idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Bonner Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wolfram Kinzig hält am 7. Dezember an der Universität Jena die Hans-Lietzmann-Vorlesung / Posterausstellung zum „Goldenen Buch“ der Theologischen Fakultät Jena
„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“, so beginnt das Apostolische Glaubensbekenntnis. Dieser nach der Bibel wohl wichtigste Text der Christenheit wird jeden Sonntag in der katholischen, der anglikanischen und den meisten protestantischen Kirchen im Gottesdienst gesprochen. Am Donnerstag (7. Dezember) steht das Glaubensbekenntnis im Mittelpunkt der diesjährigen Hans-Lietzmann-Vorlesung, die von der Professur für Kirchengeschichte und dem Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena ausgerichtet wird. Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wolfram Kinzig aus Bonn spricht über „Das Apostolische Glaubensbekenntnis“. Der öffentliche Vortrag mit dem Untertitel „Leistung und Grenzen eines christlichen Fundamentaltextes“ wird gehalten im Großen Rosensaal (Fürstengraben 27), Beginn ist 18.15 Uhr. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Posterausstellung zum „Goldenen Buch“ der Theologischen Fakultät
Im Rahmen der Lietzmann-Vorlesung wird ab 16 Uhr eine Posterausstellung zum „Goldenen Buch“ der Theologischen Fakultät der Uni Jena gezeigt, in das sich Hans Lietzmann 1908 mit seiner Berufung nach Jena eingetragen hat. Dieses Statutenbuch zeichnet sich dadurch aus, dass es seit den Anfängen bis in die Gegenwart nahezu lückenlos fortgeführt wurde. Es bietet aufgrund seiner handschriftlichen Einträge der Professoren und zweier Professorinnen aus den Jahren 1558 bis 1995 einen einzigartigen Überblick über die Geschichte der Theologischen Fakultät Jena. Erst mit den Umbrüchen der Jahre nach 1989/90 geriet es in Vergessenheit.
Die Posterausstellung wurde von Studierenden in einem kirchengeschichtlichen Seminar erarbeitet, das im Sommersemester 2017 unter Leitung von Prof. Dr. Katharina Bracht an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfand. Nach der Ausstellung zur Lietzmann-Vorlesung wird die Schau im Sommer 2018 im Collegium Maius in Erfurt gezeigt.
Die Forschung zur Entstehung und Rezeption des Glaubensbekenntnisses hat in den vergangenen Jahrzehnten herausgearbeitet, welch große Bedeutung dem Text für die Verbreitung des Christentums in Europa zukommt. Andererseits zeigt die Rezeptionsgeschichte speziell im deutschen Protestantismus, dass es immer wieder Kontroversen um das Apostolicum gab. Wolfram Kinzig präsentiert die neuesten kirchengeschichtlichen Erkenntnisse zum Ursprung und zur Entwicklung des Glaubensbekenntnisses und fragt danach, wie ein zeitgemäßer Umgang mit ihm aussehen könnte.
Prof. Dr. Wolfram Kinzig lehrte und forschte in Heidelberg, Oxford und Cambridge. Seit 1996 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte mit dem Schwerpunkt Alte Kirchengeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Theologiegeschichte der Alten Kirche und ist u. a. Verfasser des vierbändigen Werkes „Faith in Formulae. A Collection of Early Christian Creeds and Creed-related Texts“ (Oxford 2017) und des Bandes „Neue Texte und Studien zu den antiken und frühmittelalterlichen Glaubensbekenntnissen“ (Berlin/Boston 2017).
Die Hans-Lietzmann-Vorlesung wurde 1995 begründet. Benannt ist sie nach dem evangelischen Kirchenhistoriker Hans Lietzmann (1875-1942), der von 1905 bis 1923 als Professor für Kirchengeschichte in Jena wirkte. Lietzmann verband die Erforschung der antiken Kirchengeschichte mit neutestamentlicher Wissenschaft, Klassischer Philologie und Archäologie.
Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Bracht
Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941135
E-Mail: Katharina.Bracht[at]uni-jena.de
Zum „Goldenen Buch“ der Theologischen Fakultät wird anlässlich der Hans-Lietzmann-Vorlesung eine Pos ...
(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).