idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.04.2018 14:48

TU Berlin: Das „schöne Spiel“? Identität, Ressentiment und Diskriminierung im Fußball

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Internationale Konferenz des Zentrums für Antisemitismus-forschung der TU Berlin am 12. und 13. April 2018

    Woche für Woche zieht Fußball weltweit Hunderte Millionen von Anhängern - Männer wie Frauen, Junge wie Alte – aus allen sozialen Schichten in seinen Bann. Er ist, ob nun aktiv betrieben oder passiv konsumiert, der globale Sport schlechthin. Fußball fasziniert, emotionalisiert und bietet einzigartige Möglichkeiten der Verständigung wie der Identifikation und Gemeinschaftsbildung. Woche für Woche kann Fußball aber auch Schauplatz von Schmähung, Diskriminierung und Gewalt sein. Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und andere Ressentiments scheinen zum Alltag in und rund um die Stadien zu gehören. Identifikation und Gemeinschaftsbildung schlagen um in Markierung, Ablehnung und Bekämpfung von vermeintlichen Feinden.

    Das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin lädt zu der internationalen Konferenz „The Beautiful Game? Identity, Resentment, and Discrimination in Football and Fan Cultures“, bei der etwa dreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zehn Ländern in Vorträgen und Diskussionen sich mit der hässlichen Seite des „schönen Spiels“ auseinandersetzen werden. Die Veranstalter laden herzlich dazu ein:

    Zeit: 12. April, 10.00 Uhr bis 13. April 2018, 18.15 Uhr
    Ort: Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8,
    10963 Berlin

    Die Konferenz wird in englischer Sprache durchgeführt. Um Anmeldung wird gebeten unter: registration@asf.tu-berlin.de

    Zu den Leitfragen der Konferenz, die in international vergleichender Perspektive behandelt werden, zählen unter anderem:

    - Wie verhalten sich Ressentiment und Gewalt zum Fußball? Sind diese negativen Erscheinungen spezifisch für den modernen Fußball oder lassen sie sich auch in anderen Sportarten finden? Oder existieren gar Varianten des Fußballsports und seiner Fankulturen in denen solche Phänomene nicht auftreten?

    - Welche Bedeutung kommt Prozessen der (sozialen, politischen, ethnischen etc.) Identifikationsbildung und daraus resultierender unterschiedlicher Fankulturen bei der Artikulation und Verstärkung von Ressentiments im Fußball zu? Wo verlaufen die Verbindungslinien hin zur Anwendung von physischer Gewalt?

    - In welcher Beziehung stehen Fußball-Fankulturen und die dort artikulierten Ressentiments zu allgemeinen, auch außersportlichen Tendenzen in Gesellschaften?

    - Welche Möglichkeiten bietet speziell der Fußball und seine Fankulturen, Ressentiments, Diskriminierung und körperliche Gewalt zu bekämpfen und zu mindern? Wo liegen die Grenzen der Präventionsarbeit im Fußball?

    Aus der Vielzahl der Themen und Vorträge möchten die Veranstalter insbesondere auf die zwei Keynote Lectures hinweisen:

    Am 12. April leitet Prof. Dr. Emma Poulton von der University of Durham die Konferenz mit einem Vortrag über „Collective Identity and Forms of Abuse and Discrimination in Football Fan Culture“ ein. Darin untersucht sie, europäisch vergleichend, fußballspezifische Vergemeinschaftungs- und Abgrenzungsformen in ihrem Verhältnis zur allgemeinen Gesellschaft.

    Prof. Dr. Andrei S. Markovits von der University of Michigan in Ann Arbor diskutiert am 13. April 2018 in seinem Vortrag „What Is It About Association Football – The Arrogantly Self-Appointed ‚Beautiful Game‘ – That Renders Most (Though Not All) Of Its Fan Cultures So Ugly?” insbesondere die Frage, warum gerade der organisierte Fußball problematische Fankulturen hervorgebracht hat und inwiefern es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Geschichte und Selbstverständnis des Fußballsports einerseits und ressentimentgeladener und diskriminatorischer Praxis in den Fankulturen andererseits gibt.

    Die Konferenz wird unterstützt von der DFB-Kulturstiftung, Football Supporters Europe (FSE), Football Against Racism Europe (FARE) und der Stiftung Topographie des Terrors. Weitere Hinweise und Details entnehmen Sie bitte dem Konferenzprogramm.

    Vor der Konferenz findet am 11. April 2018 mit Unterstützung des „11mm Fußballfilmfestival“ die Präsentation und Diskussion von Kurzfilmen zum Konferenzthema und eine deutschsprachige Podiumsdiskussion statt. Unter dem Titel „Antisemitismus im Fußball. Ressentiment. Randale. Rudelbildung“ moderiert der bekannte frühere Sportjournalist Marcel Reif ein Gespräch über Antisemitismus im Fußball sowie über Möglichkeiten der Prävention und Gegenwehr. Es nehmen teil: Martin Endemann (Autor, Projektmanager bei Football Supporters Europe und Aufsichtsratsmitglied beim Oberligisten Tennis Borussia Berlin) Archibald Horlitz (Präsident des Regionalligisten Babelsberg 03), Claudio Offenberg (ehemaliger Trainer und Manager u.a. bei TuS Makkabi Berlin) sowie Sandra Schwedler (Aufsichtsratsvorsitzende beim FC St. Pauli).

    Zeit: 11. April 2018, ab 16.30 Uhr Kurzfilme, ab 18.00 Uhr Podiumsdiskussion
    Ort: Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin

    Die Veranstaltung steht allen Interessierten ohne Voranmeldung offen. Der Eintritt ist frei.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Ramona Haubold
    TU Berlin
    Zentrum für Antisemitismusforschung
    Ernst-Reuter-Platz 7
    10587 Berlin
    Tel.: 030 314-25851
    E-Mail: ramona.haubold@tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Sportwissenschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).