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29.05.2017 08:30

Denken als Produkt der Evolution

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Renommierter Münchener Zoologe spricht am 31. Mai im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium „Zur Evolution des ,Ich‘“

    Zuerst lernte der Mensch den aufrechten Gang, dann allmählich setzte die Gehirnentwicklung ein – nicht andersherum oder parallel. Dies hat die Paläoanthropologie zur Entwicklung des Menschen längst bewiesen. Erst kürzlich sind dazu auch die wesentlichen genetischen Veränderungen bekannt geworden. Nicht nur das Selbstbewusstsein, auch unser vernünftiges Denken ist ein Produkt der Evolution, betont der Münchener Zoologe Prof. Dr. Gerhard Haszprunar. „Der menschliche Geist fiel daher nicht vom Himmel, sondern ist – stammesgeschichtlich wie individuell – das Ergebnis von schöpferischen Naturgesetzen“.

    Über diese schöpferischen Naturgesetze und das Denken als Produkt der Evolution wird der gebürtige Wiener Zoologe Prof. Dr. Gerhard Haszprunar am Mittwoch, dem 31. Mai 2017, im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) in Jena sprechen. Haszprunars öffentlicher Vortrag „Zur Evolution des ,Ich‘“ findet im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums statt, das von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Stiftung ausgerichtet wird. Das Kolloquium beginnt um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

    Gerhard Haszprunar ist Lehrstuhlinhaber für Systematische Zoologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, zugleich Direktor der Zoologischen Staatssammlung München und Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. In seinem Vortrag wird der renommierte Biologe darlegen, dass Körper und Geist – anders als dies die griechische und klassizistische Philosophie behauptete – keine klar getrennten Dinge sind. Mit Blick auf die moderne Neurobiologie wird er die engen Wechselwirkungen von Körper und Geist präsentieren, d. h. eine gegenseitige Beeinflussung von Gehirnstruktur und Ich-Gefühl. „Dies zeigt sich u. a. an Phänomenen wie Schlaganfall oder Psychopharmaka, aber auch bei Placebo-Effekten“, nennt der Entwicklungsbiologe, zu dessen Forschungsinteressen auch die Beziehung zwischen Theologie und Naturwissenschaft gehört, einige Beispiele. Dass Glaube und Wissenschaft kein Gegensatz sein muss, hat Haszprunar bereits in seinem Buch „Evolution und Schöpfung“ gezeigt. Und so wird er sicher am Ende seines Vortrags in der für das Abbe-Kolloquium bewährten Weise für vielfältige Fragen zur Verfügung stehen.


    Bilder

    Prof. Dr. Gerhard Haszprunar spricht am 31. Mai im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium „Zur Evolution des ,Ich‘“.
    Prof. Dr. Gerhard Haszprunar spricht am 31. Mai im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium „Zur Evolution des , ...
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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