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Lange Zeit galt die Diagnose Lungenkrebs als sicheres Todesurteil. Dank neuer Diagnostik und personalisierter Behandlungsmethoden haben sich die Aussichten für Betroffene in den letzte fünf Jahren dramatisch verbessert, wie Experten auf dem Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Mailand erklärten. Wichtig sei, stets einen Lungenfacharzt in die Behandlung mit einzubeziehen, betont die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Patienten sollten soweit wie möglich in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum betreut werden.
Obwohl Lungenkrebs nach wie vor zu den tödlichsten Krebsarten zählt, haben Betroffene heutzutage deutlich höhere Überlebenschancen als noch vor fünf Jahren. „Moderne Diagnostik und individualisierte Therapien können sogar ein langfristiges Überleben ermöglichen“, sagt DGP-Präsident Professor Dr. med. Klaus Rabe. Dabei verbessere sich die Prognose für den Patienten, wenn er in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum von einem Pneumologen behandelt wird. „Während Onkologen Experten in der Krebsbehandlung sind, kennen Pneumologen das Organ schlicht besser – das hilft zum Beispiel bei der Diagnostik und wenn es darum geht Lage und Wachstumsfortschritt eines Tumors zu beurteilen.“ Auch wenn es im Krankheitsverlauf zu Komplikationen komme, wie etwa einer Blutung oder einer Lungenentzündung, könne der Pneumologe diese oft effizienter behandeln.
Tumor ist nicht gleich Tumor: Für die erfolgreiche Therapie ist es entscheidend zu wissen, welche genetische Mutation den Tumor befähigt zu wachsen und sich auszubreiten. In den letzten Jahren ist es Forschern gelungen, das genetische Profil des Lungenkrebses zu analysieren. Dabei haben sie die sogenannten Treibermutationen entdeckt – die Mutationen der Krebszelle, die das Tumorwachstum antreiben. Gegen diese Treiber gibt es Medikamente, die den Krebs zielgerichtet angreifen können. „Eine solche Therapie kommt nur für einen Teil der Patienten infrage, aber wenn sie Anwendung finden kann, haben Patienten bessere Überlebenschancen als mit einer alleinigen, klassischen Chemotherapie“, erklärt Rabe.
Ein weiterer Therapieansatz richtet sich gegen die Neubildung von Blutgefäßen, die den Tumor mit Sauerstoff versorgen. Ohne eine entsprechende Blutzufuhr kann der Tumor nicht über eine bestimmte Größe hinauswachsen. Erfolgversprechend ist auch die Immuntherapie: Medikamente, die das körpereigene Abwehrsystem gegen die Krebszellen aktivieren. „Die personalisierte Krebsmedizin ermöglicht den Betroffenen ein längeres Überleben bei deutlich höherer Lebensqualität. Es lohnt sich von daher, ein spezialisiertes Behandlungszentrum aufzusuchen“, sagt der DGP-Präsident.
Eine Liste der Lungenkrebszentren in Deutschland finden Betroffene auf der Internetseite der DGP: https://www.pneumologie.de/service/zertifizierte-zentren/
Quelle:
Martin Reck, Klaus Rabe „Precision Diagnosis and Treatment for Advanced Non-Small-Cell Lung Cancer“, N Engl J Med 2017; 377:849–861; August 31 2017
Bei Abdruck Beleg erbeten.
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Kontakt für Journalisten:
Lisa Ströhlein
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
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Tel.: 0711 89 31 459
Fax: 0711 89 31 167
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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