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01.06.2017 15:12

Andreas Herrmann verstärkt die Wissenschaftliche Leitung im DWI – Leibniz-Institut

Dr. Janine Hillmer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien

    Seit dem heutigen 1. Juni hat die Wissenschaftliche Leitung des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien ein neues Mitglied: Prof. Dr. Andreas Herrmann wechselt von der Universität Groningen nach Aachen und verstärkt das zuvor vierköpfige Professoren-Team des DWIs. Gleichzeitig übernimmt er den Lehrstuhl für Makromolekulare Materialien und Systeme der RWTH Aachen. Andreas Herrmann forscht an Nanomaterialien mit neuen, komplexen Funktionen für Anwendungen in der medizinischen Therapie und Diagnostik sowie in Hochleistungssystemen mit besonderen mechanischen Eigenschaften. Sein Wechsel nach Aachen ist das Ergebnis eines gemeinsamen Berufungsverfahrens des DWIs und der RWTH.

    Aktive und interaktive Werkstoffe stehen im Mittelpunkt der Forschung des Aachener Leibniz-Instituts. Dabei geht es beispielsweise um Materialien, die sich nach dem Vorbild natürlicher Werkstoffe selbstständig zusammensetzen, sich bewegen oder regulieren können und die in der Regel gezielt auf der Mikro- oder Nanometer-Ebene strukturiert werden. Um derartige Materialien zu entwickeln, arbeiten Forscher verschiedener Disziplinen – Chemiker, Biotechnologen, Physiker und Verfahrenstechniker – im DWI gemeinsam unter einem Dach. Die Forschungsaktivitäten werden von den jetzt fünf Mitgliedern der Wissenschaftlichen Leitung gesteuert, die zusätzlich jeweils einen Lehrstuhl an einem Institut der RWTH Aachen leiten. Der Lehrstuhl von Andreas Herrmann ist Teil des RWTH-Instituts für Technische und Makromolekulare Chemie (ITMC). Mit jetzt drei DWI-Leibniz-Professoren wird das ITMC und die Forschung im Bereich Polymerwissenschaften und molekulare Materialien in Aachen nachhaltig verstärkt. Das gilt ebenfalls für die RWTH-Profilbereiche ‚Molecular Science & Engineering‘ sowie ‚Medical Science & Technology‘. „Professor Herrmann wird zukünftig eine wichtige Rolle dabei spielen, in Aachen die Zusammenarbeit zwischen den Naturwissenschaften, der Forschung für neue Medizinprodukte und dem DWI zu intensivieren“, so Prof. Dr. Martin Möller, Wissenschaftlicher Direktor des DWIs.

    Mit Andreas Herrmann kommt ein Material-Experte ins Team, der an der Schnittstelle von organischer Chemie, Polymerchemie und Molekularbiologie forscht. Dabei geht es beispielsweise um Hybridmaterialien aus Polymerbausteinen und DNA-Strängen, die als Transporter für medizinische Wirkstoffe dienen können. Die DNA fungiert hier nicht als Code für genetische Informationen, sondern als individuell anpassbarer Werkzeugkasten. Je nach Sequenz eines DNA-Strangs können verschiedenste Molekül-Architekturen entstehen und miteinander kombiniert werden. Neben DNA nutzt Andreas Herrmann auch Ketten von Aminosäuren, sogenannte Polypetide, die er mit einer besonders hohen Anzahl positiv oder negativ geladener Komponenten versieht. Über elektrostatische Effekte können sich diese Polypeptide ebenfalls in Überstrukturen anordnen und als Bausteine für komplexe Materialien fungieren.

    Andreas Herrmann promovierte 2000 am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz im Bereich der organischen Chemie, arbeite als Postdoc an der ETH Zürich und leitete anschließend eine Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Polymerforschung. 2007 wechselte er an das Zernike Institute for Advanced Materials der Universität Groningen in den Niederlanden, wo er seit 2010 Professor ist. In den letzten Jahren war er an der Leitung des Instituts maßgeblich beteiligt. 2016 wurde Andreas Herrmann mit dem prestigeträchtigen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet. Prof. Herrmann sieht sehr große Chancen für seine Materialien in Aachen: „Die enge Verzahnung von Natur- und Ingenieurwissenschaften in Aachen und besonders am DWI bietet enorme Möglichkeiten, unsere heutigen Materialentwicklungen noch stark zu verbessern. Wir können diese mit neusten Fertigungsprozessen wie zum Beispiel 3D-Druck und Lithographieverfahren kombinieren, um einerseits neue Materialeigenschaften zu generieren oder um andererseits deren Anwendungsreife voranzutreiben. Weiterhin werden wir DNA-Nanostrukturen und hochgeladene Polypeptide zusammen mit Partnern am Universitätsklinikum in Aachen für verschiedene medizinische Indikationen maßschneidern.“

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    Die Wissenschaftliche Leitung des DWIs besteht aus fünf Professoren, die zusätzlich jeweils einen Lehrstuhl der RWTH Aachen leiten: Prof. Dr. Martin Möller (Lehrstuhl für Textilchemie und Makromolekulare Chemie, Institut für Technische und Makromolekulare Chemie), Prof. Dr. Andrij Pich (Lehr- und Forschungsgebiet Funktionale und Interaktive Polymere, Institut für Technische und Makromolekulare Chemie), Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg (Lehrstuhl für Biotechnologie), Prof. Dr.-Ing. Matthias Wessling (Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik, Aachener Verfahrenstechnik), seit dem 1. Juni: Prof. Dr. Andreas Herrmann (Lehrstuhl für Makromolekulare Materialien und Systeme, Institut für Technische und Makromolekulare Chemie)


    Bilder

    Portraitbild Prof. Dr. Andreas Herrmann
    Portraitbild Prof. Dr. Andreas Herrmann
    Philipp Scheffler
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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