idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.08.2017 10:21

Berufliche Bildung stärken

Andreas Pieper Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    Esser: „Kleinbetriebe und Berufsschulen brauchen mehr Unterstützung!“

    Politik und Wirtschaft müssen Maßnahmen und Initiativen ergreifen, um den Stellenwert der beruflichen Bildung in Deutschland zu stärken. Dies betont der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, aus Anlass des heute offiziell beginnenden Ausbildungsjahres 2017/2018. „Trotz anhaltend hoher Beschäftigung und einer neuen Rekordzahl offener Stellen in der Wirtschaft, geht die Zahl der Auszubildenden und der ausbildenden Betriebe, vor allem im kleinbetrieblichen Bereich, weiter zurück.

    Wir laufen damit Gefahr, den Ast abzusägen, auf dem wir sitzen“, warnt Esser. „Denn die Auszubildenden von heute sind die in der deutschen Wirtschaft so dringend benötigten Fachkräfte und Meister von morgen.“

    Es komme jetzt darauf an, gerade die Ausbildungsbereitschaft und -fähigkeit von Klein- und Kleinstbetrieben in Handwerk und Industrie wieder zu stärken. „Diese Betriebe bilden das Rückgrat der Wirtschaft“, stellt der BIBB-Präsident fest. Angesichts des herrschenden Bildungstrends sowie der demografischen Entwicklung benötigen sie dringend mehr Unterstützung im Wettbewerb um Nachwuchs mit Hochschulen und Großbetrieben. Esser sieht hier vor allem die Selbstorganisationen der Wirtschaft gefordert, wie Kammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen, da diese nah bei den Betrieben sind, deren Vertrauen genießen und bedarfsgerechte Services und Dienstleistungen erbringen können – von der Berufsorientierung über die Ausbildungsvertragsanbahnung bis zur Ausbildungsbegleitung. Die Politik müsse dies durch die Verbesserung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung ausbildungsunterstützender Instrumente, wie zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung oder die Assistierte Ausbildung, begleiten.

    Letztendlich werden derartige Maßnahmen nach Auffassung des BIBB-Präsidenten aber ins Leere laufen, wenn es nicht gelingt, Klein- und Kleinstbetriebe sowohl als Ausbildungsbetriebe wie auch als Anbieter ansprechender Beschäftigungsperspektiven gleichermaßen mehr ins Interessensspektrum junger Leute zu rücken. Stellschrauben hierfür sind vor allem die Ausbildungsqualität, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Vergütungen sowie die Aufstiegsmöglichkeiten. „Wenn es hier nicht substanziell zu Fortschritten kommt, wird der Trend in die Hörsäle und weg von den Werkbänken anhalten.“

    Parallel hierzu muss sich die Politik verstärkt dafür einsetzen, die Berufsschulen als gleichberechtigten zweiten dualen Lernort in der beruflichen Bildung wieder attraktiver zu machen. Dies reiche angesichts der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt von notwendigen Investitionen in die Ausstattung der Berufsschulen bis hin zu Initiativen zur Lehreraus- und -fortbildung. Schon jetzt zeichneten sich in den Berufsschulen große Nachwuchsprobleme ab, insbesondere in den gewerblich-technischen Fächern. „Lehrer und Lehrerin an berufsbildenden Schulen muss wieder ein attraktiver Beruf werden“, so Esser.

    Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).