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06.08.2003 15:48

Die Schwierigkeit, nein zu sagen

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Eine internationale Tagung aus Anlass des 100. Geburtstags von Theodor W. Adorno, die gemeinsam von der Universitäten Oldenburg und Zürich veranstaltet wird, findet von Dienstag, 16. September, bis Donnerstag, 18. September 2003, in Zürich statt.

    Am 11. September 2003 wäre der Philosoph, Musik- und Gesellschaftstheoretiker Theodor W. Adorno 100 Jahre alt geworden. Dieses Datum ist Anlass für eine internationale Tagung an der Universität Zürich, die vom dortigen Philosophischen Seminar und der Adorno-Forschungsstelle im Institut für Soziologie der Universität Oldenburg von Dienstag, 16. September, bis Donnerstag, 18. September 2003, ausgerichtet wird. Begleitend dazu findet im Züricher Literaturmuseum Strauhof die international erste Ausstellung zum Leben und Werk Adornos mit vielen bislang unveröffentlichten Texten, Bildern und Dokumenten statt. Veranstalter ist das Präsidialdepartement der Stadt Zürich in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Theodor W. Adorno Archiv.

    Die Federführung der dreitägigen Tagung liegt bei dem Züricher Philosophen Prof. Dr. Georg Kohler und dem Oldenburger Soziologen Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm, dessen umfangreiche Adorno-Biographie im August beim Frankfurter Suhrkamp-Verlag erscheint. Unter dem Titel "Über die Schwierigkeit, nein zu sagen" widmen sich renommierte Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Israel, Frankreich, USA und der Schweiz unterschiedlichen Aspekten der Gesellschaftstheorie und Ästhetik Theodor W. Adornos. Ihr gemeinsames Erkenntnisinteresse gilt dem bleibendem Anregungspotential seines Werks: Was bedeutet es, Ästhetik als Gesellschaftstheorie zu begründen? Wie ist das Programm einer kritischen Philosophie zu beurteilen, die den Beschädigungen menschlichen Lebens nachspürt, die sich aus einem auf Naturbeherrschung reduzierten Fortschritt ergeben.

    Die übergreifende Frage gilt dem, was die Veranstalter als existenziellen Impuls von Adornos Denken begreifen: das Denken im Widerspruch und die Schwierigkeit, nein zu sagen. Welche Relevanz einer Philosophie im 21. Jahrhundert zukommen kann, die ihre eigene Existenzberechtigung aus der geschichtlichen Dauer von Leiden, Angst und Drohung herleitet, soll auf der Tagung an Round Tables zu drei Gegenstandsbereichen von Adornos kritischer Theorie untersucht werden: dem Verhältnis von Gegenwartskunst und ästhetischer Theorie (Round Table I "Kunst ohne Avantgarde?"), der Einschätzung von Populärkultur auf dem Hintergrund von Horkheimer und Adornos Analyse der Kulturindustrie (Round Table II "E und U -(k)ein Gegensatz?") und der Metaphysik nach ihrem Ende (Round Table III "Vom Standpunkt der Erlösung aus betrachtet ...").

    Die Tagung, die den Charakter eines offenen Forums mit breitem Raum für Auseinandersetzungen und Diskussionen hat und zum Auftakt auch Kompositionen Adornos zur Aufführung bringt, ist für alle Interessierten offen und kostenlos. Der genaue Programmablauf und weitere Informationen finden sich im Internet.

    Kontakt: Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm, Universität Oldenburg, Tel.: +49-(0)441/798-2932, E-Mail: stefan.mueller.doohm@uni-oldenburg.de; Prof. Dr. Georg Kohler, Universität Zürich, Tel.: +41-(0)1-634 4533, E-Mail: philsem@philos.unizh.ch;
    Tagungssekretariat: adorno-kongress@philos.unizh.ch


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-oldenburg.de/fopro/adorno/Tagung.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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