idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Am 16. April sind 55 Millionen BürgerInnen in der Türkei und etwa 2,9 Millionen türkische StaatsbürgerInnen im Ausland zur Abstimmung im Verfassungsreferendum aufgerufen. Der Ausgang der Volksabstimmung wird international mit großer Anspannung erwartet. Stimmt die Mehrheit der Wahlberechtigten mit Ja, erhält die Türkei ein Präsidialsystem. Am Leibniz-Zentrum Moderner Orient stehen die Soziologin Dr. Asli Vatansever und die Sozialanthropologin Dr. Deniz Yonucu für Interviews zur Einordnung des Referendums zur Verfügung.
Abgesagte Wahlkampfauftritte und Nazi-Vergleiche im Kontext des anstehenden Verfassungsreferendums sorgten zuletzt für eine polarisierte Stimmung in der Türkei und verschiedenen europäischen Ländern. Auch die Beziehungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union scheinen durch die von der AKP-Regierung angestrebten Verfassungsänderungen vor einer entscheidenden Zerreißprobe zu stehen. Ist das Referendum erfolgreich, ändert sich einiges. Die Türkei wird von einer derzeit parlamentarischen Demokratie zu einem Präsidialsystem umgestaltet, in dem der Präsident mehr Entscheidungsgewalt erhält, während das Parlament deutlich Kompetenzen einbüßt.
Umfragen in der Türkei ergeben kein klares Bild und der Ausgang des Referendums scheint nicht abzusehen. Im Nachklang des Putschversuches vom Juli 2016 stehen sich die Befürworter und Gegner der Verfassungsänderung in einem Klima wachsender Repression durch den Staatsapparat unversöhnlich gegenüber.
Zur Einordnung der Geschehnisse und Haltungen in der türkischen Gesellschaft im Kontext des Verfassungsreferendums stehen die Soziologin Dr. Asli Vatansever und die Sozialanthropologin Dr. Deniz Yonucu für Interviews bereit.
Die Soziologin Asli Vatansever beschäftigt sich in ihrer Forschungsarbeit mit den Verflechtungen zwischen Staat und Universität in der Türkei, besonders in Hinblick auf die Repression oppositioneller Stimmen aus dem akademischen Bereich. Darüber hinaus arbeitet sie zur Prekarisierung hochqualifizierter Arbeitskräfte in der Türkei, auch hier im Besonderen zu Arbeitskräften mit akademischen Abschluss. Asli Vatansever steht für Interviews auf Deutsch, Englisch und Türkisch zur Verfügung.
Die Anthropologin und Soziologin Deniz Yonucu verfolgt seit vielen Jahren in ihrer Forschung die zunehmende Gewalt in der Türkei. In ihrer Forschungstätigkeit beschäftigt sie sich mit der Manifestierung und Umsetzung von staatlicher Gewalt und Gegengewalt in der Türkei, der Kriminalisierung und Marginalisierung von Jugendlichen aus der Arbeiterklasse in Istanbul sowie der Militarisierung oppositioneller Jugendgruppen. Deniz Yonucu steht für Interviews auf Englisch und Türkisch zur Verfügung.
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an yasser.mehanna@zmo.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Religion
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).