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Wissenschaft
TU Braunschweig praesentiert Weltneuheit
Strom ohne Kabel
Beruehrungsfreie Uebertragung grosser elektrischer Energien erstmals moeglich
Energie uebertragen ohne Kabel und Stromschienen, sogar ohne direkten Kontakt - einfach durch die Luft -, das macht die CPS (Contactless Power Supply, deutsch: beruehrungsfreie Energieuebertragung) von nun an moeglich. Die Entwicklung zur Uebertragung grosser elektrischer Leistungen im Bereich von 100 KW und mehr wurde jetzt von Professor Dr. Juergen Meins, Institut fuer Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen (IMAB) der Technischen Universitaet Braunschweig, vorgestellt.
In vielen Anwendungsbereichen kann diese Technik in Zukunft das Ende des Kabelsalates bewirken. Spurgefuehrte Fahrzeuge wie Nahverkehrsbahnen, Shuttle-Verbindungen auf Flughaefen und in Staedten und Mono-Rail-Systeme koennen per CPS mit Antriebsenergie versorgt werden. Elektroautos lassen sich in Zukunft an elektrischen Tankstellen ohne Kabel auftanken.
Aufzuege, die mit dem System ausgestattet werden, koennen ohne Kabelstraenge funktionieren, die gerade bei Hochhaeusern teilweise aeusserst schwer sind. Wichtiger noch: CPS ist - anders als die Kabel - verschleiss- und wartungsfrei. Krananlagen, die bisher mit verschleissanfaelligen Kabeln oder korrosionsgefaehrdeten Stromschienen betrieben wurden, koennen damit sogar im salzhaltigen Klima von Seehaefen ohne Verschleiss betrieben werden. Fuer den Menschen ist die Technik ungefaehrlich, da die Leiterschleife elektrisch vollstaendig isoliert ist.
Das physikalische Prinzip beruht auf der Uebertragung elektrischer Energie auf induktivem Wege. Hierzu ist eine in Bewegungsrichtung ausgedehnte Leiterschleife parallel zur Spurschiene angeordnet. Diese Leiterschleife wird von einem elektrischen Wechselstrom gespeist und erzeugt dadurch ein sich quer zur Bewegungsrichtung ausbreitendes hochfrequentes magnetisches Wechselfeld. Die elektrische Energie wird durch ein mit dem bewegten Koerper, zum Beispiel dem Fahrzeug, verbundenes Spulensystem beruehrungsfrei ausgekoppelt. Die Uebertragung elektrischer Energie ueber grosse Luftspalten im Bereich von einigen Zentimetern ist bei gutem Wirkungsgrad moeglich.
'Den Anstoss fuer die Entwicklung von CPS', so Professor Juergen Meins, 'lieferte uns die Forschungstaetigkeit fuer die Magnetschnellbahn Transrapid, die ebenfalls am IMAB der TU Braunschweig geleistet wurde. Hier entstand der Gedanke, die Vorteile der Beruehrungsfreiheit auch fuer die Energieuebertragung zu nutzen.' Das neue System koennte in Zukunft dementsprechend auch den Transrapid im Bahnhof mit Energie versorgen.
Auskuenfte erteilt Professor Dr. Juergen Meins, Institut fuer Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen, Tel.: 0531/391-3903.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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