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Wissenschaft
41. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
vom 27.9. - 1.10.1998 in Dresden
Die Deutschen nörgeln mehr und öfter über den Euro als ihre europäischen Nachbarn. Sie fürchten, nach der Währungsunion weniger Geld im Portemonnaie zu haben, bangen um ihren Arbeitsplatz und glauben, der Euro würde die Preise in die Höhe treiben.
Zum 41. Kongreß der deutschen Gesellschaft für Psychologie in Dresden (27. September bis 1. Oktober) stellen die Kölner Wirtschafts-Psychologen Anke Müller-Peters und Guido Kiell eine Studie vor, die erklärt, wie es zu dieser Einstellung kommt. Die Forscher haben über 15000 Menschen in den 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gefragt, wie sie über den Euro denken. Das Ergebnis: Wer gut informiert ist, beurteilt den Euro positiver.
Entscheidend ist dabei nicht, wieviel ein Bürger wirklich über den Euro weiß, sondern wieviel er darüber zu wissen glaubt. Tatsächlich kennen sich die meisten Europäer nämlich in Sachen Euro eher schlecht aus. Am besten informiert sind die Niederländer. Sie beantworten im Durchschnitt zwei von sechs Fragen über die neue Währung richtig. Auf Platz zwei liegen die Deutschen mit durchschnittlich 1,6 richtigen Antworten. Hier haben 60 Prozent vom Euro schon einmal etwas gehört und 35 Prozent kennen den Umtauschkurs. Am schlechtesten informiert sind Italiener, Iren, Griechen und Dänen. In diesen Ländern waren im Durchschnitt zwei Personen nötig, um eine richtige Antwort zu erhalten.
In fast allen Ländern erwartet die Mehrheit der Befragten, daß sich die wirtschaftliche Situation nach der Einführung des Euro verschlechtert. Zu den größten Pessimisten zählen dabei die Österreicher, Briten und Deutschen. Für die persönliche Lebenszufriedenheit und das Vertrauen in die derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Systeme des Landes gilt in der Regel: wer zufrieden mit seinem Leben ist, befürwortet den Euro, wer unzufrieden ist, lehnt ihn ab.
Entgegen der landläufigen Meinung beeinflußt die nationale Identität die Einstellung zum Euro nicht grundsätzlich negativ. Müller-Peters und Kiell fanden in ihrer Erhebung heraus, daß gerade Menschen, die sich ihrem Land verbunden fühlen, den Euro akzeptieren. Nationalistisch denkende Menschen hingegen, die meinen, sie seien den Bürgern anderer Staaten überlegen, lehnen den Euro ab.
Jana Miesen (Pressearbeit)- TU Dresden · 41. Kongreß der DGPs · 01062 Dresden
Telefon (03 51)4 63-59 62 oder 32 59
Telefax (03 51) 4 63-72 95
e-mail: dgps98@rcs.urz.tu-dresden.de
WWW: http://physik.phy.tu-dresden.de/psycho/kongress/dgps98.html
http://physik.phy.tu-dresden.de/psycho/kongress/dgps98.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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