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01.10.1998 00:00

Leuchtturmprojekt dokumentiert: "Und sie lesen doch!"

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    "Lese(r)förderung an der Hochschule" ist alles andere als Alphabetisierung: Univ.-Prof. Dr. Peter Conrady und Dr. Thomas Eicher, die Herausgeber einer Broschüre mit diesem Titel, verstehen darunter z.B. Kurse zum effizienteren Umgang mit wissenschaftlichen Texten und insbesondere Konzepte für ein literaturwissenschaftliches Projektstudium. Das Büchlein dokumentiert die bisherige Arbeit des gleichnamigen Leuchtturmprojekts, das seit zwei Jahren am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Dortmund existiert.

    Die Aktivitäten, die das Projekt während dieser Zeit entfaltet hat, sind vielfältig. Sie zielen sich nicht nur auf ein Angebot interdisziplinärer Seminare, sondern setzten auch auf Multiplikation der in Dortmund entwickelten Ideen durch Tagungen und Publikationen zur Lese(r)förderung. Der Begriff Lese(r)förderung wird hier im weiten Sinne einer Verbesserung von Lesemotivation und -leistung verstanden, nicht bloß als Fördermaßnahme für Benachteiligte. Es geht dabei natürlich auch um ein Mehr an 'echten' Lesern, aber vor allem um ein positiv verändertes Lesen.

    Lese(r)förderung ist ein umfassender Aufgabenbereich verschiedener Disziplinen. Ihre Zielgruppen sind keineswegs nur Kinder im Schulalter oder funktionale Analphabeten. Ebensowenig betrifft sie lediglich die Institutionen des Lernens und Lehrens. Nicht umsonst hat sich in der einschlägigen Forschung das Schlagwort einer systemischen Lese(r)förderung etablieren können.

    Diese Kennzeichnung trägt jedoch nicht nur der Tatsache Rechnung, daß das Lesen im Zeitalter neuer Medien und Informationstechnologien seinen Platz in einer veränderten medialen Umwelt behaupten muß, was Verbindungen zwischen Medienpädagogik und Lese(r)förderung ebenso nahelegt wie eine Medienpartnerschaft von Film und Buch oder Text und Computer. Systemische Lese(r)förderung bedeutet auch eine Partnerschaft derer, die von Berufs wegen mit der Lesefähigkeit und -motivation befaßt sind - über die engen Grenzen einzelner Institutionen hinaus. Gegenseitiges Kennenlernen und Kooperationen sind für dieses System willkommen.

    Das Leuchtturmprojekt der Universität Dortmund gibt solchen Bemühungen ein Forum, das nicht zuletzt Studierende mit Vertretern aus der Praxis ins Gespräch bringt. Lehrveranstaltungen, Tagungen und Publikationen sollen darauf aufmerk-sam machen, wie wichtig Lesen und Lesenlernen, ein ausgeprägtes Leseverhalten und eine positive Lesemotivation für unsere Kultur und Gesellschaft und damit selbstverständlich auch innerhalb der Hochschule sind.

    Besonders dort, wo künftige Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden, die später Schülerinnen und Schülern einen unbeschwerten Umgang mit Texten vermitteln sollen, muß alles daran gesetzt werden, daß das Lesen nicht als leidvolle Erfahrung im Bewußtsein bleibt. Darum setzen vor allem die literaturwissenschaftlichen Seminare im Rahmen des Leuchtturmprojekts auf positive Erlebnisse, attraktive Lernbedingungen, selbstbestimmtes Vorgehen, Teamarbeit und Produktorientierung: Prinzipien also, die sie als Projektstudium kennzeichnen, das mittelfristig als wichtige Praxisinitiative integraler Bestandteil des literaturwissenschaftlichen Studiums werden soll.

    Auch von den Publikationen dieser Seminare hat die Projektdokumentation zu berichten. Sie sind, wie die übrigen Aktionen der "Lese(r)förderung an der Hochschule", von Fachzeitschriften, Presse und Rundfunk vielfach gewürdigt worden, wovon ein Pressespiegel zeugt, der das Bändchen abrundet.

    Das Leuchtturmprojekt wird übrigens fortgesetzt. Man darf auf die Ergebnisse der weiteren Arbeit gespannt sein.

    Ein Besprechungsexemplar der Dokumentation "Lese(r)förderung an der Hochschule" kann bei uns angefordert werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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