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Wissenschaft
Oldenburg. Die Farbenpracht der Kaiserfische fasziniert jeden Meeresaquarianer. Nachzuchten im Labor könnten die Nachfrage befriedigen und die Natur entlasten, doch die Zuchten wollen bislang nicht so richtig gelingen. Auch die Artenvielfalt und Farbenpracht von Weich- und Steinkorallen sowie bizarrer Korallenfische und die oft kuriosen Formen ihres Zusammenlebens ziehen immer mehr Hobbyisten in ihren Bann. Doch auch viele dieser Tiere können nicht artge-recht ernährt werden, so daß man sie nur während der Phase ihres langsamen Sterbens beobachten kann.
Beides könnte durch die Ernährung mit lebenden Ruderfußkrebsen (Copepoden), die jetzt als Zuchtprodukt auf den Markt kommen, bald anders werden. Entwickelt wurde die Zucht der Kleinkrebse durch die Arbeitsgruppe Zoosystematik und Morphologie am Fachbereich Biologie der Universität Oldenburg unter der Leitung von Prof. Dr. Horst Kurt Schminke.
Das Produkt ermöglicht eine wesentlich verbesserte Haltung mancher empfindlicher Weich- und Hornkorallen. Auch einige Fischarten, für deren Larven wegen deren geringer Größe bisher kein geeignetes Futter zur Verfügung stand, konnten bereits nachgezogen worden. Auf der weltgrößten Tiermesse INTERZOO '98 in Nürnberg wurde das Copepoden-Produkt erstmals der Öffent-lichkeit vorgestellt, wo es auf reges Interesse stieß. In den USA wollen Wissenschaftler versuchen, die schwierigen Kaiserfische mit diesem Futter zu vermehren.
Das Produkt ist als Nebeneffekt aus der Diplom- und der Doktorarbeit des Biologen Dr. Johannes Dürbaum, in denen es um das Paarungsverhalten der Copepoden geht, entstanden. Für diese Untersuchungen bedurfte es der Zucht einzelner Arten der Ruderfußkrebse im Labor, die nun wegen ihrer Eignung für Meerwasseraquarien in größerem Maßstab vermehrt werden.
Ruderfußkrebse kommen im Meer in riesigen Mengen vor. Das Trillionenvolk ist Nahrungsgrundlage für eine ganze Phalanx von Arten, von Fischlarven bis zu Bartenwalen. Durch ihre Ernährung von einzelligen Algen nehmen die millimeterkleinen Copepoden in der Nahrungskette im Meer eine Schlüsselstellung ein, indem sie sich und damit die von den Algen eingefangene Sonnenenergie in die tierischen Nahrungsketten einspeisen.
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Kontakt: Prof. Dr. Horst K. Schminke, Fachbereich Biologie, Tel. 0441/798-3374, e-mail: schminke@hrz1.uni-oldenburg.de
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Pressestelle, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Pressemitteilung 283/98
verantw.: Wolf Hertlein
Tel.: 0441/9706-539, Fax: 0441/9706-545
http://www.uni-oldenburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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