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Wissenschaft
Den digitalen Wandel nutzen, um gute Arbeit und gesellschaftlichen Wohlstand zu stärken: Diesem Anliegen widmete acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ihren Akademietag am 14. März in Magdeburg. Staatssekretär Jürgen Ude diskutierte mit Michael Schenk (Leiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF), acatech Präsident Dieter Spath und zahlreichen Expertinnen und Experten aus Sachsen-Anhalt und aus dem Kreis der acatech Mitglieder. Am Vorabend hatten acatech und Wissenschaft im Dialog zu einer Bürgerdiskussion im Magdeburger Rathaus geladen.
Wie wir in Zukunft arbeiten werden – das wollen nicht nur junge Menschen wissen, die sich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden. Berufe wandeln sich teils radikal. Manche Tätigkeiten werden digitale Helfer übernehmen, zugleich entstehen neue Berufsbilder. „Arbeit mit Zukunft“ war deshalb das Motto des acatech Akademietags 2018 in Sachsen-Anhalt.
In seiner Begrüßung sagte acatech Präsident Dieter Spath: „Wenn wir die Digitalisierung gestalten, haben wir die Chance eigenverantwortliche Arbeit zu stärken. Dazu brauchen wir neue Formen der Arbeitsorganisation und müssen Kompetenzentwicklungen auf allen Ebenen vorantreiben – von der Forschung bis hin zur Aus- und Weiterbildung. Damit beschäftigt sich acatech für Deutschland und damit möchten wir auch Sachsen-Anhalt begleiten. Gestern haben wir im Magdeburger Rathaus Anregungen der Bürgerinnen und Bürger mit auf den Weg bekommen. Auf dem heutigen Akademietag möchten wir diese Impulse aufnehmen und erörtern, wie wir dazu beitragen können, dass technischer Fortschritt auch zu sozialem Fortschritt führt.“
Welche Schritte Sachsen-Anhalt bereits eingeleitet hat, um den digitalen Wandel zu gestalten, berichtete anschließend Jürgen Ude, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes: „Die Zukunft ist digital. Auch unsere Arbeitswelt wird sich durch die fortschreitende Digitalisierung rasant und grundlegend wandeln. Arbeitszeiten werden flexibler, Berufsbilder ändern sich und immer mehr Tätigkeiten werden künftig digital gesteuert. Das Land macht sich deshalb unter anderem für die Anpassung von Arbeitsschutz-Regelungen und insgesamt für ‚gute Arbeit im digitalen‘ Zeitalter stark. Dies ist ein zentraler Baustein unserer Ende 2017 beschlossenen ‚Digitalen Agenda‘. Weitere Schwerpunkte sind ein zügiger Breitbandausbau, die Beratung von Unternehmen zu Chancen und Risiken der Digitalisierung, die weitere digitale Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Förderung von beruflicher Weiterbildung.“
acatech Mitglied Michael Schenk, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, ist Mitorganisator des diesjährigen Akademietags: „Der digitale Wandel der Arbeitswelt betrifft uns alle. Ich erhoffe mir, dass wir als Mitglieder der Akademie über Fachgrenzen hinweg daran mitwirken, dass Deutschland Arbeitswelten mit Zukunft schafft.“
Die wissenschaftlichen Mitglieder von acatech und weitere Gäste debattierten unter der Moderation von Michael Schenk und Dieter Spath über die Themen Arbeitsorganisation, Kompetenzbedarfe und -entwicklung und den Einsatz neuer Technologien in der Arbeitswelt. In drei „Pitches“ stellten Technologie-Startups aus der Region ihre Geschäftsmodelle vor und erläuterten, wie sie dafür neue Technologien einsetzen.
- Daniel Anderson (Geschäftsführer der 3DQR GmbH) zeigte, wie die Erstellung von Augmented Reality so schnell und vielseitig werden kann wie die Nutzung von QR-Codes.
- René Gröger (CEO der i-bring GmbH) präsentierte einen Lieferdienst, bei dem Kundinnen und Kunden mithilfe einer App und einer virtuellen Adresse bei verschiedenen Händlerinnen und Händlern einkaufen können. Alle Produkte werden dann zeitgleich zum Wunschtermin geliefert.
- Sebastian Friedrich (Geschäftsführer der TinkerToys GmbH) zeigte, wie Kinder eigene Fantasie-Spielzeuge mit Hilfe von 3D-Druckern zum Leben erwecken können.
Im Anschluss an den Akademietag führte Michael Schenk die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den „Elbedome“ – das 360°-Großprojektionssystem im VDTC – Virtual Development and Training Centre des Fraunhofer IFF Magdeburg.
Ein Fazit des Akademietags: Deutschland ist bislang immer gestärkt aus den Phasen der Automatisierung und Digitalisierung der Wirtschaft hervorgegangen, weil hierzulande modernste Technologien entwickelt und eingesetzt werden. Darin könnte auch das Erfolgsgeheimnis für die anstehende Phase der Digitalisierung liegen. Wichtig ist, technologische Entwicklungen im Sinne der Menschen zu gestalten und darauf zu achten, eine digitale Kluft zwischen hoch- und niedrigqualifizierten Arbeitskräften und zwischen großen und kleineren Unternehmen zu vermeiden. Ein Schlüssel liegt in einer gestärkten Aus- und Weiterbildung, die auf die Arbeit 4.0 vorbereitet und digitale Technologien nutzt.
Bürgerdiskussion im Magdeburger Rathaus
Am Vorabend des Akademietags (13. März) luden acatech und „Wissenschaft im Dialog“ zu einer Bürgerdiskussion im Magdeburger Rathaus mit dem Titel „Arbeitsplätze mit Zukunft. Wie wir heute die Arbeitswelt von morgen gestalten.“ Die Gäste diskutierten mit acatech Präsident Dieter Spath, Sonja Schmicker (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Silke Kull (Deutsche Bahn AG) und Dorothea Forch (ver.di) über flexible Arbeitsmodelle, lebenslanges Lernen, künstliche Intelligenz und die Mensch-Maschine-Interaktion am Arbeitsplatz.
http://acatech.de/akademietag2018 Akademietag 2018
http://www.wissenschaft-kontrovers.de/veranstaltungen/arbeitsplaetze-mit-zukunft... Wissenschaft kontrovers in Magdeburg
acatech Präsident Dieter Spath begrüßt die Gäste auf dem acatech Akademietag in Magdeburg zum Thema ...
acatech_D. Ausserhofer
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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fachunabhängig
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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