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02.09.2003 10:49

Heinemann-Förderpreis: RUB-Mediziner suchen das Schmerzgen und die Ursache der Narkolepsie

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Zwei RUB-Mediziner können sich über eine Anschubfinanzierung von je 5000 Euro für ihre Forschungsprojekte freuen: Irina Maier-Lutz und Stefan Wieczorek erhalten am 10. September 2003 (Bürgermeisteramt, Rathaus Bochum) je zur Hälfte den diesjährigen Förderpreis der Sophia und Fritz Heinemann Stiftung. Irina Maier-Lutz sucht das verantwortliche Gen für das sog. chronische regionale Schmerzsyndrom (CRPS), Stefan Wiezcorek erforscht die Ursachen des krankhaften Einschlafens (Narkolepsie).

    Bochum, 02.09.2003
    Nr. 268

    Die Suche nach dem Schmerzgen
    Gründe für krankhaftes Einschlafen
    Zwei Mediziner erhalten Sophia & Fritz Heinemann-Förderpreis

    Zwei RUB-Mediziner können sich über eine Anschubfinanzierung von je 5000 Euro für ihre Forschungsprojekte freuen: Irina Maier-Lutz und Stefan Wieczorek erhalten am 10. September 2003 (Bürgermeisteramt, Rathaus Bochum) je zur Hälfte den diesjährigen Förderpreis der von der Dresdener Bank AG Bochum betreuten Sophia und Fritz Heinemann Stiftung. Irina Maier-Lutz sucht das verantwortliche Gen für das sog. chronische regionale Schmerzsyndrom (CRPS), bei dem eine leichte Verletzung chronische Schmerzen und Veränderungen der betroffenen Gliedmaßen auslöst. Stefan Wiezcorek erforscht die Ursachen des krankhaften Einschlafens (Narkolepsie).

    CRPS: Gendefekt unter Verdacht

    Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 5000 Menschen an CRPS. Sie entwickeln nach einem Stoß oder Knochenbruch starke Schmerzen, motorische Störungen, Schwellungen, Haut- und Knochenveränderungen. Über 60 Prozent von ihnen behalten für immer Funktionseinschränkungen und chronische Schmerzen, können nicht mehr arbeiten und sind häufig von psychischen Folgeerkrankungen betroffen. Aktuelle Studien erhärten den Verdacht, dass bestimmte Gendefekte bei der Entwicklung von CRPS eine Rolle spielen. Dem geht Irina Maier-Lutz an der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Michael Zenz) nach. Sie hat bereits mit einer Stammbaumanalyse über drei Generationen und einer genetischen Befragung bei den ca. 500 im Bergmannsheil Bochum betreuten Patienten begonnen. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Humangenetik der RUB (Prof. Dr. Jörg Epplen) soll sich eine DNA-Analyse anschließen. Ihre Erkenntnisse sollen die Diagnosestellung bei CRPS erleichtern und neue Therapieansätze ermöglichen.

    Ursachen für Zelluntergang sind noch unbekannt

    Stefan Wieczorek fahndet in der Abteilung für Humangenetik (Prof. Dr. Jörg Epplen) nach den Ursachen der Narkolepsie. Die betroffenen Patienten sind verstärkt müde, schlafen mitten am Tag unvermittelt ein, leiden unter Halluzinationen und dem plötzlichen Verlust der Muskelspannung. Die Ursachen für die Erkrankung sind wahrscheinlich vielfältig. Die Assoziation zu einer bestimmten Form eines Gens, das auch im Immunsystem eine Rolle spielt, führte zu der Annahme, dass es sich bei der Narkolepsie um eine Auto-Immunkrankheit handelt. Bei Untersuchungen an Mäusen fanden Forscher einen weiteren Defekt in den Genen des Botenstoffs Orexin. Bei menschlichen Patienten sind die entsprechenden Gene zwar intakt, aber bei nahezu allen Patienten ist der Orexinspiegel stark vermindert. Orexin wird fast ausschließlich in der Hirnanhangdrüse produziert, wo die Forscher einen selektiven Untergang der entsprechenden Nervenzellen beobachteten. Welche Gene für dieses Zellsterben verantwortlich sind, will Stefan Wieczorek untersuchen. Besonderes Augenmerk soll dabei u. a. auf die Gene fallen, die beim sog. programmierten Zelltod eine Rolle spielen. Geplant ist die genetische Untersuchung der ca. 180 in der RUB vorhandenen und weiterer, neuer DNA-Proben von Patienten.

    Stiftung fördert Humanmedizin

    Die von der Dresdener Bank AG Bochum betreute Sophia und Fritz Heinemann Stiftung fördert unter anderem Projekte auf dem Gebiet der Humanmedizin. Der Förderpreis soll als Anschubfinanzierung für junge Mediziner unter 30 Jahren dienen. Fritz Heinemann (1903-1975) war von 1952 bis 1969 Bochumer Oberbürgermeister.

    Weitere Informationen

    Dr. Thorsten Wiethege, FoRUM Sekretariat, Dekanat der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, c/o Wi-Med Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/97656-13, Fax: 0234/97656-19, E-Mail: thorsten.wiethege@rub.de

    Richard Csaki, Dresdener Bank AG, Sophia und Fritz Heinemann Stiftung, Husemannplatz 6-7, Postfach 100570, 44705 Bochum, Tel. 0234/9110-255, Fax 0234/9110-285


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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