idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.12.2017 10:45

Programm für psychische Gesundheit von Kindern in Südosteuropa

Dr. Romy Müller UNI Services
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

    Fast die Hälfte aller psychischen Erkrankungen hat ihre Ursprünge im frühen Alter der Betroffenen, also vor ihrem 14. Lebensjahr. Daraus entstehen im Erwachsenenalter häufig chronische Krankheiten, die wiederum negative Auswirkungen auf Sozialleben, ökonomische Produktivität und Lebensqualität der Betroffenen haben. Ein von H2020 (Europäische Union) gefördertes Projekt bemüht sich nun um die Prävention solcher Erkrankungen im Kindesalter. Der Fokus liegt auf Südosteuropa.

    „Um Kinder zu schützen, sind Interventionen, die bei den Eltern ansetzen, ein wichtiger Ansatz“, erklärt Projektleiterin Heather Foran (Institut für Psychologie). Damit würden sich häufig psychische Krankheitsbilder, insbesondere Verhaltensauffälligkeiten, bei Kindern verhindern lassen. Insgesamt erhofft man sich, indem man bei Kindern ansetzt, generell eine Verringerung der psychischen Erkrankungen in den betroffenen LMIC-Ländern (low and middle income countries) zu erreichen.

    Dem Forschungsteam geht es mit dem Projekt RISE (Prevention of child mental health problems in Southeastern Europe – Adapt, Optimize, Test, and Extend Parenting for Lifelong Health) nun darum, einen systematischen empirischen Prozess auf die Beine zu stellen, der die Implementierung, Verbreitung und Nachhaltigkeit des Elternberatungsprogramms untersucht. Heather Foran erläutert: „Wir werden Inhalte und Materialien für die Bedürfnisse von LMIC-Länder anpassen und verschiedene Programmversionen in Hinblick auf Effektivität und Kosteneffizienz testen. Eine optimierte Version wird dann in einer Studie evaluiert. Dabei interessieren wir uns nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die kontextuellen Einflüsse auf die psychische Gesundheit von Kindern und für die Nachhaltigkeit von Programmen.“

    Basis ist ein Interventionsprogramm, das speziell für Rahmenbedingungen mit beschränkten Ressourcen entwickelt wurde und das bereits in anderen LMIC-Ländern getestet wurde. Unter dem Titel „Parenting for Lifelong Health“ (PLH) ist es eines der ersten Angebote, das frühe Präventionsmaßnahmen speziell für solche Länder entwickelte. Das Forschungsteam wird Forschungen dazu in drei der ärmsten Länder Europas in dessen Südosten durchführen.

    Das Klagenfurter Team übernimmt dabei den Schwerpunkt „Assessment und Data Analysis“. Gemeinsam mit den Partnern der Technischen Universität Braunschweig und der Universität Oxford wird das Klagenfurter Team das Projektmanagement unterstützen. Das H2020-Projekt wird in Kooperation von 9 Institutionen (aus 8 verschiedenen Ländern) durchgeführt. Die Projektergebnisse werden laufend über die nächsten vier Jahre veröffentlicht, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Verbreitung und Kommunikation der Ergebnisse an die Öffentlichkeit liegt. Es gibt drei Phasen der Studie und die ersten Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 2018 vorliegen. Das Projekt wird von der Global Alliance for Chronic Diseases unterstützt.


    Weitere Informationen:

    http://www.aau.at


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).