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22.08.2003 09:36

Plötzlicher Kindstod: Das Risiko bleibt

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Kinderschlaflabor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln sucht nach Ursachen

    Bei Erwachsenen sind Atemstillstände im Schlaf wohlbekannt und manchmal lebensbedrohend. Dass auch Kinder solche bedrohlichen Atemstillstände haben, hat die Vestische Kinderklinik Datteln, die auch Universitätskinderklinik der Universität Witten/Herdecke ist, in vielen Studien herausgefunden. Mehr noch: Solche längeren Atemstillstände zeigen ein deutliches Risiko an, dass diese Kinder den "Plötzlichen Kindstod" erleiden, d.h. offenbar gesunde Kinder werden nach einer Schlafphase tot im Bettchen gefunden.

    Die Forscher um Prof. Dr. Eckardt Trowitzsch untersuchten 532 Kinder im ersten Lebensjahr, um zunächst einmal die "Normalwerte" für Atmung, Herzschlag und andere Messwerte zu finden. Darauf aufbauend können sie nun klare Aussagen zu Risikofaktoren machen: "Atemstillstände um acht Sekunden sind bei Kindern im Schlaf noch ein Durchschnittswert und normal. Aber wenn die Stillstände länger als 20 Sekunden dauern oder durch momentanen Verschluß der Atemwege entstehen und zu Sauerstoffabfällen im Blut führen, dann ist das ein Hinweis auf ein deutlich erhöhtes Risiko, am sogenannten Plötzlichen Kindstod zu sterben."

    Daneben gibt es auch andere Hinweise wie besondere Herzrhythmusstörungen oder Fehlfunktionen des Co-Enzyms Q, aber die sind nicht so deutlich. Besonders gefährdet sind Kinder von Raucherinnen, Kinder, die nur kurz oder gar nicht gestillt wurden, und (natürlich) Kinder, die schon einmal eine lebensbedrohliche Situation überstanden haben, sowie Säuglinge, die auf dem Bauch zum Schlafen gelegt werden.

    Doch auch ein auffälliges Schwitzen in der Nacht kann ein Hinweis auf ein höheres Risiko sein. "Vorbeugen können Eltern, indem sie verhindern, dass ihr Kind auf dem Bauch schläft und zu warm zugedeckt ist. Und natürlich: Nicht Rauchen!", sagt Trowitzsch, macht aber auch klar, dass das Risiko insgesamt eher abgenommen hat. Die Zeiten als Deutschland in den 90iger Jahren mit 1,8 Promille an Fällen von Plötzlichem Kindstod die Europastatistik anführte sind vorbei. Heute liegen wir mit 0,5 Promille im mittleren Bereich.

    Weitere Informationen bei Prof. Dr. Eckardt Trowitzsch, 02363-975 270


    Bilder

    Prof. Dr. Eckardt Trowitzsch
    Prof. Dr. Eckardt Trowitzsch

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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