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05.10.1998 00:00

Transplantationsmedizin in Berlin

Dipl. Wirt. Marlis Gebuhr GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Die Transplantationsmedizin in Berlin und Brandenburg hat einen neuen Schwerpunkt. Das Transplantationsprogramm des Krankenhauses am Friedrichshain ist zum 1. Oktober 1998 mit dem Programm der Charité am Campus Virchow-Klinikum im Wedding zusammengeführt worden.

    Pressemitteilung am 5. Oktober 1998
    zum Thema Transplantationsmedizin
    am Universitätsklinikum Charité

    Die Transplantationsmedizin in Berlin und Brandenburg hat einen neuen Schwerpunkt. Das Transplantationsprogramm des Krankenhauses am Friedrichshain ist zum 1. Oktober 1998 mit dem Programm der Charité am Campus Virchow-Klinikum im Wedding zusammengeführt worden.
    Zum 1.10.1998 ist der Nierentranspiantationspezialist Doz. Dr. Gottfried May mit mehreren Mitarbeitern vom Friedrichshain in den Campus Virchow-Klinikum umgezogen. Es sind bereits die ersten beiden Patienten, die bisher im Friedrichshain gemeldet waren, erfolgreich transplantiert worden. Die lange auch in der Berliner Öffentlichkeit kritisch diskutierte Fusion der Nierentranspiantationsprogramme des Campus Virchow-Klinikums der Charité und des Krankenhauses im Friedrichshain, ist damit seit dem 1.10.1998 vollzogen. Die zusammengeführten Warteliste umfassen mehr als 500 Dialysepatienten aus Berlin, Brandenburg und umliegenden Bundesländern.
    Die nun vollzogene Entscheidung, das Nierentransplantationszentrum dem Transplantationsschwerpunkt am Universitätsklinikum Charité Campus Virchow-Klinikum anzugliedern, garantiert, daß jeder Patient auf der Warteliste und jeder bereits transplantierte Patient dort - soweit er dies wünscht - weiter betreut, transplantiert und nachgesorgt werden kann, und dies sogar von nahezu denselben Ärzten und Mitarbeitern wie im Nierentranspiantationszentrum im Friedrichshain. Zusammen mit den Chirurgen und Nierenspezialisten des Virchow-Klinikums werden die Patienten nun auf einer Spezialstation für Nierentransplantierte betreut. Mit dieser Fusion geht nicht ein 30-jähriges Programm zu Ende, vielmehr wurde die Grundlage geschaffen, daß es gemeinsam mit dem Virchow-Klinikum eine Garantie für einen langen und erfolgreichen Fortbestand hat.
    Zur Sicherung und Verbesserung der Qualität der Patientenbehandlung hat der Transplantationsschwerpunkt ein umfangreiches Versorgungsangebot:
    o Die Leitungspositionen sind mit erfahrenen Transplantationsmedizinern in Chirurgie und Nephrologie (Nierenheilkunde) mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Nierentransplantation besetzt. Ergänzt werden diese mit erfahrenen Transplantationsmedizinern aus dem Bereich der Charité und aus Friedrichshain.

    o Die Patientenversorgung ist umfassend garantiert durch die Verfügbarkeit und Nähe aller Spezialfächer, durch die Kompetenz in allen schwierigen Organtransplantationen (Herz, Lunge, Leber, Bauchspeicheidrüse). In unmittelbarer Nähe befinden sich Herzkatheterspezialisten, Herzchirurgie, Bauchchirurgie und Gefäßchirurgie.

    o Das Zentrum hat bereits Kompetenz in der Versorgung schwieriger Patientengruppen wie Diabetiker (Niere und Bauchspeicheldrüse), oder Nierenkranken mit Leberzirrhose (Niere und Leber) und älteren Patienten.

    o Die Kliniken haben eigene Intensivmedizin für Transplantierte in Chirurgie und Nephrologie.

    o Jederzeit ist eine große Zahl an erfahrenen Chirurgen und Internisten verfügbar.

    o Eine psychologische und psychosomatische Betreuung für Lebendspendertransplantation und Organempfänger ist verfügbar.

    o Das Zentrum hat langfristige Erfahrung in der Nachsorge.

    o Den Patienten steht die Kompetenz des Klinikums, nicht nur in der Transplantation, sondern auch in der gesamten Chirurgie des Nierenkranken (z.B. Nebenschilddrüsenchirurgie, Gefäßchirurgie, Herzchirurgie bei Dialysepatienten) zur Verfügung.

    o Es wird eng mit dem Institut für Immunologie der Charité kooperiert

    o Das Typisierungslabor des Nierentransplantationszentrum Friedrichshain (Fr. Dr. Constanze Schönemann) ist bereits seit dem 1.9. 1998 am gleichen Standort

    Die nun fusionierten Programme haben bereits in den ersten 9 Monaten 1998 zusammen über 100 Nieren (davon 54 im Friedrichshain, 47 im Virchow-Klinikum) transplantiert. Bis zum Jahresende werden insgesamt ca. 130 erwartet. Darunter werden sich etwa 25 kombinierte Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantationen bei Diabetikern und 4 kombinierte Leber und Nierentransplantationen bei Dialysepatienten mit Leberzirrhose befinden.
    Zusammen mit dem Lebertransplantationsprogramm (bisher über 1000 in den letzten 10 Jahren) und dem Herz- und Lungentransplantationsprogramm (bisher über 1000 ) im Deutschen Herzzentrum hat sich damit auf dem Campus Virchow-Klinikum mit ca. 350 Transplantationen im Jahr ein in Patientenbehandlung und Wissenschaft leistungsfähiger Transplantations-schwerpunkt gebildet - eine Entwicklung, die vom neuen Transplantationsgesetz ausdrücklich gefordert worden war.

    Innerhalb des Transplantationsschwerpunkts der Charité wird zunächst räumlich getrennt die Nierentransplantation der Urologischen und Nephrologischen Kliniken am Campus Charité-Mitte fortbestehen. Hier hatte man sich neben der Transplantation Erwachsener in der Vergangenheit besondere Verdienste in der Transplantation von Kindern erworben, eine Erfahrung, die vom Universitätsklinikum Charitéauch weiterhin genutzt werden soll.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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