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21.07.2017 12:22

Scientific Project integriert Praxis ins Studium

Anette Schober-Knitz Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HBC Hochschule Biberach

    Die Vision ist klar skizziert: Das Bürogebäude „The Edge“ in Amsterdam gilt als eines der nachhaltigsten Bürogebäude der Welt – eine Darstellung davon hat Master-Student Christian Hanisch als Idealbild auf seinem Poster platziert. Im krassen Gegensatz dazu steht der Gebäudebestand eines Universitätscampus im Ruhrgebiet mit Gebäuden aus den 70iger Jahren, deren Modernisierung er sich als Thema für das „Scientific Project“ gewählt hat.
    In diesem Studienformat arbeiten die Studierenden des Masterstudienganges Gebäudeautomation (GA) wissenschaftlich ein aktuelles Thema aus der Praxis eigenständig aus.

    Die Gebäude dieses Praxisbeispiels sind allesamt sanierungsbedürftig, entsprechen längst nicht mehr den aktuellen Anforderungen und stehen im deutlichen Kontrast zu nachhaltigem Bauen aus heutiger Sicht. Ein mögliches Migrationskonzept wird bei einem Campus mit 40 000 Studierenden und 370 000 Quadratmeter zur logistischen und planerischen Herausforderung. Genau damit hat sich der GA-Student beschäftigt und am Beispiel eines Campus-Gebäudes dargestellt, wie eine organisatorische und technische Erneuerung geplant und durchgeführt werden könnte. Zu dem aufgezeigten Prozess gehören auch Verkaufsargumente, die dem Nutzer aufzeigen sollen, wie sich Investitionen langfristig auszahlen und wie Maßnahmen sinnvoll gebündelt und in Abschnitten umgesetzt werden können.

    Die Überlegungen sind zum Teil fiktiv; die Herangehensweise jedoch, die der Master-Student aus Essen für sein Scientific Project gewählt hat, wäre auch in einem Planungsbüro für Gebäudemanagement möglich und sinnvoll. „Im Scientific Project holen wir die Praxis ins Studium herein“, sagt Professor Dipl.-Ing. Elmar Bollin von der Hochschule Offenburg, der das Format entwickelt hat. Die Teilnehmer studieren berufsbegleitend und haben für die Projektarbeiten konkrete Aufgaben- und Fragestellungen aus ihrem beruflichen Umfeld mitgebracht und bearbeitet. Im Austausch untereinander sowie im Kontakt mit den betreuenden Professoren sind „kreative Lösungsansätze entstanden“, so Bollin, die die große Vielfalt der beruflichen Hintergründe der Studierenden widerspiegeln.

    Thomas Schwäble, Kanzler der Hochschule Biberach, lässt sich die Überlegungen von Masterstudent Markus Gilliam für ein optimiertes Gebäudemanagement der Stadt Aachen durch verbesserte Planungs- und Ausführungsprozesse erläutern. Auch die Hochschule Biberach hat Pläne zur Verbesserung des Gebäudemanagements ihrer Campus-Standorte; langfristig geplant ist ein energieautarker Campus. Ein Schritt auf dem Weg dorthin ist eine innovative Gebäudeautomation mit Verknüpfung zum Energie- und Gebäudemanagement. Auch andere Projektbeispiele aus dem Scientific Project stießen an der Hochschule Biberach auf Interesse – vorgestellt wurden Lösungen zum Schutz von Reflexionsblendungen bei Verschattungssystemen, Softwarelösungen zur besseren Erfassung und Auswertung von Anlagen- und Gebäudedaten (Building Information Modeling – abgekürzt BIM) sowie Konzepte für optimierte Prozessabläufe bei der Planung, Ausführung und Inbetriebnahme der Gebäudeautomation.

    Auch Honorarprofessor Dr.-Ing. Norbert Stanger, Präsident der Akademie der Hochschule Biberach, kam zu dieser ersten Präsentation des neuen Studienformates und zeigte sich beeindruckt – von der Qualität der Arbeiten ebenso wie von der Innovationskraft des Masterstudienganges Gebäudeautomation. Die Spezialisierungsmöglichkeit biete dem Einzelnen aber auch der Branche „eine Zukunftssicherung“, gleichzeitig stelle der länder- und hochschulübergreifende Kooperationsstudiengang eine neuartige Form der Zusammenarbeit im Weiterbildungssektor dar.

    Das Studienkonzept, das die Studiengangleiter Prof. Dr.-Ing. Martin Becker (Hochschule Biberach) und Prof. Dr.-Ing. Martin Höttecke (Fachhochschule Münster) gemeinsam mit Kollegen aus ganz Deutschland entwickelt haben, sehen die beteiligten Professoren, aber auch die Teilnehmer als geglückt an: Master-Student Christian Hanisch war selbst überrascht, wie viel eigenes Know-how er nach einem Semester bereits für sein Projekt nutzen konnte. Als Bachelor-Absolvent der Elektrotechnik sieht er sich im aktuellen Master-Studium als Quereinsteiger in die Schlüsseldisziplin Gebäudeautomation, die gleichzeitig entscheidend sein wird für seinen weiteren beruflichen Weg, weshalb sein Arbeitgeber die Teilnahme am berufsbegleitenden Master-Angebot Gebäudeautomation unterstützt.

    Kooperationsstudiengang:
    Das berufsbegleitende Studienangebot Gebäudeautomation (Master of Engineering) richtet sich an Ingenieure mit Diplom- oder Bachelorschluss. Initiiert wurde der Masterstudiengang durch den Arbeitskreis der Dozenten für Gebäudeautomation und Energiesysteme (AK-GAE), dem 19 Professoren aus 13 Hochschulen in ganz Deutschland angehören. Das Angebot umfasst innovative Lernformate sowie Präsenzveranstaltungen. Die Blockseminare finden innerhalb von vier Semestern in Biberach, Münster, Gelsenkirchen, Gießen, Köln, Berlin, Erfurt und München statt. Die Durchführung des Studienangebotes liegt bei der Akademie der Hochschule Biberach als Weiterbildungsträger der HBC.


    Weitere Informationen:

    http://www.akademie-biberach.de
    http://www.master-ga.de


    Bilder

    Das Studienformat "Scientific Project" bietet Einblicke und Austausch über Themen der Gebäudeautomation
    Das Studienformat "Scientific Project" bietet Einblicke und Austausch über Themen der Gebäudeautomat ...
    Foto: HBC
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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