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10.09.2003 14:41

Innovation im Maschinenbau: Fachhochschule Trier stellt neuartiges Verfahren zur Bauteilbeurteilung

Konstanze Kristina Jacob Referat für Öffentlichkeitsarbeit Hauptcampus
Fachhochschule Trier

    Labor für Gerätebau an der Fachhochschule Trier entwickelt in Kooperation mit der Universität Detroit neuartiges Messverfahren zur Erkennung von Defekten an Bauteilen und Strukturen. Ergebnisse beeindrucken die internationale Fachwelt.

    Mit dem sogenannten "Shearografischen Endoskop" (engl. shearing bedeutet soviel wie versetzend) können Defekte an Bauteilen und Strukturen festgestellt werden, die von außen nicht direkt sichtbar sind oder sich an unzugänglichen Stellen befinden. Das neue Messprinzip koppelt optische Bauteile mit einem Laser, der das Untersuchungsobjekt beleuchtet. Durch zwei gleichzeitig aufgenommene, versetzte Bilder werden dabei Dehnungen an unzugänglichen Bauteilen direkt und unter Belastung untersuchbar und die Entscheidung über den Austausch defekter Teile maßgeblich beschleunigt und vereinfacht. Das Gerät kann beispielsweise im Verbrennungsraum von Motoren, bei Gehäuse-Innenteile oder bei Flugzeug-Turbinen, die im Rahmen von Wartungsarbeiten untersucht werden müssen, gute Dienste leisten. Mit Hilfe einer Software können so die Dehnungen sichtbar gemacht werden und der Fachmann ist anhand der Ergebnisse in der Lage, eine Beurteilung über das Bauteil abzugeben.

    Im Rahmen des von Professor Michael Schuth geleiteten Forschungsprojektes wurde die nötige Software in Kooperation mit der Universität in Detroit entwickelt. Unter der Leitung des dortigen Professors Lianxiang Yang haben vier angehende Doktoranden über ein Jahr programmiert, um das Programm für die neue Messmethode zu gestalten. Danach wurde der Geräteprototyp an der Fachhochschule Trier entwickelt und aufgebaut. Es wurden erste Untersuchungen durchgeführt und das Verfahren getestet.
    Die Ergebnisse sind so beeindruckend, dass die internationale Fachwelt prompt reagierte: es liegen bereits Einladungen für Präsentationen auf Fachtagungen in Austin, Texas (USA) und Montreal (Kanada) vor.

    Der Fachbereich Maschinenbau und Fahrzeugtechnik an der FH Trier betont die große Bedeutung des Kontakts mit Detroit als "Autostadt der USA" für weitere Entwicklungsarbeiten: "Durch die enge Kooperation mit der Universität in Detroit sind während des Projektes so gute Kontakte entstanden, dass wir beabsichtigen, in Zukunft auch einen Studentenaustausch vorzunehmen", freut sich Professor Schuth. Er führt weiter aus, dass "für die Fachhochschule Trier solche Forschungsvorhaben von enormer Bedeutung sind. Sie steigern unser internationales Ansehen und dokumentieren den hohen Entwicklungsstand an unserer Hochschule." Nach der Zukunftsvision für das Projekt befragt, sieht Schuth den Einsatz der Technologie auch in der Medizintechnik: z.B. das Trommelfell des Ohres und innere Organe wie Herzklappen ließen sich mit dem Verfahren untersuchen. "Hierzu ist aber noch sehr viel Entwicklungsarbeit nötig", erklärt er.
    Und die kostet nicht nur sehr viel Zeit und Mühe, sondern auch Geld. Seit September 2001 wurde das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigung (AIF) unterstützt und gefördert. Durch die prekäre Finanznot an den Hochschulen wird es jedoch immer schwieriger, Projekte wie dieses zu finanzieren. So wurde erst kürzlich ein weiterer Forschungsantrag des Professors nicht finanziert, obwohl das wissenschaftliches Gremium den Neuantrag als "hochförderungswürdig" eingestuft hatte.
    Ob man den Einladungen auf die Fachtagungen in USA und Kanada folgen kann, ist genauso ungewiss, denn auch hierfür ist die Finanzierung noch nicht sicher gestellt. "Mit der Kürzung des Hochschuletats", so Schuth, "sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen."

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr.-Ing. Michael Schuth
    Telefon 0651 / 8103 - 396
    E-Mail: m.schuth@fh-trier.de

    Abdruck frei, Belegexemplar erbeten. Zeichen: 3.280, Wörter: 520.

    Ansprechpartnerin:
    Dr. Adelheid Ehmke
    Präsidentin
    Fachhochschule Trier
    Tel. 0651 / 8103 - 445


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-trier.de


    Bilder

    Prof. Dr.-Ing. Lianxiang Yang (links) und Prof. Dr.-Ing. Michael Schuth diskutieren an der Universität in Detroit über ein laseroptisches Messverfahren
    Prof. Dr.-Ing. Lianxiang Yang (links) und Prof. Dr.-Ing. Michael Schuth diskutieren an der Universit ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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