idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Im UNIQUE-Ideenwettbewerb gibt es 2017 erstmalig in der Wettbewerbsgeschichte zwei erstplatzierte Teams. In der Kategorie Forschende/Absolventen kürte die Jury das Team „Nebula Labs“ um Dr. Jörn Winter und Dr. Ansgar Schmidt-Bleker vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald) sowie das Team „RNAREF“ aus Prof. Dr. Andreas W. Kuss und Dr. Lars Riff Jensen vom Interfakultären Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung der Universität Greifswald. Insgesamt sieben Finalistinnen und Finalisten stellten sich am 20. Juni 2017 einer Fachjury vor.
Die Jury wählte die innovativsten Konzepte in zwei Kategorien aus. Diese wurden anschließend im Rahmen der Prämierungsveranstaltung mit Geldpreisen zur Anschubfinanzierung ausgezeichnet. „Auch in diesem Jahr waren die Konzepte ein beeindruckender Mix aus selbsterarbeitetem Wissen und Ideen, die die Studierenden und Forschenden aus den jeweiligen Fächern mitbringen“, sagte Dr. Seiberling, Leiter des Zentrums für Forschungsförderung und Transfer der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
Nebula Labs hat sich zum Ziel gesetzt, ein revolutionäres Desinfektionsverfahren auf den Markt zu bringen. Dabei setzen sie nicht auf harte Chemie, sondern auf Plasma – ein ionisiertes Gas – welches sie in Kontakt mit Wasser bringen. Mittels ihrer Erfindung, eines zum Patent angemeldeten Plasmaverfahrens, erzeugen sie ein starkes Desinfektionsmittel. Dieses wird mittels einer einfach zu fertigenden Vorrichtung vor Ort aus Luft, Wasser und Strom erzeugt. Die wirksamen Komponenten der erzeugten Desinfektionsflüssigkeit zerfallen nach wenigen Minuten wieder in unbedenkliche Bestandteile. Das Verfahren eignet sich für verschiedenste Anwendungen, von der Desinfektion von Fließbändern, Lebensmittelverpackungen bis hin zur Flächendesinfektion im Krankenhausumfeld oder der hygienischen Handdesinfektion.
RNAREF – Das Team möchte Referenzmaterial für Next-Generation-Sequencing (NGS) basierte RNA-Analysen entwickeln. Bei der Verwendung von NGS-Technologien ist die technische Überprüfbarkeit besonders wichtig, um methodenbedingte Einflüsse auf die Qualität der erzielten Ergebnisse erkennen zu können und sichere Ergebnisse zu erzielen. Dies wird durch Verwendung geeigneter Referenz- bzw. Kontrollmaterialien möglich, die während des gesamten Prozesses mitgeführt bzw. an verschiedenen Stellen im Laufe des Verfahrens direkt eingebracht werden. Standardisierte Referenzmaterialien sind bisher nicht erhältlich, was die Vergleichbarkeit und Überprüfbarkeit entsprechender Ergebnisse deutlich erschwert. NGS-Anwendungen haben bereits Eingang in den Katalog abrechenbarer Gesundheitsleistungen bei den Krankenkassen gefunden und es gibt Bemühungen, Lösungsansätze für diesen Aspekt der Qualitätsüberwachung zu entwickeln. Ziel des geplanten Projekts ist daher, geeignete marktfähige Produkte für die NGS-Analytik zu entwickeln.
Den dritten Platz errang das Team um Elias Beetz, Absolvent der Universität Greifswald, mit Plain Truth. Die App PlaTr soll Menschen die Möglichkeit geben, schnell, unterhaltsam und anonym Statistiken zu ihnen wichtigen Themen zu erheben. Das kann in der PlaTr-Community unter allen Nutzern geschehen, genauso aber in von Unternehmen bereitgestellten Communities. Dort wären die Themen eher unternehmensspezifisch, der Zugang gegebenenfalls exklusiv und PlaTr wird für die Bereitstellung der App bezahlt.
In der Kategorie der Studierenden wurden in diesem Jahr Daniel Hingst, Niels Gulecke und Xenia Valero Schönhöft mit der Idee Law Clinic Greifswald (studentische pro-bono-Rechtsberatung für Flüchtlinge und andere Hilfsbedürftige) mit dem 1. Preis und Tom Grüneberg und Jennifer Cordes mit der Idee superfamilyfood (Gesundes Essen für Super Babys, Super Kids, Super Mums und Super Dads) mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
2006 wurde der Ideenwettbewerb erstmalig ausgerichtet, um Studierende, Forschende sowie Mitarbeitende der Universität Greifswald bei der Entwicklung ihrer Ideen bis zur Gründung eines Unternehmens zu unterstützen. Seit 2013 wird das aus ESF-Mitteln des Landes finanzierte Projekt gemeinsam mit dem INP Greifswald durchgeführt. Die Ideen reichen von Software- und Technologielösungen, über Qualitätssiegel und Dienstleistungen bis hin zu Medizinprodukten. Im November diesen Jahres folgt dann der UNIQUE+ Businessplanwettbewerb.
UNIQUE wird in besonderer Weise von der Sparkasse Vorpommern, der Denkfabrik Stralsund GmbH und der Universitäts- und Hansestadt Greifswald unterstützt. Die Preisgelder für den UNIQUE-Ideenwettbewerb 2017 wurden außerdem von den Unternehmen INCI-experts Hamburg, Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH , MLP Greifswald, BioCon Valley M-V e.V., WITENO GmbH, Hardtke • Svensson & Partner gesponsert. Weitere Förderer des Wettbewerbs sind die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, die Regionale Wirtschaftsinitiative Ost Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die ADVITAX Steuerberatungsgesellschaft mbH Niederlassung Greifswald.
Weitere Informationen:
1. Björn Nowack (links); Lars Riff (rechts); Prof. Dr. Andreas W. Kuss (Mitte) – Projekt RNAREF
2. Dr. Ansgar Schmidt-Bleker (rechts), Dr. Jörn Winter (Links), Ideenwettbewerb – Nebula Labs
3. Elias Beetz (rechts) – Projekt Plain Truth
Alle Fotos: Kilian Dorner
Die Fotos können für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download: https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/medienfotos/med...
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Stefan Seiberling
Zentrum für Forschungsförderung und Transfer
Wollweberstraße 1
17489 Greifswald
Telefon 03834 420 1174
seiberli@uni-greifswald.de
Dr. Ansgar Schmidt-Bleker (rechts), Dr. Jörn Winter (links), Ideenwettbewerb – Nebula Labs
Foto: Kilian Dorner
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).