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Die Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschi-rurgie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München ist vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit ausgezeichnet worden. Sie erhielt den dritten Preis für ein koordiniertes Osteoporose-Management. Das APS würdigte, dass die Patientensicherheit gefördert werde, indem mittels Sicherstellung einer individuellen Behandlung der Osteoporose über den stationären Aufenthalt hinaus durch ein gezieltes Case-Management neuen Frakturen vorgebeugt wird.
Die Osteoporose ist eine häufig verkannte Volkskrankheit. „Leider haben wir in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer noch ein großes Behandlungsdefizit, was die Behandlung von Osteoporose-assoziierten Frakturen angeht. Dieses Defizit beträgt immer noch 77 Prozent. Dabei könnte man mit einer spezifischen Osteoporose-Therapie das Risiko für Folgefrakturen um bis zu 80 Prozent mindern“, erklärt Dr. Christian Kammerlander, Leiter des Alterstraumazentrums der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie stellv. Direktor der gleichnamigen Klinik am Klinikum der LMU München. Um die Therapieversorgung für Osteoporose-Patienten nachhaltig zu verbessern und somit Folgefrakturen vorzubeugen, hat das Expertenteam um Chefchirurg Prof. Dr. Wolfgang Böcker am Klinikum der Universität München ein neues Versorgungskonzept namens Fracture Liaison Service (FLS) entwickelt.
Fracture Liaison Service – neue Wege zur Frakturprävention
Mit dem Aufbau des sogenannten Fracture Liaison Service, das dank eines gezielten Case-Managements Patienten aus dem stationären bis hin zum ambulanten, niedergelassenen Bereich begleiten und die Osteoporose-Therapie sicherstellen soll, versucht die LMU-Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie die Versorgungslücke zwischen dem klinischen und dem niedergelassenen Bereich zu schließen.
Die Chirurgische Klinik ist eine der ersten Kliniken in Deutschland, die ein solches FLS gegründet hat, das von der International Osteoporosis Foundation zertifiziert wurde. „Wir versuchen nicht nur die Frakturen gut zu behandeln. Dank des gezielten Osteoporose-Managements mit speziell geschulten Koordinatoren möchten wir bei unseren Patienten Folgefrakturen verhindern, indem wir die ambulante Weiterbehandlung innerhalb des FLS durch niedergelassene Kooperationspraxen sicherstellen“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Böcker, Direktor der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wie-derherstellungschirurgie. „Damit investieren wir ganz stark in die Patientensicherheit und -Nachsorge“, ergänzt Prof. Böcker.
Das Projekt soll nun bundesweit an 30 unfallchirurgischen Kliniken als neue Versorgungsform auf Tauglichkeit und Effektivität getestet werden. Dazu wird derzeit unter Leitung des Klinikums der LMU in Konsortialpartnerschaft mit der AUC – Akademie für Unfallchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) – und mehreren Krankenkassen ein Förderantrag beim Innovationsfonds der Bundesregierung gestellt.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wolfgang Böcker
Direktor der Klinik für Allgemeine, Unfall- und
Wiederherstellungschirurgie
Klinikum der Universität München (LMU)
Campus Innenstadt und Großhadern
Tel: 089/4400-52511
E-Mail: Wolfgang.Boecker@med.uni-muenchen.de ; FLS@med.LMU.de
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/de/das_klinikum/zentrale-bereiche/weitere-in...
http://www.fracture-liaison-service.org
Mittels FLS wird die individuelle Behandlung von Osteoporose-Patienten über den stationären Aufentha ...
Quelle: @ Klinikum der Universität München / H. Thun
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