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07.04.2018 08:32

Langzeit-Sterblichkeit nach Herzinfarkt: Alter, Gewicht und Akuttherapie sind entscheidende Faktoren

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Eine erfolgreiche Katheter-Intervention nach einem Herzinfarkt ist der wichtigste Faktor, der die Langzeit-Sterblichkeit positiv beeinflusst. Untergewichtige haben schlechtere Karten als leicht übergewichtige Menschen. Das zeigt eine Studie des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung, die auf der DGK-Jahrestagung in Mannheim vorgestellt wurde.

    Mannheim, 7. April 2018 – Etwa ein Viertel interventionell behandelter Herzinfarkt-Patienten sind nach fünf Jahren nicht mehr am Leben. Neben dem Alter der Patienten und der Schwere des Infarkts ist die Langzeit-Sterblichkeit auch vom Body-Mass-Index abhängig. Der wichtigste Faktor zum Erreichen einer niedrigen 5-Jahres-Mortalität ist die erfolgreiche Durchführung einer Katheter-Intervention (PCI) in der Akuttherapie des Infarktes. Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung am Klinikum Links der Weser, die auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurde Vom 4. bis 7. April 2018 treffen zu diesem Kongress mehr als 8.500 aktive Teilnehmer zusammen.

    Ausgewertet wurden die 5-Jahres-Nachbeobachtungsdaten von Patienten, die von Januar 2006 bis Dezember 2012 wegen eines ST-Hebungs-Myokardinfarkts (STEMI) interventionell behandelt wurden. Im Bremer STEMI-Register (BSR) sind seit 2006 Daten aller STEMI-Patienten in einer großen Region in Nordwest-Deutschland mit rund einer Million Einwohner erfasst.

    Es wurden 3.736 Patienten untersucht. 95,3 Prozent der Patienten hatten in der Akuttherapie eine erfolgreiche Katheter-Intervention erhalten. Die Akut-Mortalität der Patienten betrug 8,4 Prozent, nach fünf Jahren waren 21,3 Prozent der Patienten verstorben.

    Prädiktoren der 5-Jahres-Mortalität: Alter, BMI, erfolgreiche PCI

    Die stärksten Prädiktoren für ein erhöhtes Langzeit-Mortalitätsrisiko waren ein Alter über 75, eine eingeschränkte Nierenfunktion mit Kreatininwerten von oder über 2 mg/dl und die Größe des Infarkts mit CPK-Werten von oder über 3000 U/I. Ein Body-Mass-Index zwischen 25 und 35 kg/m² war mit einer niedrigeren Langzeit-Mortalität assoziiert, während bei einem BMI von mehr als 35 kg/m² keine signifikante Assoziation zur Mortalität bestand und ein BMI von weniger als 20 kg/m² mit einer signifikant erhöhten Mortalität assoziiert war. Die Klinik-Aufnahme der Herzinfarkt-Patienten am Wochenende oder an einem Werktag hatte keinen Einfluss auf die Mortalität.

    „Bezüglich therapeutischer Maßnahmen zeigte sich, dass eine erfolgreiche PCI mit einer deutlichen Senkung der Langzeit-Mortalität assoziiert war“, berichten die Studienautoren. „Auch der Einsatz des neuen Thrombozytenaggregationshemmers Prasugrel versus Clopidogrel war mit einer geringeren 5-Jahres-Sterblichkeit verbunden.“ Der Einsatz von speziellen Systemen zur Thromben-Absaugung (Thrombaspiration) blieb hingegen ohne Effekt auf die Mortalität.

    Quelle: A. Kudaibergenow et al. 5-Jahres-Outcome nach STEMI – welche Patienten haben den bes-ten Langzeit-Verlauf? Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018

    Medienkontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
    Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
    Hauptstadtbüro der DGK: Tel.: 030 206 444 82
    Pressestelle: Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43
    Pressebüro während der 84. Jahrestagung: 0641 4106 5002
    presse@dgk.org
    B&K–Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Tel.: +43 (0) 676 6368930
    kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org/presse
    http://www.kardiologie.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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