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Regensburger Biologen erforschen die variable Reaktion von Insekten auf Sexuallockstoffe
Männchen der parasitischen Wespe Nasonia vitripennis verwenden einen Sexuallockstoff, welcher für Weibchen vor der Paarung unwiderstehlich ist. Nach der Paarung reagieren die Weibchen nicht mehr auf den Duft des anderen Geschlechts. Die verpaarten Weibchen können jedoch ihre Vorliebe für den Männchenduft durch Lernen wiedererlangen, wenn sie ihn mit einer positiven Erfahrung assoziieren. Forscher der Universität Regensburg um Prof. Dr. Joachim Ruther (am Institut für Zoologie) konnten nun zeigen, dass sowohl bei dem Abschaltmechanismus als auch bei dem Lernprozess der Botenstoff Dopamin eine entscheidende Rolle spielt.
Der Geruchssinn ist für die meisten Insekten bei der Partnersuche unerlässlich und viele Insekten verwenden Sexuallockstoffe, um ihre Paarungschancen zu erhöhen. Seit längerem ist bekannt, dass eine vorherige Paarung die Reaktion auf solche Lockstoffe beeinflussen kann. So reagieren viele Insekten nach erfolgter Paarung nicht mehr auf die vorher hochattraktiven Düfte. Welcher Mechanismus diesem Abschaltmechanismus zugrunde liegt, war bislang unbekannt. Den Forschern der Universität Regensburg ist es nun gelungen, dieses Phänomen bei der parasitischen Wespe Nasonia vitripennis zu entschlüsseln. Fütterten sie die Weibchen mit einem Wirkstoff, der die Bindungsstelle für den Botenstoff Dopamin im Gehirn blockiert, bevorzugten diese auch nach der Paarung den männlichen Sexuallockstoff. Spritzten die Forscher hingegen jungfräulichen Weibchen Dopamin, so reagierten diese auch ohne vorherige Paarung nicht mehr auf den Männchenduft. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass im Gehirn der Weibchen während der Paarung Dopamin ausgeschüttet wird, welches ihre Vorliebe für den männlichen Sexuallockstoff quasi abschaltet.
Die Regensburger Forscher fanden heraus, dass der Abschaltmechanismus bei den Weibchen durch Lernen wieder rückgängig gemacht werden kann, wenn sie den männlichen Duft mit einem Erfolgserlebnis assoziieren. Verpaarte Weibchen, die den Sexuallockstoff während der Eiablage riechen durften, fanden ihn danach wieder attraktiv. Weitere Experimente der Forscher zeigten, dass auch bei diesem Lernprozess Dopamin eine entscheidende Rolle spielt, hierbei aber mit einem weiteren Botenstoff namens Octopamin zusammenwirkt.
Die Studie der Regensburger Forscher wurde in der Fachzeitschrift Frontiers in Behavioral Neuroscience publiziert (DOI: 10.3389/fnbeh.2018.00014). https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnbeh.2018.00014/full
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Joachim Ruther
Am Institut für Zoologie
Universität Regensburg
Tel.: 0941 943-2151
joachim.ruther@ur.de
Nasonia vitripennis Weibchen bei der Eiablage
Foto: Joachim Ruther – Ausschließlich zur Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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