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Am 6. Oktober dreht sich alles um den Smiley. Im Jahr 1999 rief der Werbegrafiker und Erfinder des Smileys, Harvey Ball, jeden ersten Freitag im Oktober zum Welttag des Lächelns aus. Die Idee: An einem Tag im Jahr sollten die Menschen freundlich zueinander sein und lächeln. Dr. Yvonne Glock, Emoji-Expertin und Psychologin an der Hochschule Fresenius in Hamburg, Fachbereich Wirtschaft & Medien, erklärt, warum das lachende Gesicht uns fröhlich stimmt.
Ob auf Kaffeetassen, T-Shirts oder als Aufkleber, vielfach kommt er zum Einsatz und steht für Heiterkeit: Der Smiley. Bereits 1963 hat der Werbegrafiker Harvey Ball das schwarz-gelbe Mondgesicht für die Werbekampagne einer Versicherung erfunden. Ziel war es, die Mitarbeiter der Versicherung zu motivieren und fröhlicher zu stimmen. Zugleich schuf er damit ein Symbol, das bis heute weltweit als Botschafter für Fröhlichkeit bekannt ist. Der Smiley ist auch Vorgänger der heutigen Emojis, die aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken sind.
Macht uns der Anblick eines Smileys tatsächlich fröhlich? Was passiert dabei in unserem Gehirn? Diesen Fragen ist die Psychologin Dr. Glock in ihren Forschungen nachgegangen. „Während einer face-to-face-Unterhaltung interpretieren wir bewusst und auch unbewusst die Gefühle des Gegenübers. Schaut ein Mensch uns mit fröhlichem Lachen an, ist alles in Ordnung, Wut oder auch Furcht hingegen signalisieren Ungutes.
Ein Großteil unserer Kommunikation findet heutzutage jedoch digital statt. Daher werden Elemente wie Smileys und andere Emojis verwendet, um bestimmte Emotionen wiederzugeben. Damit können Intentionen von kurzen Textnachrichten verdeutlicht und Missverständnisse vermieden werden“, so Glock. „Blicken wir in ein lächelndes Gesicht, macht uns das tatsächlich fröhlicher. Bei echten Gesichtern ist das Gefühl natürlich deutlich intensiver, aber auch bei grafischen Darstellungen funktioniert dieses Prinzip. Das liegt an den Spiegelneuronen, die dabei in unserem Gehirn aktiviert werden: Wir spiegeln das, was wir sehen und ahmen es nach. Und das stimmt uns dann tatsächlich freudiger, auch wenn wir zuvor eigentlich schlechte Laune hatten“, erklärt die Psychologin.
Dieses – auf den ersten Blick umgekehrte – Verständnis von Ursache und Wirkung decke sich auch mit neueren Befunden aus der psychologischen Grundlagenforschung. So haben soziale Kognitionsforscher in zahlreichen Experimenten gezeigt, dass unser Gesichtsausdruck und unsere Gesten nicht nur Ausdruck unserer Gefühle und Gedanken sind, sondern starke Rückkopplungseffekte haben: So fanden beispielsweise Probanden, die unter einem Vorwand die Augenbrauen zusammenziehen sollten, eine Aufgabe anstrengender als die Kontrollgruppe. Oder Ideen in einer aufrechten Haltung zu notieren macht stolzer als dies gebückt an einem niedrigen Tisch zu tun. Das zeigt, dass Mimik und Körperhaltung offenbar Einfluss auf unsere Emotionen haben. Und das haben auch Smileys.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Psychologie
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