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Wissenschaft
Eine internationale Studie, die heute in der Fachzeitschrift THE LANCET erscheint, zeigt, dass bei der Anwendung neuer Kombinationstherapien gegen die HIV-Infektion nach Ablauf von sechs Monaten eine Langzeitprognose möglich ist.
Die neuen Kombinationstherapien gegen die HIV-Infektion, die 1996 eingeführt wurden, haben die Prognose der infizierten Patienten und Patientinnen deutlich verbessert. Zu Beginn einer Therapie ist jedoch eine Langzeitprognose unsicher. Die Studie, die von Matthias Egger, Professor für Epidemiologie und Public Health an der Universität Bern und Kollegen aus den USA, Kanada und Europa durchgeführt wurde, zeigt dass sich eine solche am besten nach 6 Monaten Behandlungsdauer stellen lässt.
Die Anzahl spezifischer Immunzellen, der sogenannten Helferzellen (CD4 positive Lymphozyten) und die Viruskonzentration im Blut sind entscheidend für die Prognose der HIV-Infektion: je tiefer die Anzahl Helferzellen und je höher die Viruskonzentration, desto schlechter die Prognose. Diese Parameter verändern sich nach Beginn der Therapie. Bei erfolgreicher Therapie sinkt die Viruskonzentration auf tiefe Werte ab, und die Helferzellen steigen an. Dies trifft jedoch nicht bei allen Patienten im selben Ausmass ein.
Matthias Egger und seine Kollegen analysierten den Einfluss des anfänglichen Therapieerfolgs auf die Prognose bei über 9000 Patienten und Patientinnen, die zum ersten Mal eine Kombinationstherapie erhielten. 152 Patienten starben und 874 entwickelten AIDS. Es zeigte sich, dass die Anzahl Helferzellen und die Viruskonzentration nach 6 Monaten Therapie ausschlaggebend ist, während die Werte bei Beginn der Therapie keine prognostische Bedeutung haben. Je nach den Werten, die nach 6 Monaten erreicht wurden, betrug die Wahrscheinlichkeit von AIDS oder Tod nach 3 Jahren 2% oder über 80%.
Matthias Egger kommentierte diese Resultate wie folgt: "Es ist wichtig, wo der Patient mit seinen Helferzellen und der Viruslast nach einem halben Jahr ankommt, aber nicht von wo er startet. Es besteht somit auch für Patienten mit ungünstigen Ausgangswerten Hoffnung für eine gute Prognose."
Kontakt:
Prof. Dr. Matthias Egger
Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM)
Finkenhubelweg 11
CH-3012 Bern
Tel. +41 (0)31 631 35 11
Fax +41 (0)31 631 35 20
E-Mail: mailto:m.egger@bristol.ac.uk
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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