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Wissenschaft
Dr. Kim Bischoff wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Professorin für Wirtschaftspsychologie und Interkulturelles Management im Fachbereich Wirtschaft & Medien der Hochschule Fresenius berufen. In ihrer Antrittsvorlesung beschäftigte sie sich mit dem Thema „Armutsbekämpfung durch Entrepreneurship Education“. In ihren Forschungen untersucht sie seit mehr als 15 Jahren die Auswirkungen eines handlungsorientierten „Entrepreneurship-Trainings“ auf die Karriereentwicklung und Unternehmensgründung junger Menschen in Entwicklungsländern.
Auf der Welt leben mehr als eine Milliarde Menschen in Armut. 40 Prozent der Bevölkerung in Entwicklungsländern sind zwischen 15 und 24 Jahre alt, davon sind ca. zwei Drittel arbeitslos. Armut und fehlende berufliche Zukunftsperspektiven bilden die Hauptgründe für Migration: So stammen neun von zehn Flüchtlingen aus Entwicklungsländern.
Dr. Kim Bischoff ist vor diesem Hintergrund der Frage nachgegangen, wie man der Jugendarbeitslosigkeit in Dritte-Welt-Ländern entgegenwirken kann, um jungen Menschen eine Perspektive für die berufliche Zukunft zu ermöglichen und somit langfristig Migrationsgründe zu reduzieren. Ihre These: Unterstützt man junge Menschen darin, unternehmerisch zu handeln und bringt ihnen das entsprechende Know-how bei, hat dies einen positiven Einfluss auf Unternehmensgründungen und das Schaffen von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus ist sogar eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit zu verzeichnen.
Handlungsorientierte Entrepreneurship-Trainings helfen also nicht nur, ein eigenes Unternehmen zu gründen, sondern führen auch zu mehr Erfolg im Angestelltenverhältnis. Um dieses Thema zu untermauern, wendete sie das handlungsorientiere Entrepreneurship-Training an und untersuchte dessen Effekte. Das Trainingskonzept wurde an verschiedenen Bildungseinrichtungen u.a. in Uganda, Kenia, Tansania, Mexiko und auf den Philippinen implementiert und wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse der Langzeitstudie zeigen: Die Start-up-Rate von Trainingsteilnehmern konnte gesteigert werden und die Trainingsteilnehmer schufen mehr Arbeitsplätze als UnternehmerInnen, die nicht am Training teilnahmen. Außerdem fanden AbsolventInnen schneller einen Job und verdienten in ihrer Anstellung auch mehr Geld als Personen, die nicht an der Maßnahme teilgenommen hatten. Dies gelte insbesondere für die Personen, die ein hohes Kontrollstreben haben, also bereit sind, Verantwortung für ihre Karriere zu übernehmen.
„Durch die Trainingsmaßnahme haben die Teilnehmer gelernt, unternehmerisch zu denken und zu handeln“, begründet die Diplompsychologin den Erfolg. Dies führe dazu, dass man eigeninitiativ und verantwortungsvoll im Gründungsprozess sowie in der eigenen Karriereentwicklung handle. Eigenschaften, die auch für Arbeitgeber sehr attraktiv seien, so Bischoff.
Überträgt man diese Erkenntnisse auf die Karriereförderung junger Menschen hierzulande, empfiehlt Bischoff, handlungsorientierte Entrepreneurship-Trainings anzubieten. Damit könne man sie optimal auf die zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereiten. „In Zukunft“, so die Psychologin „werden die Menschen nämlich zunehmend verschiedene Arbeitssequenzen in ihrer Karriere aufzeigen; dazu gehört auch ein vermehrter Wechsel zwischen Selbständigkeit und Festanstellung.“
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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