idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.01.2018 11:28

Diakonische Arbeit zeichnet sich durch religiöse Kommunikationsleistung aus

Dr. Sabine König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften

    Was ist das Proprium diakonischer Unternehmen in einem sich veränderten Wettbewerbsumfeld in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft? Dieser Frage stellte sich Dietmar Motzer, der kaufmännische Vorstand der Diakonie Neuendettelsau im Rahmen einer Gastvorlesung in der Reihe „Aktuelle Fragen der Gesundheitsökonomie und des Gesundheitsmanagements“, die von Prof. Jürgen Zerth organisiert wird.

    Dietmar Motzer zeichnete eingangs eine parallele Entwicklung. Einerseits sei der Rückgang der Mitgliedszahlen in den christlichen Kirchen zu verzeichnen, was sich unmittelbar auf die Durchdringung der christlichen Werteorientierung in der Gesellschaft auswirke. Andererseits können gerade diakonische Unternehmen unter den freigemeinnützigen Sozialunternehmen kontinuierliche Wachstumsraten verzeichnen. Besteht nicht die Gefahr, als Diakonie ein Sozialunternehmen wie alle zu werden? Hier gelte es sich bewusst zu machen, dass diakonische Arbeit notwendigerweise professionell und wirtschaftlich gestaltet werden müsse, gleichzeitig aber das spezifische Additum benötige, christliche Werte sowohl in konkrete Dienstleistungsbeziehungen als auch in den gesellschaftlichen Austausch einzubringen. In einem hochregulierten Markt wie im Sozialwesen liege die Besonderheit in der Frage der Organisationskultur, der Gestaltung von Beziehungsprozessen und in der Wahrnehmung des Leistungsempfängers, wie die Werteorientierung gelebt werde.
    Dietmar Motzer bezeichnete hier die Aufgabe von diakonischen Trägern sich als moderne Organisationsform zu verstehen, denen es gelingen müsse, ökonomische Rahmenbedingungen in hoch-regulierten Märkten mit der Kommunikation des Evangeliums zu verbinden. Dieser hohe Anspruch mache eine Ausdifferenzierung und Schärfung des Profils notwendig und erfordere insbesondere durch veränderte Bedingungen am Beschäftigungsmarkt, die Notwendigkeit Mitarbeitende durch die Gestaltung und Aufbereitung der Unternehmenszielsetzungen zu überzeugen und in diesem Sinne Managementstrukturen und Organisationsstrukturen zu gestalten. Es könne nicht mehr darum gehen, ob Mitarbeitende eine formale Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche besitzen würden, dieses Kriterium würde in vielen Regionen allein quantitativ ins Leere laufen, sondern vielmehr sei es eine Managementaufgabe diakonischer Unternehmen christliche Werte durch Organisations- und Führungsstrukturen zu transportieren und Mitarbeiter mit unterschiedlicher Diversität in ein diakonischen Unternehmen zu integrieren. Ein Schwerpunkt der Managementaufgabe läge in den vielfältigen Interaktionsbeziehungen in der Führungs- und Leitungskultur diakonischer Unternehmen, so Dietmar Motzer. Hier gäbe diakonieweit Handlungsbedarf für veränderte Governance-Strukturen und dem Bewusstsein sich im wahrsten Sinne als diakonisches Unternehmen mit klarer Unternehmenszielsetzung zu verstehen.
    In einer engagierten Diskussion mit Studierenden und Lehrenden an der WLH wurde die Frage diskutiert, wie stark ein christliches Unternehmen ohne christliche Mitarbeiter auskommen könne. Eine wesentliche Aufgabe in der Umsetzung eines neu-verstandenen Diakonieverständnisses liege bei den Führungs- und Leitungspersonen, die das Unternehmensziel „Diakonie“ mit unterschiedlichen Management- und Führungsinstrumenten verdeutlichen müssen, so das Fazit von Dietmar Motzer.


    Weitere Informationen:

    http://www.wlh-fuerth.de
    http://www.diakonie-neuendettelsau.de


    Bilder

    Der kaufmännische Vorstand der Diakonie Neuendettelsau, Dietmar Motzer, zusammen mit Prof. Jürgen Zerth
    Der kaufmännische Vorstand der Diakonie Neuendettelsau, Dietmar Motzer, zusammen mit Prof. Jürgen Ze ...
    WLH
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).