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10.09.2003 13:53

Sankt Petersburg - der "akkurate Deutsche" - Symposium vom 22. bis 28. 9.03 an der Uni Potsdam

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Sankt Petersburg - der "akkurate Deutsche": Deutsche und Deutsches in der anderen russischen Hauptstadt
    Internationales Symposium vom 22. bis 28. September 2003 an der Universität Potsdam

    Im Jubiläumsjahr der Stadt Sankt Petersburg richten das Institut für Slavistik der Universität Potsdam und das Deutsche Kulturforum östliches Europa e.V. ein internationales und interdisziplinäres Symposium aus. Es findet vom 22. bis 28. September 2003 statt und widmet sich dem Aspekt des "Deutschen" an und in der Stadt.

    Der Titel des Symposiums "Sankt Petersburg - der 'akkurate Deutsche': Deutsche und Deutsches in der anderen russischen Hauptstadt" spielt auf einen Essay von Nikolaj Gogol aus dem Jahr 1836 an, in dem dieser feststellte, dass Moskau immer noch den russischen Bart trage, Sankt Petersburg dagegen sei schon ein akkurater (d.h. wohl: rasierter) Deutscher. Gogol's Formulierung ist nicht nur witzig, sie zeigt auch eine typische Wahrnehmung. Die damalige Hauptstadt galt nicht nur als fremdartig, sondern als tatsächlich fremd. "Deutsch" war damals ein Sammelbegriff für die westlichen Ausländer schlechthin. Außerdem hat(te) Petersburg einen "deutschen Namen", der im 20. Jahrhundert slavisiert wurde, dazu noch bestand im 19. Jahrhundert ein gutes Drittel der Bevölkerung aus Ausländern, davon wiederum ein Drittel Deutsche.
    Diese "deutsche" Stadt wurde ? und darauf weist Gogol hin, wenn er von "noch" und "schon" spricht ? von den meisten Zaren als zivilisatorisches Ziel für ganz Russland angesehen, von der Masse der Bevölkerung bewundert aber auch gefürchtet, und von nicht wenigen verflucht. Faszination und Anregung, Orientierungsprobleme und Überfremdungsängste kennzeichneten die Metropole schon zu einer Zeit, als noch niemand von Globalisierung und Migrationsströmen sprach.

    Das Symposium im 300sten Jahr seit der Stadtgründung geht dem "Mythos" von Sankt Petersburg nach und fragt danach, welche Ängste und Hoffnungen, Phantasien und Erfahrungen konkret mit dem "Deutsch-Sein" der Stadt verbunden waren und wie sich diese zum Beispiel in literarischen Werken niedergeschlagen haben. Breiten Raum sollen auch die Beiträge einnehmen, die dem Leben und Wirken konkreter Deutscher in Sankt Petersburg nachspüren. Es referieren dreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Ländern (fast ausschließlich auf deutsch), allein neun davon reisen aus Sankt Petersburg an.

    Interessenten sind herzlich eingeladen, die Teilnahme ist kostenfrei.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Eröffnet wird das Symposium am 23. September 2003 um 18.00 Uhr im Alten Rathaus, Am Alten Markt, 14667 Potsdam. Die Vorträge finden vom 24. bis 27. September jeweils ab 9.00 Uhr im Vortragssaal des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, statt.

    Für weitere Informationen steht Ihnen gern Prof. Dr. Norbert Franz aus dem Institut für Slavistik der Universität Potsdam telefonisch unter 0331/977-12008, -2257, E-Mail: nfranz@rz.uni-potsdam.de zur Verfügung. Weitere Hinweise unter: http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/olk/personal/franz/symposium2003.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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