idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus der ersten Phase werden auf den Finanzdienstleistungssektor übertragen
Wenn abends der Chef noch einmal anruft oder die Kollegin eine E-Mail schreibt… Eine Umfrage im Projekt „MASTER – Management ständiger Erreichbarkeit“ bei 150 IT-Beschäftigten hat ergeben, dass sich jeder Dritte unsicher ist, ob er darauf noch reagieren muss. In dem Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und fachlich begleitet von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), hat ein Forschungsteam der Universität Freiburg und des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München gemeinsam mit fünf IT-Unternehmen daran gearbeitet, wie Erreichbarkeit reduziert werden kann, Erwartungen geklärt und konkrete Maßnahmen zur Verringerung negativer Auswirkungen umgesetzt. Es zeigte sich, dass die Beschäftigten, die sich an diesen Aktivitäten beteiligten, nach mehreren Monaten weniger gefühlsmäßig erschöpft waren als ihre Kolleginnen und Kollegen. Das Projekt geht nun in die zweite Runde: Das BMAS verlängert die Förderung von Januar 2018 bis Dezember 2019.
Die erste Projektphase mit Beschäftigten der IT-Branche konnte Ende 2017 erfolgreich abgeschlossen werden. Die erarbeiteten Maßnahmen sind in einem Erklär-Video zusammengefasst, welches über Youtube und die Projekt-Homepage verfügbar ist: https://youtu.be/nx5fHsUKOcM. „Wir sind sehr zufrieden damit, welchen Anklang das Thema Erreichbarkeit bei den Kooperationsunternehmen gefunden hat“, so Dr. Nina Pauls von der Universität Freiburg. „Insgesamt wurden mehr als 40 Beschäftigte interviewt, über 400 Personen nahmen an Online-Befragungen teil.“ Die ebenfalls auf der Projekt-Homepage kostenlos verfügbare Broschüre „Ständige Erreichbarkeit – Ursachen, Auswirkungen, Gestaltungsansätze“ http://erreichbarkeit.eu/images/Ergebnisbroschuere_250817.pdf fasst die so gesammelten Erkenntnisse zusammen.
In der zweiten Phase sollen Handlungsempfehlungen, die in der ersten Projektphase entstanden sind, auf weitere Branchen übertragen werden. „Wir haben uns aufgrund von Erkenntnissen aus Interviews und Online-Befragungen für den Finanzdienstleistungssektor als weiteres Anwendungsfeld entschieden“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Menz von der Universität Hamburg, die nun als neuer Partner am Forschungsteam beteiligt ist. „Unsere Analysen zeigten, dass eine hohe Arbeitsbelastung das Ausmaß an Erreichbarkeit beeinflusst. Beschäftigte von Finanzdienstleistungsunternehmen berichten immer wieder über eine hohe Arbeitsmenge.“ Somit finden in den kommenden zwei Jahren Workshops zur Maßnahmenerarbeitung in zwei Unternehmen dieser Branche statt. Ob die dort zu erarbeitenden Maßnahmen die Erreichbarkeit und deren negative Auswirkungen wirksam reduzieren, wird wiederum durch Befragungen und Interviews untersucht.
www.erreichbarkeit.eu
Kontakt:
Dr. Nina Pauls
Professur für Wirtschaftspsychologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-9153
E-Mail: nina.pauls@psychologie.uni-freiburg.de
https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2018/projekt-zum-umgang-mit-staendiger-erreich...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).