse legen ein neuartiges Konzept in der RNA-Biologie nahe: Danach faltet und reift die neu produzierte ribosomale RNA in einer geschützten Umgebung. Nun wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie das 90S Prä-Ribosom die RNA vorübergehend einkapselt, um sie vor unerwünschten Wechselwirkungen zu schützen. In diesem Zusammenhang geht es auch um die Frage, wie sich die kleine ribosomale Untereinheit in einer Kaskade aufeinander abgestimmter Reaktionen aus dieser Schale „herausschält“, damit ein funktionsfähiges Ribosom entstehen kann. Diese mechanistischen Einblicke in die „Geburtsstube“ der Ribosomen sollen zu einem besseren Verständnis dafür führen, wie dieser vielfältige Entstehungsprozess mit anderen wichtigen zellulären Vorgängen und der Herausbildung von Krankheiten einschließlich Krebs in Zusammenhang steht.

    Ed Hurt (Jahrgang 1955) wurde nach einem Biologie- und Chemiestudium an der Universität Regensburg 1983 dort auch promoviert. Anschließend forschte er als Postdoktorand am Biozentrum der Universität Basel in der Schweiz, bevor er 1987 als Forschungsgruppenleiter an das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg wechselte. Seine Habilitation schloss er im Jahr 1990 ab. Der Wissenschaftler wurde 1995 auf eine Professur für Biochemie an die Universität Heidelberg berufen. Von 2003 bis 2005 war er Direktor des BZH. Für seine grundlegenden Beiträge zum Verständnis der molekularen Vorgänge in Zellen wurde Prof. Hurt vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2001 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem höchstdotierten Forschungsförderpreis Deutschlands.

    Der Europäische Forschungsrat vergibt den Advanced Grant an etablierte Spitzenforscher, die mit risikoreichen Forschungsvorhaben in ihren jeweiligen Bereichen neue Wege beschreiten.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eduard Hurt
    Biochemiezentrum der Universität Heidelberg (BZH)
    Telefon (06221) 54-4173
    ed.hurt@bzh.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bzh.uni-heidelberg.de/hurt


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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