idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.05.2017 09:38

MHH-Forscher entdecken Mechanismus, der Zellwachstum in Blutgefäßen hemmt

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Das Molekül PPARγ blockiert den Zuckerstoffwechsel und unkontrolliertes Wachstum / Veröffentlichung in „Cell Metabolism“

    Wenn Zellen zu schnell wachsen und sich vermehren, kann es zu Krankheiten des Herzens, der Blutgefäße und der Lunge kommen, aber auch zu Krebs. Das Team um Professor Dr. Georg Hansmann von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat herausgefunden, dass derartige Wucherungen glatter Blutgefäßmuskelzellen über das Molekül PPARγ gehemmt werden können. Somit ergeben sich Ansätze für neue Therapien dieser Erkrankungen. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der angesehenen Fachzeitschrift „Cell Metabolism“. Erstautor ist Dr. Laurent Calvier.

    Das Wachstum und die Vermehrung von Zellen wird von verschiedenen molekularen Abläufe beeinflusst: So fördert der TGFβ1-Signalweg diese Prozesse, wohingegen der BMP2-Signalweg ihnen entgegenwirkt. Diese beiden Abläufe müssen in guter Balance sein. „Wenn der TGFβ1-Signalweg zu stark abläuft, kann es zu Lungenhochdruck und -fibrose kommen, aber auch zur Bindegewebserkrankung Marfan-Syndrom und zu Krebserkrankungen“, sagt Professor Dr. Georg Hansmann von der MHH-Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin. „Das Zusammenspiel der Signalwege ist ein vielversprechender Ansatzpunkt für neue Medikamente.“

    Um herauszufinden, wie die Interaktion dieser beiden Gegenspieler geregelt wird, untersuchten die MHH-Wissenschaftler die Regulation der Signalwege am Beispiel des Lungenhochdrucks – einer lebensbedrohlichen Erkrankung, bei der die Zellen der Blutgefäße in der Lunge wuchern. Sie konnten im Labor am Mausversuch sowie an menschlichen Blutgefäßzellen zeigen, dass das Molekül PPARγ das Zusammenspiel der Signalwege regelt. Darüber hinaus konnten sie den Lungenhochdruck bei Mäusen mit dem Einsatz des PPARγ-Aktivators Pioglitazon rückgängig machen. Pioglitazon ist ein Diabetes-Medikament. Der Arzneistoff hemmt den TGFβ1-Signalweg und ist daher vermutlich vielfältig therapeutisch einsetzbar, er wurde auch kürzlich als zusätzliches Medikament bei der Behandlung der Blutkrebserkrankung chronisch myeloische Leukämie eingesetzt. Die Arbeiten der MHH-Wissenschaftler förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Georg Hansmann, hansmann.georg@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-9594.


    Bilder

    Professor Dr. Georg Hansmann am Mikroskop. Auf dem Bildschirm ist der Querschnitt eines Lungen-Blutgefäßes zu sehen, dessen Wand krankhaft verformt und verdickt ist.
    Professor Dr. Georg Hansmann am Mikroskop. Auf dem Bildschirm ist der Querschnitt eines Lungen-Blut ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).