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Wissenschaft
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am 29. und 30. Mai 2017 eine große Tagung zum Thema „Materielle Kultur: erschließen, bewahren, erforschen“ in Berlin ausgerichtet. Mit Bundesministerin Johanna Wanka diskutierten knapp 200 Expertinnen und Experten aus dem Bereich der „Materiellen Kultur“, wie in Zukunft die Erforschung, Erhaltung und Erschließung von Sammlungs- und alltagkulturellen Objektwelten aussehen sollen.
Seit etwa drei Jahrzehnten ist die Erforschung der uns umgebenden Objektwelten in den Geistes- und Sozialwissenschaften im Sinne der sogenannten "material culture studies" global auf dem Vormarsch. Die Bundesrepublik Deutschland verfügt mit ihren zahlreichen Museen, Archiven, Hochschulsammlungen und Bibliotheken sowie den hier gelagerten Objektschätzen über immenses Potenzial in diesem Forschungsbereich. Daher fördert das BMBF die Forschung an und mit materieller Kultur seit Jahren intensiv – über die wettbewerbliche Projektförderung sowie zum Beispiel die Anteilsfinanzierung der Leibniz-Forschungsmuseen.
Dieses Engagement hat das BMBF bewogen, die thematisch breit ausgerichtete Tagung „Materielle Kultur: erschließen, bewahren, erforschen“ zu veranstalten, und damit die Gelegenheit zu geben, das weite Themenfeld zwischen Objekterhalt und Objekterforschung zu diskutieren. Ziel der Tagung war es, Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen und Institutionen zusammenzubringen sowie miteinander zu vernetzen. Verbindende Sachverhalte und Problematiken des Themenfelds „Materielle Kultur“ sollten - anstatt der Befassung in enger gefassten Fach-Communities – zusammen diskutiert werden, um gemeinsame Perspektiven und Vorgehensweisen für die Zukunft zu identifizieren.
Nach einem Grußwort von Bundesministerin Wanka diskutierten die TeilnehmerInnen in insgesamt sechs Panels zu unterschiedlichen Facetten des Themenfeldes. Im Zentrum standen hierbei am ersten Tag Fragen von Interdisziplinarität und Öffentlichkeitswirksamkeit (Panel 1), von Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Forschungskooperation (Panel 2) sowie von Grenzen und neuen Strategien beim forschungsfokussierten Sammeln (Panel 3). Am zweiten Tag wurden weitere Aspekte der Erforschung und Bewahrung „Materieller Kultur“ thematisiert: Möglichkeiten, Grenzen und erfolgversprechende Strukturen im Rahmen der Digitalisierung (Panel 4), Rolle, Potenzial und Forschungseinbindung der Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften (Panel 5), konkrete Perspektiven bezüglich Sachverhalten wie Interdisziplinarität zwischen Geistes-, Technik und Naturwissenschaften, bezüglich der Grenzen und Möglichkeiten partizipativer Wissenschaften, bezüglich notwendiger Internationalität und zur Einbindung der Praxisebene (Panel 6).
Die Tagung zeigte, dass das Themenfeld der „Materiellen Kultur“ zwar angesichts der notwendigen Beteiligung beziehungsweise Einbindung einer großen Vielfalt an Disziplinen und Institutionen ein sehr anspruchsvoller Wissenschaftsbereich bleibt. Jedoch ist es gerade diese notwendige – und mitunter herausfordernde – Vielgestaltigkeit, die auch das enorme Potenzial dieses Forschungsbereichs begründet. Zur erfolgreichen Erforschung, Erschließung und Bewahrung „Materieller Kultur“ sind stets Kooperationen von Akteuren verschiedenster fachlicher und institutioneller Hintergründe notwendig. Ihre Integration oder Zusammenwirken erfordert – und kreiert – neue Formen des Wissen-Schaffens, neue Sprachen der Interdisziplinarität, neue innovative (informations-)technische Lösungsansätze, neue institutionelle Partnerschaften sowie neue Wege der Öffentlichkeitskommunikation und –einbindung. „Materielle Kultur“ ist somit ein Forschungsbereich, der weiterhin viel Innovations- und Integrationspotenzial aufweist. Die Tagung belegte, dass es vor allem der Kommunikation zwischen den mannigfaltigen Akteuren und Perspektiven bedarf, um dieses Potenzial fruchtbar zu heben – und erwies sich in diesem Sinn als richtiger und wichtiger Schritt in diese Richtung.
Der DLR Projektträger betreute im Auftrag des BMBF die Vorbereitung, Konzeptionierung und Durchführung der Tagung im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunkts „Das kulturelle Erbe – Von der Forschung bis zur Bildung“. Der DLR Projektträger hat sich auf Dienstleistungen zur Förderung von Forschung, Innovation und Bildung spezialisiert und unterstützt Bundesministerien bei der Umsetzung von Forschungsförderprogrammen. Das Spektrum seiner Themen reicht von Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit über Gesundheit, Bildung, Schlüsseltechnologien bis hin zu Innovation und Forschungstransfer.
http://www.bmbf.de/de/kulturelles-erbe-und-forschungsmuseen-746.html
Knapp 200 Expertinnen und Experten nahmen an der Tagung des BMBF teil.
Foto: Viktor Strasse
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Der intensive Austausch wurde von den Tagungsteilnehmern als wichtiger Schritt gewertet.
Foto: Viktor Strasse
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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